2024-06-17T07:46:28.129Z

Vereinsnachrichten
Der SSV Reutlingen muss gegen Pforzheim endlich wieder zurück auf die Erfolgsspur.
Der SSV Reutlingen muss gegen Pforzheim endlich wieder zurück auf die Erfolgsspur.
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Punkte gegen Abstieg bitter nötig

Oberliga: SSV Reutlingen - 1. CfR Pforzheim (heute, 14 Uhr)

Nach zwei Spielausfällen hofft SSV-Trainer Georgi Donkov im letzten Heimspiel des Jahres (am 12. Dezember spielt der SSV noch in Bissingen) auf einen Heimsieg, um sich von den Abstiegsrängen zu entfernen.

Wer hätte gedacht, dass es wenige Monate nach dem sensationellen Coup im DFB-Pokal (3:1 gegen Zweitligist Karlsruher SC) so mau aussehen könnte? Denn derzeit (nach gegenwärtigem Stand würde es drei Absteiger aus der viertklassigen Regionalliga in die Oberliga geben) steht der SSV Reutlingen Fußball auf einem Abstiegsplatz.

Es liest sich nicht gut, allenfalls wird es aufgehellt durch die Tatsache, dass die Reutlinger erst 16, einige Konkurrenten im Abstiegskampf aber bereits 18 Begegnungen absolviert haben. Somit ist die Tabelle etwas uneben - Fakt aber ist, dass die Reutlinger als Tabellenfünftletzter geführt werden und eben auf Rang 14 kleben.

Was die Endklassements der letzten fünf Oberliga-Spielzeiten angeht, war es nur im ersten Jahr nach der Insolvenz 2010 am Ende genauso schlimm: als Tabellenvierzehnter verhinderten die Schwarz-Rot-Weißen erst am allerletzten Spieltag mit dem 3:2-Sieg über den VfL Kirchheim/Teck auf neutralem Platz in Heilbronn (das Kirchheimer Stadion war aus Sicherheitsgründen - Angst vor Fanrandalen - gesperrt worden) den Absturz in die sechstklassige Verbandsliga. Danach wurde der Kreuzeicheklub Achter, zwei Mal Siebter und Neunter in der Vorsaison. Auffällig: Seit dem Fall in die Oberliga lag der SSV Reutlingen in keiner Saison letztlich in Nähe der Aufstiegsränge.

Heuer hat der DFB-Pokal-Coup aber manche Sinne vernebelt und die Grautöne vorschnell in rosarote Farbtöpfe getaucht. Trist ist die Gegenwart. Immerhin: "Meine Spieler haben kapiert, um was es geht. Sie trainierten diese Woche sehr engagiert, wenngleich auf dem eigenen schlechten Kunstrasen", verrät SSV-Chefcoach Georgi Donkov.

Die Reutlinger Oberligatruppe pilgert quasi über die Dörfer, um ordentliche Trainingsmöglichkeiten vorzufinden. So trainiert man am Freitag immer in Walddorf, hingegen sind auf den Plätzen der SG Reutlingen in Orschel-Hagen keine Kapazitäten mehr frei.

Ein Trust: Auch der heutige Gegner schwebt (nicht mehr) auf der Euphoriewelle. Teo Rus, Trainer der Gäste aus der badischen Goldstadt, war zuletzt frustriert und mehr als enttäuscht. Nach neun Spielen ohne Niederlage schnupperten die Pforzheimer am Aufstiegsrang, ehe man beim SSV Ulm 1846 mit 1:2 verlor und aus den drei letzten Spielen nur einen Punkt gegen den SV Oberachern holte, gegen den Karlsruher SC II und den FSV Bissingen verlor. Doch der Aufstieg sei 2016 kein Ziel gewesen als Neuling. Das Fusionsgebilde (VfR und 1. FC schlossen sich in Pforzheim zum 1. CfR zusammen) will 2017 aufsteigen, denn da wird das neue Stadion im Brötzinger Tal fertiggestellt. Der Frust nach dem 1:2 gegen den FSV Bissingen war bei den Nordbadenern groß, als man dumme Gegentore kassierte, viele gute Chancen vergab. Mit Cristescu, Ceylan, Prediger, Manuel und Dominik Salz (einige Akteure kamen aus Grunbach) hat Trainer Rus eine nominell gute Truppe.

Beim SSV Reutlingen trainierten Golinski, Schiffel und Eiberger wieder mit, die vor einer Woche aus dem Kader gestrichen waren. Ob sie heute wieder im Kader stehen, entscheidet Trainer Donkov kurzfristig. Das hängt von der Einstellung und der Leidenschaft im Training ab. Pierre Eiberger gibt zu: "Die Degradierung war ein Denkzettel für uns Drei. Ich habe die Entscheidung akzeptiert, war mit meiner Leistung zuletzt auch unzufrieden. Doch ich gab im Training Vollgas - wie alle. Ich hoffe, heute dabei zu sein."

Eiberger studiert in Stuttgart-Hohenheim, kann sich die Zeit einigermaßen einteilen. Wiesner und Golinski haben 40-Stunden-Jobs, kommen direkt von der Arbeit zum Training, das ist Stress. Daher kann man nicht so unbeschwert trainieren.

Trainer Donkov hofft: "Wir haben beim Hinspiel in Pforzheim eine schwache erste Halbzeit hingelegt, erst nach dem 2:4-Rückstand wurde es besser. Das wird ein schweres Spiel, die Pforzheimer haben einige erfahrene Spieler und wirklich gute Fußballer im Kader."

Frölich ist heute wieder fit, nur Lübke und Coppola fallen aus.

Aufrufe: 05.12.2015, 00:00 Uhr
Südwestpresse / WOGAAutor