2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Nicht alle Vereine freuen sich über den künftigen Sparringspartner in der Regionalliga Südwest. F: dpa
Nicht alle Vereine freuen sich über den künftigen Sparringspartner in der Regionalliga Südwest. F: dpa

Widerstand gegen DFB-China-Import: "Purer Kapitalismus"

Oberligist meldet sich zu Wort

Es war eine Meldung, die bei vielen Fans zunächst ungläubiges Kopfschütteln auslöste, von einigen Klubs jedoch mit großen Enthusiasmus aufgenommen wurde: Der DFB hat angekündigt, dass die chinesische U20-Auswahl in der kommenden Saison in der Regionalliga Südwest antreten soll. Nun regt sich auch von Seiten der Vereine Widerstand.

Das Nachwuchsteam aus dem Reich der Mitte werde nicht offiziell in der Tabelle geführt, aber trotzdem fest im Spielplan verankert sein, so der DFB am Donnerstag. Die 19 Mannschaften in der Südwest-Staffel haben zweimal pro Saison spielfrei, an diesen Tagen soll vor heimischem Publikum gegen China gespielt werden. Für die zwei Partien erhalten die Regionalligsten offenbar jeweils 15.000 Euro. Die chinesische U20-Auswahl, die ihr Quartier wohl in der Nähe von Heidelberg bezieht, soll durch die Kooperation auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio/Japan vorbereitet werden.

Ein Gros der künftigen "Konkurrenz" aus der Regionalliga Südwest hatte erfreut auf die Finanzspritzen des künftigen Sparringspartners reagiert. Bei Absteiger FK Pirmasens dagegen ärgert man sich über das Vorgehen des DFB. In einem Interview mit Zeit Online macht Geschäftsstellenleiter Christoph Radtke seinem Frust Luft: "Wir müssen das wohl hinnehmen, aber für mich ist das purer Kapitalismus." Pirmasens, in der zurückliegenden Spielzeit sportlich in die Oberliga abgestiegen, hatte einen Antrag gestellt, die Staffel von 19 auf 20 Teams aufzustocken. "Statt uns zu behalten wird nun offenbar, man muss es wohl so sagen, eine Geldquelle aus China ausgewählt. Eine Horrormeldung", wütet der FK-Funktionär.

Aufrufe: 023.6.2017, 11:40 Uhr
Lukas Schierlinger/dpaAutor