Rathgeb exklusiv: "Ich trage das Trikot mit Stolz!"

Tobias Rathgeb (32) verkörpert etwas, was im heutigen Profizirkus selten geworden ist: Absolute Identifikation mit dem Verein, der ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist. Rathgeb spielt mit Unterbrechung seit frühester Jugend beim VfB Stuttgart, sammelte nach seiner Ausbildungszeit Erfahrungen in der Schweiz und an der Ostseeküste, bevor er wieder an den Neckar zurückkehrte. Beim VfB ist er seit Jahren der unangefochtene Leader in der U23 und trägt selbstverständlich auch die Kapitänsbinde. Letzte Woche hat er seinen Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2017 verlängert (FuPa berichtete exklusiv). Aktuell weilt noch bis Samstag mit der Truppe im Trainingslager im türkischen Belek, bevor am 31. Januar wieder die 3. Liga startet. Nach seiner Vertragsunterzeichnung äußert er sich nun erstmals öffentlich.

Hallo Tobias, Du hast letzte Woche deinen Vertrag beim VfB bis 2017 verlängert, inklusive Anschlussvertrag für die Übernahme in den Trainerstab im Jugendbereich. Wir nehmen an es war keine allzu schwere Entscheidung?
Tobias Rathgeb: „Ich habe schon oft betont, dass der VfB für mich nicht nur ein Verein ist, sondern mich schon immer begleitet. Ich bin von Kindertagen an VfB Fan. Mittlerweile habe ich 233 Spiele für den VfB II gemacht und ich trage das Trikot noch immer mit Stolz. Aus diesem Grund und mit der reizvollen Aufgabe, die ich schon Jahre lang ausfülle, kann ich mich zu 100 Prozent identifizieren. Die jungen Spieler bekommen jeden Tag mit, wie wichtig mir der Verein und die Entwicklung jedes Einzelnen sind.“

Blicken wir ein wenig voraus – was reizt dich an der Traineraufgabe?
Rathgeb: „Der Zeitpunkt ist nicht der richtige, um über Traineraufgaben zu sprechen, da ich aktuell noch Spieler bin. Entscheidend ist für mich, dass ich meine Aufgaben als Kapitän wahrnehme, ein Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainerteam bin, darauf konzentriere ich mich. Natürlich sind die Aufgaben eines Trainers extrem interessant und ich versuche schon seit Jahren, vieles zu speichern, was mir später hilft.“

Aktuell seid ihr mit der Mannschaft im türkischen Belek im Trainingslager. Wie ist die Stimmung, was passiert neben der harten Arbeit auf dem Platz?
Rathgeb: „Außer Essen und schlafen passiert nicht viel. Wir trainieren sehr intensiv, aber die Stimmung ist trotz der Belastung positiv, denn wir haben noch einiges vor. Jeder Einzelne weiß, dass noch viel Arbeit vor uns liegt und dazu braucht es eine positive Grundstimmung.“

Wie wichtig ist eine gute Stimmung innerhalb des Kaders – gerade während der Vorbereitung und in einer so jungen Mannschaft wie der VfB II es ist?
Rathgeb: „Für mich ist das mit entscheidend, um mit einer Mannschaft erfolgreich zu sein, deshalb lege ich sehr großen Wert auf den Umgang miteinander und den gegenseitigen Respekt. Wenn diese Aspekte erfüllt sind, ist die Grundlage für eine positive Stimmung vorhanden. Die Bereitschaft für harte Arbeit müssen die älteren Spieler vorleben und das ist bei uns der Fall, denn wir sind keine Spieler, die sich schonen oder gar die Jüngeren zurückhalten, sondern wir gehen als Vorbild voran.“