Regensburg gewinnt hitziges Derby

Der Tabellenführer der Regionalliga Bayern war von Beginn an die dominantere Mannschaft. Und die Hausherren belohnten sich sofort in der ersten Drangphase. Ein kurz gespielter Freistoßtrick endete in der 15. Spielminute bei Marc Lais, der die Kugel aus 10 Metern am Wacker-Keeper vorbei ins Tor schob. Doch die Freude über die Jahn-Führung wehrte nur kurz. Denn Christoph Burkhard machte seinem Ruf als Freistoßspezialist alle Ehre. Er verwertete eine Standardsituation aus gut 20 Metern und sorgte somit für den 1:1-Ausgleich in der Continental Arena. Etwas Glück hatte Burkhard dabei aber, denn sein Schuss wurde noch entscheidend von der Regensburger Mauer touchiert.

Der SSV ließ sich von dem schnellen Gegentreffer nicht beirren und wollte selbst eine passende Antwort geben. Nur fünf Minuten nach dem Burghausener Tor gaben die Jungs von Trainer Christian Brand wieder den Ton in der Offensive an und erspielten sich eine Riesenchance. Trettenbach ging über links bis an die Grundlinie, legte dann zurück auf Ziereis, doch dessen Schuss aus 15 Metern war zu unplatziert. Doch schon bei der nächsten Möglichkeit machte es der Jahn-Stürmer besser. Kapitän Markus Palionis chipte den Ball in den Strafraum und Ziereis vollstreckte eiskalt in Gerd-Müller-Manier aus der Drehung.

Die Domstädter blieben die wachere und bessere Mannschaft. Wacker Burghausen machte einen nervöseren Eindruck in diesem Ostbayern-Derby. Aber kurz vor der Pause meldeten sich die Gäste noch einmal mit einem Paukenschlag zurück. Denn: Schiedsrichter Ostheimer entschied in der 47. Minute auf Strafstoß für Wacker Burghausen. Fabian Trettenbach soll ein absichtliches Handspiel begangen haben - eine umstrittene Entscheidung. Christoph Burkhard ließ sich von den Diskussionen der Jahn-Spieler mit dem Unparteiischen jedoch nicht beirren und erzielte mit seinem zweiten Tor an diesem Tag den Ausgleich kurz vor dem Pausenpfiff.

Wacker-Fans sorgen für Spielunterbrechung

In der zweiten Hälfte wurde das Spiel dann immer zerfahrener. Beide Teams agierten abwartend und gute Tormöglichkeiten waren Mangelware. Für negatives Aufsehen sorgten dann aber die mitgereisten Wacker-Fans. Sie zündeten nicht nur Rauchbomben und Pyrotechnik, sondern warfen davon auch noch einiges auf den Rasen. Die Partie musste daraufhin unterbrochen werden. Wacker-Ersatzspieler versuchten die mitgereisten Anhänger zu beruhigen, das Spiel konnte allerdings erst nach rund fünf Minuten Pause fortgesetzt werden. Doppeltorschütze Christoph Burkhard verurteile das Verhalten der eigenen Fans: ,,Der Schiedsrichter hat sogar überlegt das Spiel abzubrechen, so etwas muss nicht sein, so etwas brauchen wir nicht."

Kurz nach dem Wiederanpfiff sorgten die Regensburger dann schnell für die Entscheidung. Marvin Knoll zog gefährlich ab und Markus Ziereis verwertete den Abpraller eiskalt zur 3:2-Führung. Der Endspurt entschädigte für die eher schwächere Anfangsphase des zweiten Durchgangs. Der an diesem Tag stark aufspielende Burghausener Burkhard scheiterte am Pfosen und auch die Regensburger spielten weiter forsch nach vorne und retteten am Ende den knappen Vorsprung über die Zeit. Jahn-Trainer Christian Brand zog nach dem spannenden Ostbayern-Derby ein durchweg positives Fazit: ,,Es war wichtig heute ein Ausrufezeichen zu setzen. Wir haben eine gute Mannschaft auf Distanz gehalten."