Reith schenkt Ex-Verein kräftig ein

Die Buchonen haben damit acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer - bei noch vier ausstehenden Partien eine beinahe unlösbare Aufgabe. Selbst im günstigsten Fall mit nur zwei sportlichen Absteigern beträgt der Abstand der Fliedener auf das rettende Ufer sieben Zähler.

,,Den Derbycharakter haben wir ja vorher schon ausgeblendet, für uns ging es ums nackte Überleben. Damit haben wir uns vielleicht zu viel beschäftigt und konnten das nicht abstellen, die Blockaden im Kopf waren vielleicht zu groß. So gut es in der Hinrunde noch für uns lief, so schlecht läuft es in der Rückrunde", erklärte der enttäuschte Fliedener Trainer Meik Voll, der wie angekündigt Mohammed Habaqza in die Startelf als zweiten Stürmer neben Fabian Schaub aufbot und Leonardo Kovacevic für Sascha Rumpeltes in die Innenverteidigung stellte. Zudem spielte Lukas Heil für David Janik auf der rechten Außenbahn. Die Fliedener starteten aggressiv und lautstark in die Partie, versuchten durchaus, mitzuspielen und die Lehnerzer früh unter Druck zu setzen. Nach Ballgewinnen wirkte die Voll-Elf aber viel zu nervös und verunsichert und leistete sich so einen einfachen Ballverlust nach dem anderen. Bezeichnend für das Spiel und die gesamte bisherige Rückrunde der Buchonen war dann das 0:1: Habaqza verlor den Ball an Patrick Schaaf, der schickte Alexander Reith, der den Ball in die Mitte brachte, wo Lukas Hohmann, der den verletzten Jonas Ritzel im Fliedener Tor ersetzte, aus seinem Kasten kam, ausrutschte und Patrick Lesser dann so unglücklich anschoss, dass der Ball von dessen Beinen ins Tor trudelte (30.). Nach dem Gegentreffer wirkten die Buchonen noch hektischer und bekamen spielerisch kaum noch etwas auf die Reihe. ,,Bis zu dem 0:1 haben wir das eigentlich noch ganz ordentlich gemacht, aber wir hatten eben auch keine einzige Torchance. So gewinnt man kein Spiel", musste Voll zugeben.

Direkt nach der Pause war es dann ausgerechnet Ex-Buchone Reith, der auch den letzten Hoffnungsschimmer der Fliedener verglimmen ließ: Nach feiner Kombination über Reith, Renato Tusha und Lesser traf der 26-Jährige aus kurzer Distanz (49.) und schickte beim anschließendem Jubel eine Winke-Winke-geste sowie ein lautes ,,Bye-Bye" in Richtung der Fliedener Bank. Und nur fünf Minuten später durfte der frühere Junioren-Nationalspieler schon wieder jubeln, nach wunderbaren Zuspiel von Tusha überlupfte Reith den Fliedener Torwart (54.). Kurz darauf schien es richtig bitter zu werden für die Buchonen, einzig die Lehnerzer Fahrlässigkeit vor dem Tor verhinderte aber Schlimmeres. So kam Flieden durch den Kopfballtreffer von Fabian Schaub nochmal zum Anschlusstreffer, wer jetzt mit einem Aufbäumen der Hausherren rechnete, wurde böse enttäuscht. Lehnerz spielte die Zeit ganz souverän herunter und hätte das Ergebnis auch durchaus noch nach oben schrauben können.

,,Der letzte Biss hat mir heute von Flieden gefehlt, das war ja so gut wie die letzte Chance für sie. Wenn sie jetzt absteigen, wünsche ich ihnen auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass sie direkt wieder hochkommen. Das wäre gut für die Region", so Reith, der sich trotz Grippe durchs Spiel quälte.

Flieden: L. Hohmann; N. Hohmann, Fischer (56. Dinov), Kovacevic, Leibold, Heil, Acikel (46. Rumpeltes), Müller, Jordan (52. Osman), Habakzah, Schaub.

Lehnerz: Kaiser; Eckerlin, Sonnenberger, Bartel, Breunung, Scholz, Lesser, Tusha (86. Wollny), Schaaf, Odenwald (72. Weber), Reith (56. Vogt).

SR: Nicklas Rau (Nidderau). Z: 450.

Tore: 0:1 Patrick Lesser (30.), 0:2 und 0:3 Alexander Reith (50., 53.), 1:3 Fabian Schaub (60.).