Der einzige Treffer der Partie fiel schon in der 34. Minute - in einer Phase, als Ratingen die bessere Mannschaft in einem kampfbetonten Spiel auf einem furchtbaren Acker war. Bis dahin waren Großchancen faktisch nicht vorhanden, weil der Untergrund sie von alleine zunichtemachte: Spieler rutschten in aussichtsreicher Position auf dem seifigen Untergrund weg. "Ich hatte meiner Mannschaft gesagt, dass in Ratingen ein neuer Rasen liegt", sagte Hildens Trainer Michael Kulm, im Vorjahr noch Sportlicher Leiter beim RSV. "Der Zustand des Platzes hat mich dann aber auch ein bisschen verwundert."
Erst als sich Penan ein Herz fasste, drei Hildener plus Torhüter Sube stehenließ und den Ball aus spitzem Winkel im Tor unterbrachte, "Das hat Carlos gut gemacht", sagte Trainer Karl Weiß, der exakt die gleiche Elf auflaufen ließ wie in der Woche zuvor gegen den SC West. Auch da wurde 1:0 gewonnen, der VfB Hilden wehrte sich jedoch deutlich besser: Vor allem in der zweiten Halbzeit, als die Gäste in der letzten halben Stunde den RSV förmlich in der eigenen Hälfte einschnürte. Allein Kapitän Stefan Schaumburg hatte zwei Riesenchancen, köpfte jedoch einmal über die Latte und traf danach den rechten Pfosten. Insgesamt jedoch verteidigte 04/19 den Vorsprung mit Mann und Maus - und ganz viel Einsatz. "Wir haben uns den Sieg ganz hart erarbeitet", meinte Karl Weiß. "Natürlich war auch ein bisschen Glück dabei, aber das hat dem Team sehr geholfen. Ich habe eine Mannschaft auf dem Platz gesehen, die gekämpft und die Räume gut aufgeteilt hat. Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben jetzt 20 Punkte und sind absolut wettbewerbsfähig."
Vor allem in der ersten Hälfte war Ratingen überlegen. Penan hätte kurz nach seinem Tor noch einen Treffer nachlegen können, doch Hildens Maurice Fiolka rettete in letzter Sekunde. Vor allem im Mittelfeld rackerten sich die Ratinger einen ab, Erkan Ari, Fatih Özbayrak und Ole Päffgen machten viele Kilometer auf dem seifigen Boden - letzterer war so platt, dass er sich am Ende nur noch über den Platz schleppen konnte. Doch es reichte - und so steuert der RSV nach der bislang turbulenten Rückrunde doch noch versöhnlich Richtung Jahresende. "Wir haben noch ein Spiel in der Hinrunde", sagt Weiß. "Das würde ich auch gerne noch gewinnen"