Der ATSV Erlangen startet holprig aus der Winterpause: Im Landesliga-Derby gegen den ASV Vach bleiben zu viele Chancen ungenutzt.
Eingebettet zwischen Wohnhäusern, einem kleinen Weiher und der stark befahrenen Paul-Gossen-Straße liegt das Sportgelände des ATSV Erlangen. Parkplätze sind rar. Es findet zwar nicht DAS fränkische Derby des Tages statt, aber ein weiteres Nachbarduell. Der Landesliga-Neuling, ATSV Erlangen, empfängt den Landesliga-Dino, den ASV Vach. Tabellenfünfter gegen den Siebten, gerade einmal zwei Punkte trennen die beiden Mannschaften.
Die Erlanger nutzten die Winterpause nicht nur für eine Vorbereitung und Testspiele - unter anderem verpasste der ATSV der B-Elf der Spielvereinigung Greuther Fürth beim 0:9 ihren Derby-Feinschliff -, nein sie verstärkten sogar ihren Kader. Zur Winterpause kam Michael Kammermeyer (31), ein ehemaliger Profi des 1. FC Nürnberg. In der Startaufstellung sucht man ihn jedoch vergebens: Kammermeyer leidet unter Adduktorenproblemen. ATSV-Trainer Shqipran Skeraj (31) zeigt sich dennoch zuversichtlich: „Er trainiert mit der Mannschaft und wird in zwei bis drei Wochen in der Startaufstellung stehen.“ Doch auch ohne Kammermeyer dominiert Erlangen das Spiel von Beginn an. Agiert sehr konzentriert und sicher. Nach einem guten Spielzug feuert Skeraj seine Mannschaft an: „Nochmal! Nochmal! Weiter!“ - ein paar Sekunden später geht der ATSV verdient in Führung. Vignon Amegan (25) trifft mit seinem siebten Saisontor zum 1:0. Das erste Tor an der Paul-Gossen-Straße ist aber nicht das einzige langersehnte Tor: Immer wieder blicken Zuschauer auf ihre Handys, um den Spielstand beim großen Derby Fürth gegen Nürnberg zu erfahren. Der ASV Vach kommt wie ausgewechselt aus der Kabine, energischer und motivierter. Und wieder sind es die aufmunternden Zwischenrufe von Trainer Skeraj, die zum nächsten Tor führen.
Doch diesmal trifft der Gegner zum 1:1: Michael Mirschberger (26) steht frei vor dem Tor und schiebt den Ball mühelos hinein. Den Erlangern hat die Halbzeitpause wohl nicht so gut getan. Skeraj: „Wir haben uns auf dem 1:0 ausgeruht und Chancen nicht genutzt. Manche Bälle muss man einfach reinmachen.“ Ungenutzte Chancen gibt es tatsächlich zu genüge: Der ATSV präsentiert sich sehr schwach vor dem Gehäuse und schießt offensichtlich lieber über den Kasten. Man kann von Glück sprechen, dass der ASV Vach ebenso mit Problemen vor dem Tor zu kämpfen hat. So endet das erste Punktspiel im neuen Jahr mit einem gerechtem Unentschieden. Der ATSV Erlangen bleibt damit auf dem fünften Tabellenplatz stehen, während die Gäste durch den zusätzlichen Punkt den SC 04 Schwabach in der Tabelle verdrängen und den Erlangern an den Fersen kleben. Tabellenführer bleibt - davon ungeachtet - weiterhin Quelle Fürth.
Schiedsrichter: Johannes Hamper (Kat'reuth) - Zuschauer: 112
Tore: 1:0 Vignon Amegan (23.), 1:1 Michael Mirschberger (46.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Niko Schröttle (90./ATSV Erlangen/Foulspiel und Unsportlichkeit)