2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Gut gemacht: Maurice Klaus (Mitte) wird von seinem Fellbacher Teamgefährten Robin Binder zu dem verwandelten Strafstoß zum 1:0 in Ludwigsburg beglückwünscht.   Foto:Patricia Sigerist
Gut gemacht: Maurice Klaus (Mitte) wird von seinem Fellbacher Teamgefährten Robin Binder zu dem verwandelten Strafstoß zum 1:0 in Ludwigsburg beglückwünscht. Foto:Patricia Sigerist

Rems-Murr: Fußball-Nachlese

Rückblick auf das Fußball-Wochenende im Raum Fellbach

Dem SV Fellbach reicht sein frühes Strafstoßtor bei der SpVgg 07 Ludwigsburg nicht zum Sieg - 1:1. Der Landesliga-Aufsteiger TV Oeffingen zeigt auswärts beim Tura Untermünkheim Konzentrationsschwächen und verliert mit 0:5. Beim SV Fellbach II wird Matthew Awoke vermisst. Und dem TSV Schmiden gehen die Innenverteidiger aus.

Der Schiedsrichter Steffen Lochner stand bei der Landesliga-Begegnung zwischen der SpVgg 07 Ludwigsburg und dem SV Fellbach (1:1) am Samstag gleich mehrfach im Mittelpunkt. Bereits nach einer Minute zeigte er auf den Elfmeterpunkt. Der Ludwigsburger Kapitän Steffen Leibold hatte den Fellbacher Mittelfeldmann Philipp Röseke zu Fall gebracht. Die Entscheidung war richtig, genauso wie etwa eine halbe Stunde später jene, keinen Elfmeter zu geben: Zeljko Babic, Rechtsverteidiger des SVF, brachte den schnellen Außenstürmer Sebastian Rief im Strafraum zu Fall, hatte aber zuvor den Ball gespielt. Das heimische Publikum war zu Unrecht aufgebracht. Und die Wut der Zuschauer ebbte nicht ab: Steffen Leibold musste nach einem weiteren Foul an Philipp Röseke mit Gelb-Rot vom Platz - doch auch diese Entscheidung war richtig. In Überzahl drängten die SVF-Fußballer auf den Sieg, trafen aber nicht mehr. Auffälligster Mann und deshalb unser Spieler des Tages war Robin Binder im linken Mittelfeld des SVF. Immer wieder hatte er ansprechende Szenen, traf etwa kurz vor Schluss aus 25 Metern die Latte (90.). Der Ball war aber halt auch nicht drin. Da nur Maurice Klaus gleich zu Beginn den Foulelfmeter verwandelt hatte (2.), mussten sich die Fellbacher mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. ,,Ein Sieg wäre verdient gewesen", sagte der verletzte Innenverteidiger Thomas Doser, der dem SVF schon seit Februar nicht zur Verfügung steht. Und auch der Trainer Markus Kärcher war nicht ganz glücklich über das Remis, dennoch kann er mit dem Saisonstart und vier Punkten aus zwei Spielen ganz gut leben. Nach dem Auftakterfolg gegen den Aufsteiger SpVgg Gröningen-Satteldorf (2:0) und dem Unentschieden in Ludwigsburg belegt der SVF den sechsten Tabellenplatz. ,,Wir sind nicht mit fünf Metern Vorsprung aus den Startlöchern gekommen, aber es war auch kein Fehlstart", sagte Markus Kärcher.

Beim TV Oeffingen ist noch Sand im Getriebe

Bei den Fußballern des TV Oeffingen ist noch Sand im Getriebe, deshalb wollen sie den Kopf jetzt aber nicht in den Sand stecken, sondern vielmehr schnell eine Schippe drauflegen. Unter diesen Sport-Redensarten hätte sich der Spielertrainer Haris Krak nach der Landesliga-Begegnung des Aufsteigers am Samstag beim Tura Untermünkheim (0:5) auch ohne Weiteres bedienen können. Er sagte aber stattdessen: ,,Ich bin kein Freund von Floskeln. Aber es war wirklich so, dass wir Lehrgeld bezahlt haben." Er dachte dabei an die Schwächephase kurz vor der Halbzeitpause. Im einem Moment stand es noch 0:0, sechs Minuten später schon 0:3 aus Oeffinger Sicht. Das 0:1 - gut, kann passieren. Das 0:2 - ,,ein unglücklicher Handelfmeter" (Haris Krak). Und das 0:3 - der dritte der letztlich vier Treffer des Untermünkheimer Angreifers Michele Varallo - bedeutete dann schon die Vorentscheidung. ,,Wir hätten das 0:2 in die Halbzeit retten müssen - ein 0:3 bei 35 Grad aufzuholen ist sehr schwer, da kamen wir nicht mehr hinterher", sagte Haris Krak. ,,Wir waren viel zu beschäftigt damit, was gerade passiert ist, und haben abgeschaltet. Die Konzentration hat nachgelassen, das kann man sich in der Landesliga nicht leisten." Der 30-minütige TVOe-Aussetzer um die Pause herum wurde bitter bestraft. Der Oeffinger Torwart Mario Peric verhinderte sogar noch Schlimmeres, weshalb er trotz der fünf Gegentreffer unser Spieler des Tages ist. ,,0:5 ist heftig. Das war kein gutes Spiel von uns. Aber am zweiten Spieltag ist noch nichts entschieden, das müssen wir abhaken", sagte Haris Krak und richtete den Blick sogleich voraus auf die nächste Aufgabe des Aufsteigers am kommenden Sonntag (15 Uhr) zu Hause gegen den TSV Münchingen.

Awoke wie vom Erdboden verschluckt

In der tristen vergangenen Saison war Matthew Awoke einer der Lichtblicke beim Fußball-Bezirksligisten SV Fellbach II. Der Flüchtling aus Nigeria schloss sich der Mannschaft im Winter an und durfte am Ende der Rückrunde regelmäßig mitmischen. Mitte Juli hat das Team die Saisonvorbereitung aufgenommen, der Offensivmann hat aber alle Einheiten verpasst. Kurz vorher hatte der Trainer Michael Kienzle noch Kontakt mit ihm, seitdem hat er ihn aber nicht mehr erreichen können. ,,Er ist auf wundersame Weise verschwunden. Das beschäftigt mich, was da los ist", sagte der Coach. Deshalb stellte er Nachforschungen an - allerdings ohne Erfolg. ,,Ich habe seine Sozialbetreuerin angerufen. Sie hat gesagt, er sei offiziell noch da", sagte Michael Kienzle. ,,Er war sehr zuverlässig und hat sich immer gemeldet oder abgemeldet. Jetzt geht sofort die Mailbox dran. Er kommt keine Reaktion, und keiner weiß warum." Er bedauert dies. Zumal er Matthew Awoke auch als Spieler gut gebrauchen könnte. Am Sonntag gegen den VfR Murrhardt (1:1) fielen etliche Akteure aus, so dass in Marvin Listl und Nic Evans zwei A-Junioren zum Zug kamen. Zudem stand auch Nicos Papadopoulos aus dem Fellbacher Seniorenteam im Aufgebot und kam zur zweiten Hälfte in die Partie.

Paluszek mischt selbst mit

Beim TSV Schmiden hat am Sonntag in der Kreisliga A gegen den FSV Waiblingen (0:6) erneut der Trainer Matthias Paluszek eine Hälfte lang mitgemischt - aufgrund personeller Engpässe. ,,Das soll aber die Ausnahme bleiben", sagte er dazu. Allerdings hat nach Oliver Urban am ersten Spieltag beim SV Breuningsweiler (0:5) nun auch Andreas Herzog - wegen eines Handspiels mit Elfmeterfolge - die Rote Karte gesehen und wird gesperrt. Damit gehen langsam die Alternativen in der Innenverteidigung aus, und der Trainer Matthias Paluszek könnte am nächsten Sonntag (15 Uhr) den Spieler Matthias Paluszek noch einmal gut gebrauchen. Zumal dann nach den jüngsten Pleiten gegen die zwei großen Meisterschaftsfavoriten mit dem VfR Birkmannsweiler der Titelkandidat Nummer drei auf den TSV Schmiden wartet. ,,Null Punkte, 0:11 Tore, das sieht natürlich brutal aus. Wir dürfen jetzt den Kopf nicht hängen lassen", sagte Matthias Paluszek. ,,Gegen die Waiblinger hast du schon elf gegen elf wenig Chancen. Mit zehn Mann kannst du bei den Temperaturen dann endgültig nicht mithalten." Der TSV-Torwart Pascal Horter verhinderte nach abgebrummter Gelb-Rot-Sperre mit zwei, drei guten Taten vielmehr eine noch höhere Niederlage.

Aufrufe: 01.9.2015, 17:00 Uhr
Fellbacher Zeitung / Robin Laure und Gerhard Autor