2024-05-02T16:12:49.858Z

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"Refugee-Team" sichert sich die Herbstmeisterschaft

SG Lütjenburg/Behrensdorf II grüßt von der Spitze / Trainer Hoffmann: „Die Jungs bereichern mein Leben!“

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Der TSV Lütjenburg hat für diese Saison eine Mannschaft zum Spielbetrieb im Kreisfußballverband Plön gemeldet, die sich ausschließlich aus Asylbewerbern aus Lütjenburg und dem unmittelbaren Umfeld der Stadt zusammensetzt. Das „Refugee-Team“ aus Lütjenburg, dessen Spieler aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Iran und dem Irak kommen, ist nicht nur ein Beispiel dafür, wie Integration durch Sport funktioniert. Die Mannschaft von Wolfgang Hoffmann beweist auch, dass sie gut Fußball spielen kann.

Am vorletzten Wochenende sicherte sich die SG Lütjenburg/Behrensdorf II, unter dem Namen das „Refugee-Team“ formal aufläuft, die Herbstmeisterschaft in der Plöner Kreisklasse B. Wir sprachen mit Trainer Hoffmann, der zudem noch Co-Trainer der Lütjenburger Kreisligamannschaft ist, über sein „besonderes“ Team.


Hallo Wolfgang. Ihr habt in Lütjenburg eine Mannschaft aufgebaut, die ausschließlich aus Flüchtlingen besteht. Wie kam es zum „Refugee-Team“?
Die Idee ist im Sommer 2014 entstanden. Wir sind als Verein von Asylsuchenden und ihren Betreuern gefragt worden, ob sie mitspielen könnten. Anfangs kamen 10-12 Spieler zum Training und mit der Zeit wurden es immer mehr. Jetzt haben wir 22 Jungs, die einen Spielerpass haben und in der Spitze trainieren wir mittwochs mit 35 Mann.

Trainer Wolfgang Hoffmann. Wie ist die Idee im Verein aufgenommen worden? Gab es ausschließlich positive Resonanz oder auch kritische Stimmen?
Im Verein gibt es ausschließlich positive Resonanz. Ich habe noch keine kritische Stimme gehört. Es ist einfach eine ganz tolle Geschichte.

Wie bist Du zum Trainerjob beim „Refugee-Team“ gekommen?
In erster Linie bin ich Co-Trainer der Lütjenburger Kreisligamannschaft. Ich wurde vom Verein angesprochen, ob ich es mir vorstellen kann, mit den Jungs zu arbeiten. Ich war von der Idee sehr angetan. Mittlerweile ist das Training und Drumherum mit den Jungs eine echte Herzensangelegenheit geworden.

Man merkt in dem Gespräch, wie stolz Du auf das Team und das bisher Geleistete bist. Was macht die Arbeit so besonders?
Ich habe schon viel erlebt in meiner Trainerkarriere, aber noch nie so ein Team trainiert wie dieses. Ich habe versucht mich in die Situation zu versetzen, wie die Jungs zu uns gekommen sind. Nach dem Spiel gegen Raisdorf und der Herbstmeisterschat habe ich ihnen im Kreis gesagt, dass sie mein Leben bereichern.

Du hast es angesprochen. Auch sportlich läuft es bei Euch. Ihr steht an der Tabellenspitze. Hast Du mit diesem Erfolg gerechnet?
Mit diesem Erfolg habe ich so nicht gerechnet. Man hat schon von Beginn an gesehen, dass einige Spieler gut Fußball spielen können. Aber in den ersten Trainingseinheiten habe ich mich wie bei der F-Jugend gefühlt. Egal wo der Ball war, alle sind dahin gelaufen. Mittlerweile spielen wir aber miteinander Fußball und leben von dem Teamgeist. Ohne die zahlreichen Helfer wie Co-Trainer oder Fahrer bei den Auswärtsspielen wäre aber dieser sportliche Erfolg nicht möglich.

Aufrufe: 07.12.2016, 10:00 Uhr
FuPa, OllroggeAutor