2024-03-28T15:56:44.387Z

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Randerath-Porselen: Es läuft besser als gedacht

Rath-Anhoven: Trainer spielt

Beim FC Randerath-Porselen hatte Spielertrainer Sven Regn vor der Saison nicht damit gerechnet, dass seine Mannschaft zur „Halbzeit“ die Tabelle der Kreisliga B 2 mit sieben Punkten Vorsprung anführt. Er hatte fünf bis sieben Mannschaften auf dem Schirm, die um die Titelvergabe mitspielen könnten.
Sein Ziel war es, sich bis zur Winterpause unter den Top-Drei zu halten. Doch es ist alles besser gekommen. Vor dem Spiel in Haaren hatte er seinem Team gesagt, dass man aus den letzten fünf Spielen alle 15 Punkte holen wollte. Und das ist eingetreten. „Kein Gegner war schlecht gegen uns“, sagt Regn und nennt Kleingladbach, Waldfeucht-Bocket und Haaren. Aber der FC sei in jedem Spiel die bessere Mannschaft gewesen. Begonnen hatte der Wandel vor einem Jahr. Da war Regn mit der Trainingsbeteiligung nicht zufrieden. Er hatte mehr Potenzial in der Mannschaft gesehen. Es wurden Gespräche geführt und alle Spieler in die Pflicht genommen. Das Ergebnis: Die Trainingsbeteiligung ist gestiegen, der Trainer fordert die Mannschaft läuferisch mehr. Wichtig war auch ein Trainingslager in Aachen im Winter. Eine Ausdauereinheit mit einem Fitnesstrainer war dabei auch eine gute Teambuildingmaßnahme. „Wir haben eine gute Rückrunde gespielt“, blickt Regn zurück. Vor der Saison hatte er den Jungs überlassen, die Ziele zu bestimmen. „Ich traue ihnen alles zu“, so der Trainer. Die Mannschaft war schleppend in die Saison gestartet. Brachelen II wurde geschlagen, gegen Oberbruch gelang ein 3:1-Sieg, weil sich der Gegner dreifach dezimierte. Unentschieden trennte man sich von „Angstgegner“ Kirchhoven. Knackpunkt war die Knieverletzung von Sven Regn in der Partie gegen Schafhausen II. Regn musste zur Pause raus. „Das haben die Jungs super weggesteckt; sie waren in der zweiten Halbzeit stärker“. Regn musste einige Spiele aussetzen, was sich nicht negativ auswirkte. „Die jungen Spieler haben einen riesen Schritt gemacht“, lobt der Trainer. Sie übernehmen Verantwortung. Dazu machen auch die A-Junioren Druck. In der Woche, in der Regn verletzt ausfiel, erwischte es auch den jungen Patrick Schmitz (Bänderverletzung) und Routinier Daniel Haletzki. „Haletzki hilft uns weiter“, sagt Regn. Positiv hatte sich auch ausgewirkt, Frank Lambertz zum Co-Trainer zu befördern. Lambertz hatte befürchtet, dass die Spieler seine direkte Art, Dinge anzusprechen, nicht so annehmen würden. „Es passt ganz gut“, sieht Regn diese Überlegungen zerstreut. „Lampe bringt Emotionen von der Seitenlinie rein“, sagt er. „Tobias Hanrath hält klasse, vorne trifft Holger Schubert wieder – es ist aktuell die beste Mannschaft“, ist das Fazit des Trainers. Zu Beginn der Rückrunde ab 12. März kann sich schon entscheiden, ob der FC den Vorsprung halten kann. Dem Auftakt gegen Brachelen II folgen die Partien gegen die Konkurrenten Oberbruch, Kirchhoven und Braunsrath. Sven Regn, der im siebten Jahr Spielertrainer beim FC ist, bleibt da optimistisch. Er möchte gerne die „Regn-Tradition“ fortsetzen. Als er geboren wurde, schaffte sein Vater Josef Regn mit dem TuS Randerath den Aufstieg. Und vor einigen Wochen ist Sven Regn Vater einer Tochter geworden. Sie hatte ihrem Vater noch „Zeit gelassen“, das Siegtor in Kleingladbach zu erzielen. Erst danach wurde sie geboren.

Bei Viktoria Rath-Anhoven hat Mario Schmitz zu Beginn der Saison das Traineramt übernommen. Dass er weitgehend als Spielertrainer beim C-Ligisten fungieren würde, war von ihm nicht so geplant. Der gute Fußballer, der erfolgreich als Trainer im Jugendbereich unter anderem in Wegberg-Beeck und Golkrath gearbeitet hatte, hatte eine „Pause“ vom Fußball eingelegt. In Rath-Anhoven hatte er ein Haus gebaut und ist seit zweieinhalb Jahren Vater. Schnell war er ins Viktoria-Vereinsleben integriert und so wurde dann auch vor zwei Jahren gefragt, ob er bei den Alten Herren spielen würde. Als Frank Laut bei der Viktoria als Trainer aufgehört hatte, wurde Mario Schmitz ins Spiel gebracht. Er legte dem Vorstand ein Drei-Jahres-Konzept vor. Alle waren bereit, den Weg, den er aufgezeigt hatte, mitzugehen. In der kurzen Zeit, die noch bis zur Saisonvorbereitung blieb, aktivierte er noch ein paar alte „Seilschaften“. So steht sein Bruder Pierre Schmitz, der in Wegberg-Beeck und Amern in deutlich höheren Klassen tätig war, im Tor. Im 4-4-2-System ist Mario Schmitz als Sechser unterwegs, vorne ist Marco Huppertz der Torjäger. Und als adäquaten Partner, der ihn von der Seitenlinie unterstützt, hat der Trainer Andre Kreuels geholt. „Seine Eltern haben neben mir gebaut“, war der Weg nicht weit. Mit Kreuels ist er fußballerisch auf einer Wellenlänge. Den Spielern hat er an die Hand gegeben, welche Aufgaben er mit der entsprechenden Spielposition verbindet. „Es macht Spaß“, sagt Mario Schmitz, der sich in die Arbeit reinkniet. Zwei Erlebnisse erzählt er aus seinem ersten C-Liga-Halbjahr als Spieler. „Zum ersten Mal seit gefühlten 100 Jahren habe ich eine Manndeckung bekommen“, sagt er. Und dann gab es mit dem Trainerauftrag an den Gegenspieler „eins auf die Socken“. In der Vorbereitung hatte Mario Schmitz viel Wert auf die Fitness gelegt. „Alle engen Spiele haben wir für uns entschieden“, sagt er. Unglücklich sei das 0:1 gegen Top-Favorit Immerath gewesen. gleich dreimal habe man das Pech gehabt, dass sich Mannschaften gegen Rath-Anhoven mit Spielern aus der Erstvertretung verstärkt hätten – in Gerderath (1:3), bei Schwanenberg III (3:4) und zuletzt bei Baal II (3:2). „Wir haben eine gute Hinrunde gespielt“, so der Trainer. Für ihn sind die Trainingseinheiten das A und O. Dort wird sehr viel Wert auf die Entwicklung der Spieler gelegt. „Es sind sehr schnell große Schritte möglich“, so Schmitz. Damit macht man auch Werbung in eigener Sache. So könnten in der Winterpause ein oder zwei Spieler hinzukommen. Die Trainingsbeteiligung liegt nie unter 14 bis 15 Spielern. Nominell umfasst der Kader 22 Spieler. Mario Schmitz hat den zweiten Trainingstag in der Woche von Freitag auf den Donnerstag vorgezogen – parallel zu den Alten Herren. So kann man auch absprechen, welcher ältere Spieler am Wochenende in welcher Mannschaft zum Einsatz kommt. Ziel ist der Klassenerhalt in der Kreisliga C. Als Tabellendritter ist man auf einem sehr guten Weg.

Aufrufe: 010.12.2016, 19:45 Uhr
AZ/ANAutor