2024-04-16T09:15:35.043Z

Team Rückblick
Klubchef Konrad Höß plant die Zukunft des FC Pipinsried. F: Appel
Klubchef Konrad Höß plant die Zukunft des FC Pipinsried. F: Appel

Regionalliga in Pipinsried: »Kein Thema«

Team Rückblick (10) - Landesliga Süd: Klubchef Höß zweifelt sogar an der Bayernliga

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Ruhige Jahreszeiten gibt es in Pipinsried nicht. Der Verein um Klubchef Konrad "Conny" Höß zählt zu den größten Überraschungsteams der diesjährigen Landesliga Süd-Saison und sorgt nun für die nächste, große Schlagzeile. Gegenüber FuPa erklärt der 70-jährige FCP-Boss, dass die Regionalliga Bayern trotz des aktuell zweiten Tabellenrangs für Pipinsried überhaupt nicht in Frage kommt. Selbst die Teilnahme an der Bayernliga Süd müsse sich Höß noch schwer überlegen und knüpft diese an verschiedene Bedingungen.

Trotz Platz zwei in der Liga und besten sportlichen Voraussetzungen, einen der beiden Relegationsplätze zur Regionalliga Bayern ergattern zu können, tritt Pipinsrieds Klubboss unerwartet früh die Euphoriebremse. "Die Regionalliga Bayern ist für uns überhaupt kein Thema. Auch wenn wir das Stadion dafür hinbekommen würden, aber finanziell macht das keinen Sinn. Zudem würden wir dort wahrscheinlich sportlich abgeschlachtet", erklärt der emotionale Klubchef und setzt sogar noch einen oben drauf: "Wir müssen uns auch überlegen, ob die Bayernliga Süd für uns Sinn macht. Wenn wir in einer Liga mit Vereinen wie Deggendorf und Landshut spielen, aber unsere Nachbarn aus Fürstenfeldbruck, Augsburg II und Aichach oder Klubs wie Dachau und Karlsfeld nicht dabei sind, dann wäre die Landesliga für uns die bessere Liga."
Das ehemalige Landesliga-Kellerkind aus dem Dachauer Hinterland befürchtet zudem, dass der Höhenflug der aktuellen Saison mit sportlich anspruchsvolleren Konkurrenten schnell vorbei sein könnte. "Es ist doch so. Wenn wir in der Tabelle weit hinten stehen, kommen weniger Zuschauer. Wir haben in dieser Saison fast alle Heimspiele gewonnen, jetzt kommen die Leute auch zu uns", so Höß. Deshalb steht derzeit auch Trainer Jürgen Schäfer beim Klubboss hoch im Kurs. "Wir sind zwar im Moment in aller Munde. Aber das kann schnell vorbei sein, wenn wir keinen guten Start erwischen", sagt der neue Übungsleiter, der diesen Posten Ende September nach Roland Baumgärtners Rücktritt übernommen hat. Schäfers Bilanz kann sich sehen lassen: In den zehn Spielen seit Amtsantritt gab's nur eine Niederlage und der FCP schoss auf Platz zwei der Tabelle nach oben - auch dank des gewonnenen direkten Vergleichs mit dem FC Augsburg II (2:2 / 2:1).


Der FC Pipinsried - »die Gallier der Landesliga«


"Wir hauen nicht auf die Pauke. Wir sind nach wie vor ein kleiner Verein und sehen uns als die Gallier der Landesliga"
, so Schäfer, der im Saisonverlauf zahlreiche verletzte Akteure zu beklagen hatte. Christian Adrianowytsch (7 Einsätze), Markus Hanusch (10), Kapitän Manfred Leidenberger (11) und Christan Weiser (11) konnten nur bedingt eingesetzt werden. Weiser reiste einmal sogar kurzfristig aus Hamburg an, um einen Abwehr-Engpass zu vermeiden. "Wir mussten mehrfach im Abwehrbereich improvisieren", sagt Schäfer, der damit auch die 37 Gegentreffer in Verbindung bringt. "Die Nachverpflichtungen von Weiser, Atilgan und Kubica haben uns richtig gut getan", weiß der Pipinsrieder Trainer. In der Winterpause wird nun weiter am Team nachgebessert: Der ehemalige Bayernligaspieler Oliver Hrnecek wechselt zusammen mit Antonio Longo zum oberbayerischen Bezirksoberligisten TuS Holzkirchen. Taner Yürükgeldi wird von Hakan Karabudak ersetzt. Der eine ging zum TSV 1865 Dachau, der andere kommt von dort. Zudem haben sich Michael Hutterer (Ex-SpVgg Unterhaching II) und Alessandro Luzzi aus dem Bayernliga-A-Jugendteam des SC Fürstenfeldbruck dem FCP angeschlossen.

Trainer Schäfer: »Wir wollen das Maximale erreichen.«


Die minimalistischen Aussagen bezüglich eines möglichen Aufstiegsverzichts von Klubchef Konrad Höß darf Jürgen Schäfer als Trainer des FCP natürlich nicht stützen. Schäfer will "das Maximale erreichen". Über die Zukunft des Vereins müsse aber die Führungsspitze um Konrad Höß entscheiden. Auch wenn sich die Pipinsrieder Unterlagen für die Bewerbung zur Regionalliga Bayern womöglich schon in der Papiertonne befinden, ist der FC Pipinsried drauf und dran die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte abzuliefern. "Unser bisheriger Erfolg war nach den Turbulenzen in der Vergangenheit sicher nicht zu erwarten", erklärt Schäfer. Wobei der Verein aus dem Dachauer Hinterland in den bald 17 Spielzeiten im bayerischen Verbandsbereich eines ganz sicher gezeigt hat: diesem Klub ist so einiges zuzutrauen.

Aufrufe: 027.1.2012, 15:38 Uhr
dme/zisAutor