2024-05-08T14:46:11.570Z

Kommentar
An der Grenz ist man "not amused" - Foto: Paul Krier
An der Grenz ist man "not amused" - Foto: Paul Krier

Rekordmeister wehrt sich gegen Kritik

Unterstellungen, Unwahrheiten, einseitige Kommentare und Pamphleten „eines Presseorgans“ stoßen Jeunesse übel auf

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In einem offenen Brief wendet sich Rekordmeister Jeunesse Esch an die breite Öffentlichkeit. Präzise werden Tageblatt-Artikel kritisiert, die nach Meinung des Vereins diesen diskreditieren. Jeunesse scheut sich aber nicht, Fehler einzugestehen (zu wenige Punkte, nicht optimale Jugendarbeit).

Man könnte aber die veröffentlichten Seiten auf viele Vereine hierzulande anwenden, würde man die große Geschichte der Escher ausblenden!

Die Zuschauerzahlen sinken bei Jeunesse - wie fast überall sonst. Jeunesse hat laut eigenen Angaben fünf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Kader der 1.Mannschaft, ein Fakt, den man sonst höchstens in unteren Ligen wiederfindet. Der Verein stellt sich in der Jugend neu auf, was bedeutet, dass man die Zeichen der Zeit erkannt hat und reagiert.

Am Ende des Schreibens wird an die Verantwortung der Medien appelliert, die durch solche destruktiven Artikel weder den Verein, noch den Fußball im Allgemeinen hierzulande weiterbringen würden.

Der Unterschied zu Vereinen, die den gleichen Weg gehen mussten wie Jeunesse, aber nicht mehr auf höchstem Niveau spielen, ist der, dass es hier eben um den Rekordmeister geht, dem man seine Erfolge und Wichtigkeit für den einheimischen Fußball nicht abstreiten kann und darf! Und ein Rekordmeister steht heute einfach noch mehr im Rampenlicht als Vereine mit ähnlichen Schicksalen und die durch ähnliche Probleme mittlerweile nicht mehr in der BGL Ligue spielen, wie z.B. der CS Grevenmacher oder der FC Avenir Beggen.

Jeunesse kann also nicht alles falsch gemacht haben! Ist es denn nicht eher so, dass wir hier in Luxemburg das gleiche Phänomen erleben wie in den großen Ligen der Nachbarländer? Nämlich, dass gestandene und verdienstvolle Vereine immer weiter ins Abseits gedrängt werden, da „neureiche“ Clubs schier endlose Ressourcen zur Verfügung haben, über die diese Traditionsvereine nicht verfügen - siehe Monaco oder PSG in Frankreich oder RB Leipzig in Deutschland.

Was kann man dagegen tun? Wahrscheinlich genau das, was Jeunesse gerade umzusetzen versucht: noch besser ausbilden, noch mehr Eigengewächse hochziehen, noch mehr Jungs von der „Grenz“ oder aus Esch zu sich locken anstatt sie zum ungeliebten Nachbarn Fola ziehen zu lassen. Doch dafür braucht es Ruhe und Geduld im Umfeld, eine Tugend die heute immer mehr abhanden kommt.

Aufrufe: 030.11.2016, 11:30 Uhr
Paul KrierAutor