2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Sebastian Reiner machte am Samstag den 2:1-Siegtreffer für den FV Ravensburg, im Hintergrund jubelt FV-Kapitän Wohlfarth. Derek Schuh
Sebastian Reiner machte am Samstag den 2:1-Siegtreffer für den FV Ravensburg, im Hintergrund jubelt FV-Kapitän Wohlfarth. Derek Schuh
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Ravensburg bezwingt starke Karlsruher mit 2:1

FV bleibt in der Fußball-Oberliga an der Spitze dran – Rote Karte für Kapitän Steffen Wohlfarth – Reiner und Jeggle treffen

Ravensburg / sz - Der FV Ravensburg bleibt im Rennen um die vorderen Plätze in der Fußball-Oberliga. Im ersten Heimspiel der Rückrunde besiegte die Mannschaft von Wolfram Eitel am Samstag den Karlsruher SC II etwas glücklich mit 2:1. Gegen die stark aufgestellte Zweitligareserve brachte Ravensburg eine 2:1-Führung am Ende gerade noch über die Zeit. In der hektischen Schlussphase musste FV-Kapitän Steffen Wohlfarth nach hartem Einsteigen mit Rot vom Platz.

"Ich bin stolz auf die Mannschaft, die ganze Truppe hat eine Reaktion gezeigt nach dem 1:1 letzte Woche in Göppingen", sagte Ravensburgs Coach Wolfram Eitel nach dem Spiel. Der FV machte auf dem TSB-Kunstrasen von der ersten Minute an Tempo und setzte den KSC unter Druck. Die Nordbadener standen aber zunächst sicher in der Abwehr, "wir haben anfangs zu viele Abspielfehler gemacht", sagte Eitel.

In der 10. Minute hielt für den KSC erstmals Tim Fahrenholz aus 25 Metern drauf, der Ball senkte sich gefährlich, strich aber knapp über den FV-Kasten. Der Karlsruher Linksaußen war der überragende Mann auf dem Platz, die Ravensburger konnten den 22-Jährigen nie wirklich stoppen. Fahrenholz, der auch schon bei Mainz und Darmstadt unter Vertrag stand, war einer von fünf Zweitliga-Profis, die KSC-Trainer Stefan Sartori am Samstag im Team hatte. Auch Tim Grupp, Florian Stritzel, Oskar Zawada und Martin Stoll gehören zum Profi-Kader.

Auch bei Ravensburg lief viel über die linke Seite, Jascha Fiesel und Jona Boneberger kombinieren sich sauber durch (15.), den abgewehrten Ball nimmt Moritz Jeggle volley – knapp drüber. Ansonsten machte der KSC die Räume geschickt zu, es gab kein Durchkommen für den FV. Beide Teams ließen hinten nichts zu, Mittelfeldgeplänkel war die Folge. Wenn aus dem Spiel heraus nichts geht, helfen beim FV oft die Standards, so auch am Samstag: Fiesel zieht einen Freistoß von rechts zur Mitte, Jeggle steigt hoch und köpft den Ball über den umherirrenden Torhüter ins Netz zum 1:0 für Ravensburg (27.). Nur eine Minute später kombinierte der FV wieder flott, Boneberger legt mit der Hacke zurück, aber Sebastian Reiner verzieht den Ball knapp links am Tor vorbei. Das wars zunächst wieder in Sachen Torchancen für den FV.

In den letzten acht Minuten vor der Pause drehte Karlsruhe auf und spielte doch noch nach vorne. Nach einer Ecke nimmt Florian Henk den abgewehrten Ball direkt, den Schuss kann die FV-Abwehr gerade noch abblocken. In der 40. Minute holt Linksverteidiger Severin Buchta den Hammer raus und zwingt Haris Mesic zu einer Glanzparade, auch den Nachschuss von Zawada parierte der FV-Keeper in höchster Not.

Auch in der zweiten Hälfte nahm der KSC das Heft wieder in die Hand, vor allem Fahrenholz und Zawada machten ständig Dampf über links. Ravensburg bekam Platz für Konter, nach einer Wohlfarthflanke nahm Boneberger den Ball volley, der aber knapp am Tor vorbeizischte. In der 56. Minute zog David Veith von rechts zur Mitte und schießt den Ball von der Strafraumkante ins untere rechte Eck des FV-Tors zum 1:1-Ausgleich, das war schlecht verteidigt. Aber die Ravensburger schlugen zurück: Robert Henning legt den Ball in der 62. Minute mit viel Übersicht von der Grundlinie quer und Sebastian Reiner trifft im Fünfmeterraum zum 2:1, wie beim ersten Ravensburger Treffer herrschte Chaos in der KSC-Abwehr.

Aber Karlsruher machte jetzt richtig Dampf, der FV kam hinten immer wieder ins schwimmen. In der 70. Minute schießt Fahrenholz freistehend von links am FV-Tor vorbei, das war zu überhastet abgeschlossen. Der FV wurde mehr und mehr hinten rein gedrängt, Konter wie in der 77. Minute über Wohlfarth wurden nicht sauber zu Ende gespielt. Der FV-Kapitän foulte in der 83. Minute den eingewechselten Samir Frank, nach kurzer Rücksprache mit dem Linienrichter gab Schiedsrichter Marco Gegner glatt Rot. Beide Trainer waren sich nach dem Spiel einig, dass es eine Gelbe Karte auch getan hätte. Mit zehn Mann kämpfte Ravensburg bis zum Schluss mit viel Herz und behielt die drei Punkte schließlich im Wiesental. Nachdem Spitzenreiter Bissingen gegen Neckarsulm stolperte (1:3), beträgt Ravensburgs Rückstand auf Platz eins nur noch acht Punkte.

"Wir haben gut gespielt und hatten viele Möglichkeiten", sagte Karlsruhes Trainer Stefan Sartori nach dem Spiel, "wir sind allerdings fahrlässig mit ihnen umgegangen, das war der Grund, warum wir heute verloren haben."

Aufrufe: 025.2.2017, 19:24 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Alexander TutschnerAutor