Weil die 47er geschickt verteidigten und fighteten. Kein Vergleich mehr zu der Vorstellung in der Vorwoche bei Hansa II (0:4) oder dem Test gegen die U23 von Union (0:3). Und beinahe hätten sie in der hektischen Partie – acht Gelbe und die Gelb-Rote für Lichtenbergs Thomas Brechler (17.) waren Beweis dafür – am Ende sogar drei Zähler auf dem Konto gehabt. Doch Mehmet Aydin zirkelte die Kugel frei stehend neben den Pfosten (90.+2).
„Ich fühle mich heute trotzdem als Gewinner“, meinte Torschütze Reiniger. Gehofft hatten sie natürlich alle darauf. Aber nicht wirklich damit gerechnet, dass sie den ersten Fleck auf Dynamos bislang so blütenweißer Spitzenreiter-Weste zaubern würden.
BFC-Trainer Volkan Uluc wollte trotzdem nicht zu kritisch sein mit seinen Kickern. „Man kann nicht davon ausgehen, dass wir alle 30 Spiele gewinnen“, sagt der 43-Jährige. Denn so kurios es klingt: Ab jetzt werden ihm seine Jungs wieder besser zuhören. „Es ist doch so,“ doziert Uluc, „wenn ein Team von Sieg zu Sieg eilt, dann schleicht sich unterbewusst ein: Lass den Alten doch reden. Wir werden das Ding schon schaukeln.“ Doch diesmal wäre die Schaukel beinahe gekippt.
Torschütze Preiß war hin- und hergerissen: „Die Gelb-Rote hat uns irgendwie nicht in die Karten gespielt. So blöd das klingt. Eigentlich ist das ein Punktverlust. Aber so, wie es gelaufen ist, müssen wir zufrieden sein.“
Lichtenberg rangiert damit weiter auf dem 11. Tabellenplatz. Bereits am Freitabend verlor Altglienicke in Waltersdorf mit 0:3 und rutsch damit auf Platz 5 ab. Direkt dahinter steht nun Aufsteiger Hürtürkel, das mit 4:0 in Neubrandenburg gewann.