2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Packende Szene eines packenden Duells: Den Schlusspunkt setzt Marco Reich, der sich zurecht über sein 4:4 freut.	Foto: Mario Luge
Packende Szene eines packenden Duells: Den Schlusspunkt setzt Marco Reich, der sich zurecht über sein 4:4 freut. Foto: Mario Luge

Reichs Pointe im Spektakel

SPIEL DER WOCHE SG Schmittweiler und SG Eintracht trennen sich nach tollem Duell 4:4

SCHMITTWEILER. Was für ein Spektakel, was für ein Fußballspiel. Eintracht-Trainer Ercan Ürün sprach nach dem 4:4 (2:3) der zweiten Bad Kreuznacher Vertretung bei der SG Schmittweiler/Callbach vom „vielleicht besten Bezirksliga-Spiel der letzten vier, fünf Jahre“. Sein Gegenüber Marco Reich grinste nach dem Unentschieden im Liga-Spitzenduell ebenfalls von Ohr zu Ohr und stimmte Ürün zu, als dieser sagte: „Schade, dass es für ein solches Spiel nur jeweils einen Punkt gibt.“

In der Tat: Was die etwa 200 Zuschauer in Schmittweiler zu sehen bekamen, hatte das Prädikat „Topspiel“ absolut verdient. Für die Pointe sorgte dabei Marco Reich selbst. Eine Viertelstunde vor Schluss hatte sich der Ex-Nationalspieler selbst eingewechselt, und nur wenige Minuten später nahm er von der Strafraumgrenze Maß. Sein strammer Schuss schlug unhaltbar im SGE-Tordreieck zum 4:4-Endstand ein und sorgte für ein am Ende leistungsgerechtes Resultat. Dass Reich strahlte, lag auch an der Sonne: „Ich habe neben mir keinen Schatten gesehen und wusste, dass ich mir den Ball in Ruhe vorlegen kann“, verriet der 39-Jährige.

Und SGE-Coach Ürün frotzelte nach Abpfiff Richtung Reich: „Marco, ich hatte schon überlegt, ob ich mich auch einwechseln soll.“ Dabei gönnten sich beide Trainer gegenseitig den Punkt nach einem sehr intensiven, aber nicht unfairen Schlagabtausch. Beide Mannschaften suchten bis zum Abpfiff den Sieg, gaben sich nicht mit dem Remis zufrieden. Das freute die Übungsleiter, die sich allerdings auch über zahlreiche Fehler, vor allem in der eigenen Defensivabteilung, ärgerten. So hatte SGE-Keeper Sinan Aydin keinen guten Tag erwischt. Er klärte zwar zweimal in Klasse-Manier gegen Dennis Köhler (17.) und gegen Julian Kuhn (52.), hatte aber auch Aktien am 2:1 und 3:2 der SG Schmittweiler. Erst faustete er sich eine von Paul Garlinski verlängerte Ecke selbst ins Tor (22.), dann klärte er etwas unmotiviert am Strafraumrand direkt vor die Füße von Niklas Paulus, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einlochte.

In einer abwechslungsreichen und ausgeglichenen ersten Hälfte waren die Hausherren durch einen Köhler-Strafstoß (Foul von Azzaoui an Paulus) in Führung gegangen (11.), Henrik Sperling glich nach Flanke von Daniel Gilles aus (20.). Auch die Eintracht-Reserve hatte noch vor dem Wechsel ihren Elfmeter (Torben Kemmries hatte Mohamed Morchid gelegt), den Julius Wendler zum 2:2-Ausgleich versenkte (28.).

Hatte zuvor der Gast mehr Ballbesitz, glichen die Hausherren nach dem Wechsel in dieser Disziplin aus. Dafür setzten die Bad Kreuznacher nun die Konter. Für das 3:3 zeichnete allerdings ein Schmittweilerer verantwortlich: Dennis Helwich köpfte beim Klärungsversuch den Ball ins eigene Netz (50.). Beim 4:3 der Angereisten ging es dann ganz schnell. Keeper Aydin schlug den Ball lang auf „Coco“ Morchid, der das Spielgerät klasse mitnahm und eiskalt einlochte (66.).

Der Rest ist bekannt, und am Ende einer denkwürdigen Partie steht die Erkenntnis, dass Fußball auch mit Fehlern durchaus Spaß machen kann. Und dass mit der SG Schmittweiler und der Eintracht-Reserve zwei Aufsteiger auch den Sprung in die nächsthöhere Klasse auf den Zettel haben.

SCHMITTWEILER - EINTRACHT II 4:4

SG Schmittweiler: L. Frenger – Garlinski, Kemmries, Helwich, Haas, Geib, Renner, Kuhn, Paulus, Köhler, Specht.

SG Eintracht II: Aydin – Azzaoui (53. Sayim), Becker, D. Gilles, M. Gilles, Sperling (80. Fitwi), Wendler (63. Darcan), Kuba, Missal, Oertel, Morchid.

Tore: 1:0 (11./FE) Köhler, 1:1 (20.) Sperling, 2:1 (23./ET) Aydin, 2:2 (36./FE) Wendler, 3:2 (45.+1) Paulus, 3:3 (55./ET) Helwich, 3:4 (66.) Morchid, 4:4 (78.) Reich.

Schiedsr.: Niklas Römer.

Zuschauer: 200.

Aufrufe: 012.3.2017, 20:30 Uhr
Mario LugeAutor