Quo Vadis, Ammendorf?

Sachsen-Anhalt

Der Landesmeister von 2014 kam unter dem neuen Mann an der Seitenlinie, Nils Böttcher, in der laufenden Spielzeit schwer in die Gänge. Gerade auswärts ließen die BSV-Akteure in den ersten vier Begegnungen trotz phasenweiser guten Auftritte zu viel liegen und rangieren mit neun Zählern Rückstand auf den Weihnachtsmeister aus Stendal nur auf dem fünften Platz des Tableaus. "Mit dem Start waren wir alle natürlich nicht zugfrieden. Aber es hatte auch Gründe. Durch die Spielabsagen haben wir nicht richtig in den Rhythmus gefunden. Aber zum Ende der Hinrunde hat die Mannschaft demonstriert, was in ihr steckt", blickt Schülbe auf die erste Hälfte der Saison zurück. Trotz der Probleme im ersten Drittel schenkte der 55-Jährige seinem Nachfolger auf dem Trainerstuhl weiterhin das uneingeschränkte Vertrauen. "Ich stehe absolut zur Situation. Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht mal eben den Trainer austausche, wenn es nicht läuft. Das habe ich in den 18 Jahren hier im Verein so praktiziert. Der BSV ist eine große Familie, bei dem nicht nur der sportliche Erfolg im Fokus steht", lobt Schülbe den großen Zusammenhalt beim BSV.

"Es ist für uns nicht nur sportlich ein riesen Verlust"

Dies unterstreicht auch der aus Sicht des Präsidenten "bittere Verlust" von Stammspieler Jannick Hempowicz. Der 28-jährige Defensivspieler muss berufsbedingt die BSV-Familie in Richtung Berlin verlassen und wird Ammendorf in der Rückrunde nicht mehr zur Verfügung stehen. "Es ist für uns nicht nur sportlich ein riesen Verlust. Wir haben alles versucht, ihn in Halle zu halten. Auch Jannick verlässt den Verein mit einer Träne im Auge", bedauert Schülbe den Weggang von Hempowicz, der in zweieinhalb Jahren eine feste Säule in der Hintermannschaft des Verbandsligisten war. Ein neues Gesicht im BSV-Kader ist hingegen Gerson Sachs, der bereits seit September in Ammendorf mittrainiert. Der Student wechselt vom baden-württembergischen Vertreter SV Würtingen an die Saale.

Zu den Spielerprofilen:

Jannick Hempowicz

Gerson Sachs

Vor dieser Spielzeit lobte der BSV-Präsident keine sportlichen Ziele aus. Es hieß lediglich, "dass wir eine geile Saison spielen wollen und dann sehen, was am Ende dabei rumkommt." Danach kündigt Schülbe Veränderungen an, "die vielleicht nicht jedem gefallen werden. Ich denke, es ist an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen, um die Motivation hochzuhalten. Aus meiner Sicht ist die Oberliga im Vergleich zu 2014 bedeutend lukrativer geworden, da sich die Zahl der Reserve-Teams dort verkleinert hat. Es kann aber auch gut möglich sein, dass wir einen anderen Weg einschlagen", äußert sich der Präsident, lässt aber die Zukunftspläne noch offen: "Das Pendel kann in beide Richtungen ausschlagen, noch ist nicht klar, wohin die Reise gehen wird."

Aber erst einmal heißt es für die Mannschaft und den Vorstand des Vereins, die Winterpause zur Regeneration zu nutzen, bevor im Januar die Vorbereitung auf den Start in die Rückrunde am 24. Februar erfolgt. Dann gastiert der Stadtrivale aus Dölau im Stadion der Waggonbauer.

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