2024-04-16T09:15:35.043Z

Aufreger der Woche

Rassistische Äußerungen?

Reserve der Kreisliga A3: Sportgericht lädt TKSV Giengen und FC Härtsfeld zu einer mündlichen Verhandlung.

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In der Kreisliga A3 soll am dritten Spieltag der Reserveliga ein Spieler des TKSV Giengen, der aus Gambia kommt, während des Spiels beim FC Härtsfeld Ziel rassistischer Äußerungen gewesen sein. Nun hat sich das Sportgericht eingeschaltet und Vertreter beider Teams zu einer Verhandlung geladen.

Während des Gastspiels beim FC Härtsfeld (3. Spieltag/Reserveliga) soll ein Spieler des TKSV Giengen, der aus Gambia kommt, Ziel rassistischer Äußerungen gewesen sein. So zumindest der Vorwurf des TKSV. Der FC Härtsfeld ist sich dagegen keiner Schuld bewusst und bestreitet den Vorwurf vehement.

Nun hat das Sportgericht Vertreter beider Vereine am Freitag, 9. Oktober, zu einer mündlichen Verhandlung geladen. Das Gericht möchte sich so ein besseres Bild machen und hofft auch, dass beide Seiten das Treffen als Chance zur Aussprache sehen.

Rückblick: Seit Anfang dieser Saison spielen bei einigen Fußballvereine aus dem Heidenheimer Umkreis Asylbewerber, so etwa beim TKSV Giengen, der Eintracht aus Staufen und der TSV Herbrechtingen (Die Heidenheimer Zeitung berichtete am 24. Juli im Artikel „Wo der Fußball Integrationsarbeit leistet“). Der Türkische Kultur- und Sportverein (TKSV) hat zwei Spieler aus Gambia in seinen Reihen, wobei einer der beiden bereits über eine Spielerlaubnis verfügt und als Stürmer in der Reservemannschaft zum Einsatz kommt.

Am Sonntag, 6. September, war die Reserve der Giengener zu Gast bei der Reserve des FC Härtsfeld, dort sollen die rassistischen Äußerungen gefallen sein. „Unser Spieler wurde von den Gegenspielern auf englisch beschimpft. Auch seine Mutter und sein Vater, die noch in Gambia sind, wurden beleidigt“, erklärt Ozan Kalyoncu, der als Fußball-Abteilungsleiter an dem Tag auch als Torwart der Reservemannschaft auflief.

Auch von Zuschauern soll es Beschimpfungen gegeben haben. „Da fehlt ganz einfach die Vernunft. Ich kenne die Sprüche und höre da eigentlich nicht mehr zu. Aber für unseren neuen Spieler tat es mir leid. Das hat ihn stark mitgenommen“, sagt Kalyoncu. Dem Schiedsrichter habe er angekündigt, eine Beschwerde beim Sportgericht einzureichen. „Der hat aber nur gesagt ,Mach was du willst‘“, so Kalyoncu weiter. Seit längerem werden die Spiele von Reservemannschaften nicht mehr mit neutralen Unparteiischen besetzt, der gastgebende Verein stellt einen.

Auch beim Spiel der beiden ersten Mannschaften, das im Anschluss angepfiffen wurde, soll es zu Beschimpfungen und Beleidigungen seitens einiger Zuschauer gekommen sein. Von solchen Vorfällen habe allerdings Christian Kapfer nichts mitbekommen. „Da gab es keine Anfeindungen“, erklärt der Trainer der Härtsfelder Reservemannschaft, der beim Spiel der „Ersten“ zugeschaut hat. Auch die Vorwürfe, die der TKSV gegenüber seinem Reserveteam erhebt, findet Kapfer „komplett überzogen“.

Es stimme, dass nach einer roten Karten gegen den TKSV Giengen in der 75. Minute das Spiel hitziger geworden sei. Fünf Minuten vor Schluss sei es noch hektischer geworden, nachdem der TKSV-Spieler aus Gambia mit seinem Gegenspieler zusammengestoßen war. Er habe seinem Spieler Anweisungen gegeben und dieser habe daher zu seinem Coach geschaut und deswegen den Giengener Spieler nicht gesehen. Daraufhin seien die beiden „hingeflogen“, beschreibt der Härtsfelder Trainer die Situation.

Der TKSV-Spieler aus Gambia habe sich wohl provoziert gefühlt, vermutet Kapfer. Dessen Spieler hat ihm anschließend erzählt, er sei wiederum vom Giengener „auf englisch beleidigt“ worden. „Mein Spieler hat daraufhin zu ihm gesagt, dass er nichts verstehen würde und er doch deutsch mit ihm sprechen solle.“ Kapfer bestreitet die Vorwürfe, die der TKSV auch öffentlich auf seiner Facebook-Seite erhob, und betont: „Wir werden so in ein Licht gerückt, in das wir nicht reingehören.“

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Aufrufe: 08.10.2015, 12:00 Uhr
EDGAR DEIBERT / HZAutor