2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
Laufduell: Der Bruchmühler Kapitän Tobias Kühnel (l.) kommt einen Schritt zu spät. Pascal Haase spitzelt den Ball vorher zu einem Mannschaftskollegen.  ©Dirk Schaal
Laufduell: Der Bruchmühler Kapitän Tobias Kühnel (l.) kommt einen Schritt zu spät. Pascal Haase spitzelt den Ball vorher zu einem Mannschaftskollegen. ©Dirk Schaal

Rehfelder Taktik geht auf

Die SG Grün-Weiß verdient sich einen knappen Sieg gegen die SG Bruchmühle

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In einer ereignisarmen Begegnung der Landesklasse Ost gewinnt die SG Grün-Weiß Rehfelde bei der SG Bruchmühle mit 1:0. Laut dem Trainer der Gastgeber, Jörg Ulbrich, zu Recht, da seine Mannschaft sich nicht mit voller Kraft gegen die drohende Niederlage aufbäumte.

SG Bruchmühle gegen die SG Grün-Weiß Rehfelde, die Ansetzung der Landesklasse klang nach einem lokalen Klassiker, aber lange standen sich beide Mannschaften nicht mehr in einem Pflichtspiel gegenüber. Tabellensechster SGB und die Grün-Weißen einen Platz dahinter, das versprach sogar gute Fußballkost.

"Es kann schon sein, dass Rehfelde da noch irgendwie eine Rechnung mit uns offen hat. Es war wohl im Jahr ihres Aufstieges, da haben wir im letzten Aufeinandertreffen dort 2:0 gewonnen", erinnerte sich vor dem Spiel Frank Hemberger, Jugendleiter der Bruchmühler. Das war genau am 11. Mai 2013, da fügten die SGB dem späteren Meister und Aufsteiger die höchste Saisonniederlage zu - die zweite von zwei überhaupt.

"Ich denke, es wird kein schönes Fußballfest werden. Die Punkte werden vermutlich über den Kampf vergeben", sagte der Rehfelder Co.-Trainer Peter Schlegel vor der Partie. Zumindest sehr konzentriert waren seine Schützlinge schon beim Warmmachen. Kaum ein Gespräch oder Lachen war zu hören, im Gegensatz zum Kontrahenten.

Recht gelöst bereiteten sich die Gastgeber vor. "Ich glaube, so einen vollständigen Kader hatte ich schon lange nicht mehr zur Verfügung. Obwohl wir immer noch viele Verletzte haben", sagte der SGB-Trainer Jörg Ulbrich.

Sehr aggressiv und diszipliniert präsentierten sich nach dem Anpfiff die Gäste. Bereits an der Mittellinie erwarteten sie die Bruchmühler. Immer wieder musste Lars Görtchen den Spielaufbau von hinten heraus abbrechen oder den Ball auf Verdacht in die Spitze spielen, da seine Vorderleute kaum Bewegung zeigten und nicht den Ball forderten. Gut gedeckt waren sie zudem von den Gästen und in der Innenverteidigung räumten Eric Bohlemann und Maximilian Terzenbach alles ab. In Ballbesitz strömten die Rehfelder dann schnell in die Offensive. Während der Platz in der Bruchmühler Hälfte schon aufgetaut war, war vorm Tor der Gäste alles weiß. Doch das als Entschuldigung für das schlechte Angriffsspiel der Platzherren gelten zu lassen, ginge an der Realität vorbei.

Die erste erwähnenswerte Aktion des Spiels blieb trotzdem den Gastgebern vorbehalten. Riccardo Großmann wurde bei seinem Lauf über den rechten Flügel vom Rehfelder Pascal Haase gestoppt. Trotzdem konnte der Bruchmühler den Ball noch Christian Brutschin auflegen, der aus 15 Metern das Leder weit über den Kasten schoss (5.). Nach dem Rehfelder Abstoß legte der gut aufgelegt Bledar Mahmuti den Ball zurück zu Robert Krebs. Der sah von der Mittellinie aus Tony Frontzek in den Strafraum der Gastgeber starten, servierte ihm den Ball auf den Fuß und der Grün-Weiß- Kapitän konnte unbedrängt trotz drei Gegenspielern den Ball flach zum umjubelten 1:0 einschieben (6.).

"Danach war das Spiel eigentlich vorbei. Von uns kamen kein ernsthaftes Aufbäumen, keine wirklichen Torchancen und Rehfelde musste ja nichts mehr machen", sagte nach dem Spiel ein völlig enttäuschter Jörg Ulbrich. "Ja, ich bin maßlos enttäuscht", fügte er bestätigend noch hinzu.

Tatsächlich stellte Helmut Fritz nach dem Führungstreffer seine Mannschaft um. Wesentlich defensiver warteten die Rehfelder nun auf schnelle Kontermöglichkeiten, die sich ihnen aber nur selten boten. Einen Hauch von Gefahr verströmten die Bruchmühler auf der anderen Seite einzig allein über Standards. Doch auch die ließen zumeist keine wirklichen Chancen entstehen.

Nach dem Wechsel brachte Jörg Ulbrich Routinier Oliver Zimpel und nach achtwöchiger Verletzungspause den Flügelflitzer Olaf Krüger. "Ich bin noch nicht voll fit. Mein Spiel ist erst am 17. Dezember", sagte der Flügelflitzer. Das wird dann auch vorerst sein letztes Spiel sein, bevor er für vier Jahre nach Wien geht. Aber auch die beiden Neuen konnten dem Bruchmühler Spiel keine erfolgreiche Wendung geben. Am Ende jubelten die Grün-Weißen "und das auch völlig zu Recht", kommentierte Jörg Ulbrich.

Dass die eigene Taktik so genau auf dem Punkt aufgegangen ist, davon war Helmut Fritz etwas überrascht. "Wir wollten ein schnelles Tor machen und danach Bruchmühle defensiv begegnen", sagte er später. Beeindruckt war er trotzdem von einem Bruchmühler: "Die Übersicht und die Präsenz von Brutschin waren schon klasse."

Während die SGB am Wochenende in Woltersdorf das zweite von drei aufeinander folgenen Derbys hat (am letzten Spieltag kommt der MSV Rüdersdorf), haben die Rehfelder am Wochenende spielfrei.

Aufrufe: 06.12.2016, 07:16 Uhr
MOZ.de / Dirk SchaalAutor