Remis in letzter Sekunde kassiert

Bei den sehr widrigen Bedingungen mit Schnee, Regen u. Temperaturen um null Grad war der Spaßfaktor sehr gering. Wichtig waren Entschlossenheit und eine kämpferische Einstellung, da gepflegtes Fußballspielen nicht möglich war. In der Anfangsviertelstunde ging es den Spielern mehr darum, sich mit den Platzverhältnissen anzufreunden. Die Gastgeber veredelten dann auch gleich ihre erste Offensivaktion. Eine Flanke wurde von den Gästen zu kurz abgewehrt, der Nachschuss geriet zur Vorlage für den Mulsower Paul Kandler, der zum 1:0 (16.) einschob. Im Gegenzug war schon der Ausgleich möglich. Bei der Hereingabe rutschte der Torwart aus und der Ball gelangte zu Till Benthin, der ebenfalls keinen festen Halt fand, aber im Fallen den liegenden Keeper anschoss. Jetzt wurde Aufbau stärker und drängte auf den Ausgleich. Jörn Blumenthal passte zu Christoph Selig, aber in dessen Schuss warf sich im letzten Moment ein Verteidiger. In der 32. Minute passte dann alles. Florian Augustat bereitete mit einem Einwurf vor und Blumenthal vollendete unhaltbar per Direktabnahme aus 16 Metern zum 1:1. Sternberg blieb weiter am Drücker. Nur vier Minuten später war es der agile Christoph Selig, der sich den Ball in der eigenen Hälfte schnappte und mit Tempo bis in den gegnerischen Strafraum eindrang. Der Torwart verhinderte hier noch die Führung. Einen Eckball kurz vor der Pause brachte Sternbergs Kapitän gefährlich vor das Tor, Sven Gaatz diesmal mit Übersicht traf zum 1:2-Pausenstand.

In der zweiten Hälfte spielte Sternberg auf den dritten Treffer. Aber erst einmal war Mulsow am Drücker. Aufopferungsvoll hielten die Sternberger dagegen und verteidigten im Verbund. Mittlerweile war der Platz so schwer bespielbar, dass auch die Mulsower große Probleme hatten. In der 61. Minute eröffnete Jörn Blumenthal mit einem Pass zu Konstantin Radloff, der leitete zu Christoph Selig weiter, der das 1:3 erzielte. Die Mulsower antworteten mit energischen Angriffen. Sie brauchten nur fünf Minuten, um den 2:3-Anschlusstreffer zu erzielen. Gefühlt kam dieser Gegentreffer etwas zu früh. Die Einheimischen spielten nun konsequent auf den Ausgleich, begünstigt vom verletzungsbedingten Ausscheiden von Florian Augustat und den damit verbundenen Umstellungen. Bis kurz vor Spielende hielt Aufbau Stand, erst ein Platzfehler ermöglichte in der 87. Minute das 3:3. Das war der Auftakt einer dramatischen Schlussphase. Mulsow wollte noch mehr, aber Aufbau konterte eiskalt. Diesmal entwischte Benjamin Mohrmann seinem Gegenspieler, sein Torschuss prallte vom Arm des Verteidigers genau in den Lauf von Christoph Selig, der mit großem Einsatz das 3:4 in der 91. Spielminute erzielte. Das hätte Sternberg unter normalen Bedingungen über die Nachspielzeit gebracht, aber der letzte Standard der Gastgeber brachte den letzten Treffer. Der Eckball kam auf den zweiten Pfosten, wurde ins Zentrum zurück geköpft, dort hatten zwei Sternberger die Möglichkeit, den Ball aus der Gefahrensituation zu befördern, was aber nicht gelang. Mulsow machte es besser und glich etwas glücklich zum 4:4 aus.

Es wäre sicherlich ein glücklicher Sieg für die Sternberger gewesen, den sie gerne mitgenommen hätten. So aber konnten sie leider nur einen Punkt mitnehmen, der aber mehr als verdient war. Auswärts vier Tore schießen und solch einen Kampf abzuliefern, das lässt einen Aufwärtstrend erkennen.

Aufbau Sternberg: Todenhagen, Groß, Augustat, Chciuk, Beutner, Gaatz, Radloff, Fischer, Benthin, Blumenthal, Selig, Mohrmann, Schultz, Pohl