2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
© Sportfotos Nordhausen
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"Seine positive Art tut der Mannschaft ganz gut"

Die Saison in der Fußball-Regionalliga befindet sich auf der Zielgeraden. Zum Saisonfinale empfängt der FSV Wacker 90 Nordhausen am Samstag (20. Mai, 13.30 Uhr) den FSV Luckenwalde im Albert-Kuntz-Sportpark.

Der eigentliche Saisonhöhepunkt folgt an Himmelfahrt mit dem Pokalfinale in Erfurt (25. Mai, 12.45 Uhr). Im Interview mit Sandra Arm sprechen Wacker-Kapitän Tobias Becker und sein Stellvertreter Matthias Peßolat über eine himmelblaue Vergangenheit, ihre sportliche Zukunft und verraten, welche positiven Akzente der neue Cheftrainer Volkan Uluc schon setzen konnte.

Tobias, Matthias - Euch verbindet eine gemeinsame sportliche Vergangenheit. Ihr standet vor sieben Jahren schon mal gemeinsam auf dem Platz.
Matthias Peßolat: Damit ist sicherlich die Zeit in Chemnitz gemeint. Ich bin damals zum Team dazugestoßen (Anmerk.: Peßolat wechselte in der Winterpause 2010 von Erfurt nach Chemnitz) Becks war schon dort gewesen, das war zu Regionalliga-Zeiten. Wir haben uns leider nur ein halbes Jahr kennengelernt. Das war eine schöne Zeit. Becks ist nach der Saison nach Magdeburg gegangen. Ich durfte noch etwas länger in Karl-Marx-Stadt verweilen. Dort war unser erster Berührungspunkt.


Der zweite folgte nun bei Wacker mit der Verpflichtung von Tobias Becker in der Sommerpause. Tobias, war dir sofort bewusst, dass du hier mit Matthias Peßolat auf einen alten Weggefährten triffst?
Tobias Becker: Ich wusste, dass Peßo bei Wacker spielt. Wir hatten in den Vorbereitungsspielen ein, zweimal das Vergnügen gegeneinander zu spielen und haben anschließend ein bisschen gequatscht. Als wir uns dann hier wiedergetroffen haben, haben wir uns länger unterhalten. Man verfolgt schon so ein bisschen die sportlichen Wege von denjenigen, die jetzt noch aktiv sind. Deswegen hat es mich gefreut, ein altbekanntes Gesicht bei Wacker wiederzusehen.



Beim CFC hattet ihr nun ein halbes Jahr, um Euch kennenzulernen. Bei Wacker ist es aktuell fast ein Jahr. Tobias hat noch Vertrag bis 30. Juni 2018. Matthias, du bist einer derjenigen, wo der Vertrag zum Ende der Saison ausläuft. Würdest du gern weiterhin das blau-weiße Trikot tragen?
Matthias Peßolat: Ja, natürlich. Sehr gern. Das habe ich den Verantwortlichen auch schon gesagt. Es ist noch nicht offiziell, wir sind aber schon sehr weit und in guten Gesprächen. Der letzte Schritt muss jetzt von Nico (Anmerk.: Wacker-Präsident Nico Kleofas) erfolgen. Er wird auch demnächst erfolgen. Wir können davon ausgehen, dass es mich noch ein Jahr weiter bei Wacker gibt - und darauf freue ich mich. Ich hoffe, dass die nächste Saison erfolgreicher wird.


Tobias, du bist Kapitän, Matthias ist einer deiner Stellvertreter. Was schätzt Ihr an dem anderen?
Tobias Becker: Für mich war alles neu, Peßo ist seit einigen Jahren bei Wacker aktiv und hat einfach den besseren Einblick in bestimmte Abläufe, bestimmte Strukturen im Verein und war mir eine große Hilfe. Noch dazu war ich anfangs wirklich gefühlt drei, vier, fünf Monate verletzt. Daher konnte ich der Truppe damals nicht in dem Maße helfen, wie ich es mir vorstellen konnte. Das hat Peßo in der Zeit wirklich gut gemacht. Auch in einer turbulenten Zeit. Deswegen konnte man sich immer auf ihn verlassen. Er wusste wie man die Jungs anpackt, das hat mir sehr gefallen und gefällt mir immer noch. Ich bin froh, dass mich die Jungs im Mannschaftsrat unterstützen.

Matthias Peßolat: Ich kann das Gesagte nur so zurückgeben. Ich mag seine Art. Seine ruhige, aber dominante Art. Er nimmt sich die Spieler mal zur Seite, redet mit ihnen sachlich, was mir so ein bisschen fehlt, weil ich doch zu emotional oder zu aufbrausend bin. Er macht das gut, er ist Stück weit unser Ruhepol. Er ist nicht der Junge, der mal einen jungen Spieler an den Kragen packt. Das schätze ich irgendwie an ihm. Da bin ich doch kurz davor, wo es mir im Nachhinein auch leid täte, wenn ich mal einen jungen Spieler am Kragen packe.



Tobias, was braucht es, um dieses Amt bei Wacker ausüben zu dürfen?
Tobias Becker: Klar muss man sich schon ein bisschen umstellen, das habe ich am Anfang auch gemerkt. Ich war in Kassel schon Kapitän, das war noch mal eine andere Geschichte als hier, weil die Strukturen ein bisschen anders sind. Das zeichnet Wacker auch aus. Man muss sich im Prinzip bewusst sein, dass man den Druck hat, den Erfolg unbedingt haben will und auch die von uns gesetzten Ziele erreicht. Man muss dahinterstehen. Das versuchen wir mit unseren besten Mitteln.



Mit Volkan Uluç wurde vor wenigen Wochen ein neuer Trainer präsentiert. Welche Impulse kann ein neuer Trainer setzen?
Matthias Peßolat: Was uns ganz gut tut, dass er ein absolut positiv eingestellter Typ ist. Er sieht immer die positiven Dinge. Wie zuletzt in Cottbus, wo wir alle wissen, dass wir an dem Tag noch viel Luft nach oben hatten, gerade weil wir die erste Halbzeit komplett verpennt haben. Er versucht jeden Spieler mitzunehmen, aufzufangen - Jungs, glaubt an euch, an das was ihr könnt. Er probiert jeden Spieler abzuholen. Das macht er gegenwärtig sehr gut. Er gibt uns die taktische Marschroute mit auf den Weg. Das heißt nicht, dass das die anderen Trainer nicht auch gemacht haben. Ich bin sehr positiv überrascht von seiner Arbeit. Seine positive Art tut der Mannschaft derzeit ganz gut. Weil die Saison sehr zerfahren war, kommt das ganz gut bei der Mannschaft an.



Welche positiven Aspekte könnt Ihr dieser doch eher "chaotischen" Saison abgewinnen?
Matthias Peßolat: überlegt lange Es ist nicht einfach, etwas Positives zu finden. Die Saison war wirklich sehr hektisch, zerfahren und sie hat an den Kräften gezehrt. Was Positives? Das klingt jetzt vielleicht hart, aber das Positivste ist, dass ich gesund geblieben bin, mich nicht schwer verletzt habe. Ich bin absolut positiv gestimmt, habe echt ein sehr gutes Gefühl mit dem neuen Trainer. Er macht bisher eine sehr gute Arbeit. Wenn man ihm Zeit gibt, dann kann Wacker sich auf eine sehr erfolgreiche beziehungsweise freudigere Zeiten einrichten.

Auf Euch wartet zum Abschluss das Heimspiel gegen Luckenwalde. Was wird notwendig sein, um es erfolgreich zu gestalten, um dann mit einem Sieg in das anstehende Pokalfinale zu gehen?
Matthias Peßolat: Es ist wichtig, dass wir mit einem positiven Gefühl ins Pokalfinale gehen. Ich bin absolut guter Dinge, wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen und so spielen wie in den vergangenen Heimspielen, dann werden wir als Sieger vom Platz gehen.

Aufrufe: 018.5.2017, 08:55 Uhr
Sandra Arm / FSV Wacker 90 NordhausenAutor