Punkt gewonnen oder zwei Zähler verloren

Nach der Hiobsbotschaft zu David Romminger - der Routinier hat sich beim Spiel in Pipinsried einen Muskelbündelriss zugezogen (wir berichteten) - hatten die Vilzinger noch zwei weitere Rückschläge verkraften. Innenverteidiger Hias Graf fällt mit einem Nasenbeinbruch auf unbestimmte Zeit aus, der angeschlagene Sturmführer Benedikt Schmid musste das Feld bereits nach neun Spielminuten wieder verlassen. In der neu formierten Abwehrzentrale agierten Stefan Novikow und Daniel Völkl, die sich beide Bestnoten verdienten. Für Schmid kam Tobias Kordick ins Spiel, der ständig für Unruhe sorgte und eine gute Leistung ablieferte.

Die Partie begann schleppend, beide Teams scheuten zunächst das Risiko. Nach einem katastrophalen Fehlpass im Aufbauspiel setzten die Sonthofener das erste Ausrufzeichen. Spielmacher Andreas Maier schickte Jannik Keller steil, der aber im Eins-zu-Eins-Duell am prächtig reagierenden DJK-Keeper Riederer scheiterte (14.).

Nach 20 Minuten bekamen Schwander, Kufner, Niebauer & Co. die Partie in den Griff und setzten die Allgäuer schon im Spielaufbau unter Druck. Youngster Simon Ertl vernaschte zwei Gegenspieler, seine Hereingabe wurde aber in höchster Not geklärt. Nach einer guten Kombination wurde Kordick nach Vorarbeit von Markus Dietl im letzten Moment abgeblockt. Beide Teams leisteten sich viele Fehler, so dass leistungsgerecht mit 0:0 die Seiten gewechselt wurden.

Im zweiten Abschnitt wurde das Spitzenspiel, das von hoher Kampf- und Einsatzbereitschaft geprägt war, deutlich lebhafter. Bei einem Freistoß von Schwander herrschte nach einem Kopfball von Novikow im Sonthofener Strafraum Alarmstufe Rot. In der 61. Minute fiel dann der etwas kuriose DJK-Führungstreffer. Nach einem Befreiungsschlag von Völkl verschätzten sich die beiden FCS-Innenverteidiger Benjamin Müller und Mario Zebic, Kordick nutzte das Missverständnis und überwand Torhüter Kevin Feind mit einem schönen Lupfer. Der Vilzinger Vorsprung hatte allerdings nur sechs Minuten Bestand. Die Vilzinger vertändelten im Mittelfeld den Ball, Sonthofen startete einen Konter über Sezer Yazir, dessen flache Hereingabe der am zweiten Pfosten lauernde Anil Dikmen aus vier Metern über die Linie beförderte. Die DJKler haben in der Situation Abseits gesehen. Nur wenige Sekunden später verhinderte Fend mit einem sensationellen Reflex das 2:1. Eine scharfe Hereingabe von Michael Hamberger beförderte ein Abwehrspieler vor dem einschussbereiten Kordick aus sechs Metern Richtung eigenes Tor, Sonthofens Schlussmann lenkte die Kugel aber über die Latte.

In der 71. Minute dann das Highlight der Partie - Dietl zimmerte einen Freistoß aus 30 Metern mit dem Vollspann an den Innenpfosten. Dieser Schuss des Ränkamers hätte einen Treffer verdient gehabt. In der Schlussphase bekam die Mannschaft von Trainer Esad Kahric, da die Vilzinger dem hohen Laufwand etwas Tribut zollen mussten. Wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff hätte Florian Makoru den Spielverlauf beinahe auf den Kopf gestellt, doch der Angreifer traf aus zehn Metern nur den Pfosten.

Am Samstag ( Anstoß 14 Uhr) steht für die DJK Vilzing die nächste kniffelige Aufgabe auf dem Spielplan, wenn sie beim ebenfalls noch ungeschlagenen TSV 1860 Rosenheim zu Gast ist.

Esad Kahric (1. FC Sonthofen): ,,Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden, aber mit dem Ergebnis. Wir haben uns viel zu viele Fehler erlaubt und den Gegner vor allem in der zweiten Halbzeit mit einigen kapitalen Fehler aufgebaut. Das Gegentor war der negative Höhepunkt. Wir konnten die Partie nicht kontrollieren und haben uns oft nicht gut verhalten. Nach dem Rückstand haben wir jedoch Moral gezeigt und zumindest noch den Ausgleich gemacht. In der letzten Minute hatten wir mit dem Pfostenschuss Pech. Ein Sieg wäre nicht verdient gewesen."

Uli Karmann (DJK Vilzing): ,,Wir haben keine einfach Woche hinter uns, können mit der Punkteausbeute jedoch gut leben. Die schwere Verletzung von David Romminger war schon ein Schlag für uns. Man merkt auch, dass wir momentan in der Offensive kaum Alternativen haben. Stefan Reiser ist verletzt, Bene Schmid musste schon nach neun Minuten angeschlagen vom Feld. Wir können daher nicht nachlegen und mit Auswechslungen für frischen Wind sorgen. Trotzdem haben wir gegen eine starke Sonthofener Mannschaft ein ordentliches Spiel gemacht. In manchen Aktionen fehlt uns noch die notwendige Ruhe am Ball, kämpferisch und läuferisch haben die Jungs voll überzeugt. Mit etwas Glück wäre ein Dreier möglich gewesen. Wir hatten ein leichtes Chancenplus, haben aber wieder ein dummes Gegentor kassiert. Auf uns wartet noch viel Arbeit, aber unser Saisonstart ist geglückt."