2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Neuzugang Adem Kurt spielt gegen Kuchen. Er schoss zuletzt das Gruibinger Siegtor. Foto: Thomas Madel
Neuzugang Adem Kurt spielt gegen Kuchen. Er schoss zuletzt das Gruibinger Siegtor. Foto: Thomas Madel
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Realismus trotz Traumstart

Gruibingen gegne FTSV Kuchen

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Trotz perfektem Trainer-Einstand macht sich A-Liga-Schlusslicht Gruibingen gegen Kuchen keine Illusionen. Eybacher Kaltstart im B 7-Hit beim TKSV.

Der Einstand war wie gemalt. Im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Jürgen Maier feierte das abgeschlagene A-Liga-Schlusslicht TSV Gruibingen einen 1:0-Coup in Ottenbach. Maier lobt die „kämpferisch und taktisch starke“ Darbietung seiner Schützlinge, gibt sich ob des enormen Rückstands aufs rettende Ufer aber keinen Illusionen hin. „Wir sind ja nicht von gestern und wissen, wie die Tabelle aussieht“, sagt Maier.

Sieben Punkte Rückstand zum Vorletzten, gar zwölf zum Relegationsplatz, für den TSV geht’s bis Saisonende in erster Linie darum, „den Spaß am Fußball wiederzufinden“. Morgen um 15 Uhr gegen Tabellenführer FTSV Kuchen sollen Maiers Schützlinge „eine ordentliche Leistung“ abliefern und sich „als Mannschaft präsentieren“. Nach dem 0:9 im Hinspiel will der Coach von einem Punktgewinn vorab lieber nicht reden.

Kollege Martin Braunmiller würde kommende Saison gerne bei einem Bezirkligisten FTSV Kuchen arbeiten. Er ist auf gutem Wege, seine Schützlinge fahren morgen mit dem Selbstvertrauen des Tabellenführers nach Gruibingen und wollen gewinnen, „egal, wer beim Gegner Trainer ist“. In einem Punkt spielt das ganz sicher keine Rolle. Der Trainer, sagt Braunmiller, „steht ja zum Glück nicht auf dem Platz“. Nur daneben.

Der Gruibinger Sieg in Ottenbach war nicht nötig, um die Sinne der Kuchener Spieler zu schärfen. Die neigen ohnedies nicht dazu, einen Gegner zu unterschätzen. In der Vorrunde, sagt Braunmiller, haben die Seinen „gelernt, dass sie Probleme bekommen, wenn sie „nur 80 oder 90 Prozent“ Aufwand betreiben.

Der FTSV-Coach hat den kompletten Kader zur Verfügung, Maier muss Manuel Späth und Johannes Unold ersetzen. Dafür spielt der einzige Winter-Neuzugang Adem Kurt (vom TSV Ebersbach), der in Ottenbach das Siegtor schoss. Am Saisonende ist Maiers Intermezzo als TSV-Chefcoach definitiv beendet. Aus beruflichen Gründen kommt für Maier keinerlei Trainerjob mehr in Frage.

Lieber den Spatz in der Hand

Im Spitzenspiel der Kreisliga B 7 tun sich beide Seiten schwer, die Risiken abzuwägen. Der Zweite TV Eybach müsste eigentlich gewinnen, um mit Tabellenführer TKSV Geislingen II noch gleichziehen zu können. Ein Remis aber hielte immerhin die nachdrängende Konkurrenz auf Abstand. So kann TVE-Trainer Gunter Ruff mit einer Punkteteilung ebenso leben wie Kollege Hüseyin Sen.

Ein Heimsieg brächte den TKSV dem Aufstieg einen großen Schritt näher. Sen beziffert in dem Fall die Titelwahrscheinlichkeit auf „80 bis 85 Prozent“. Verlieren die Seinen aber und Eybach gewinnt beide Nachholspiele, lägen die Kontrahenten plötzlich gleichauf. Deshalb hat auch Sen ein Unentschieden als Minimalziel ausgegeben, um den Vorsprung auf Eybach zu wahren. Der Spatz in der Hand ist beiden Trainern lieber als die weit entfernte Taube auf dem hohen Dach.

Der Spitzenreiter ist mit einem 2:0-Heimsieg gegen Eschenbach II ins Jahr gestartet, der TVE hat erst morgen um 17 Uhr seine Punktspielpremiere. Das eine Spiel mehr an Matchpraxis sehen Ruff wie Sen als „kleinen Vorteil“ für den TKSV. Zumal Ruff gestern auf das Abschlusstraining verzichten musste, der Platz stand unter Wasser. Die Trainingsbedingungen in Eybach hält Ruff für „nicht optimal – um es zurückhaltend auszudrücken“.

Beide Trainer gehen mit ihrer Wunschformation ins Spitzenspiel. Beim TVE kehrt der zuletzt angeschlagene Marvin Störzer in den Kader zurück, Sen kann wieder auf Gökhan Senlik und Caner Tok bauen. Senlik gab der TKSV-Coach am Mittwoch trainingsfrei, um eine kleine Blessur auszukurieren. Sen hat für morgen „vollstes Vertrauen“ in seine Schützlinge, weil die „richtig Lust“ auf Fußball haben. Die würden die Eybacher den Türken gerne nehmen.

Aufrufe: 011.3.2017, 10:37 Uhr
NWZ / Thomas FriedrichAutor