2024-05-31T10:52:53.652Z

Ligabericht
Erzielt gegen Preußen Münster seine Saisontore drei und vier: Marc Brasnic (rechts)., Foto: Bilder: Herhaus
Erzielt gegen Preußen Münster seine Saisontore drei und vier: Marc Brasnic (rechts)., Foto: Bilder: Herhaus

Pütz-Treffer ist der Weckruf

Die U 19 von Bayer besiegt Münster nach einem 0:2-Rückstand mit 3:2

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Als der Unparteiische die erste Heimpartie der Leverkusener U 19 anpfiff, fühlte sich der verregnete August 2014 tatsächlich für einige Minuten nach Hochsommer an. Über dem Haberland-Stadion war die Wolkendecke aufgerissen und die Sonne schien für einige Minuten von einem blauen Himmel.

. Viel mehr Erfreuliches bot sich den gut 200 Zuschauern in der Anfangsphase des Fußball-Bundesligaspiels gegen Preußen Münster nicht. Die Gäste machten ihre Angriffe mit unpräzisen Flanken selbst zunichte, die Bemühungen des Leverkusener Nachwuchses endeten gleich mehrfach mit dem Abseitspfiff des Schiedsrichters.

Nach rund 20 Minuten wurde das Wetter schlechter, aber Leverkusen besser. Marc Brasnic kam erstmals von der Strafraumgrenze zum Abschluss, schoss aber über das Gästetor. In den folgenden zehn Minuten häuften sich die Chancen für das Team von Bayer-Coach Peter Hyballa. Der Führungstreffer fiel aber nicht.

Danach war der Elan der Bayer-Talente erst einmal wieder Geschichte. Münster stand tief, verteidigte recht souverän und initiierte sogar einige gefährliche Konter. Ein Treffer blieb dem Team, das in vorangegangenen acht Duellen mit Bayer 04 in der A-Junioren-Bundesliga erst einen mageren Punkt geholt hatte, verwehrt. So ging es mit dem 0:0 in die Kabine.

Heraus kam eine Bayer-Mannschaft, die sich offensichtlich etwas vorgenommen hatte. Denn die Heimelf erwischte den besseren Start. Doch Brasnic konnte auch seine nächste Chance nicht nutzen (47.), ehe er eine Viertelstunde später auch noch Pech hatte, als sein Freistoß an der Latte landete. „Ich hatte mir das einfacher vorgestellt”, bekannte der Stürmer später. Und auch sein Trainer Hyballa konstatierte, dass es lange Zeit überhaupt nicht gut ausgesehen habe. Und es kam noch schlimmer: Bei einem Eckball für Münster machten Bayer-Keeper Patrick Bade und seine Vorderleute keine gute Figur und ermöglichten Niklas Middrup ein Kopfballtor aus kurzer Distanz (68.). Sieben Minuten später folgte dann sogar per Flachschuss aus zwölf Metern das 0:2 durch Lennart Stoll.

Es kam das, was Hyballa später als Schlüsselszene bezeichnete: Beinahe im Gegenzug erzielte der eingewechselte David Pütz aus kurzer Distanz das 1:2 (77.). „Wenn wir nicht so schnell getroffen hätten, wäre es verdammt eng geworden”, sagte der Trainer, dessen Elf nun trotz des einsetzenden Regens durchstartete, schneller agierte und das Spiel breit machte. Dies wurde belohnt. Gegen nach einer Gelb-Roten Karte dezimierte Gäste setzte der ebenfalls eingewechselte Christian Schmidt von links Brasnic in Szene, der im Sprung zum 2:2 (85.) traf. „Ich habe nie aufgegeben, aber ich war schon froh, als der Ball endlich drin war”, sagte der Torschütze, der nun sichtlich gelöst bereit für mehr war. Nach einem Pass von Benjamin Henrichs ließ er im Strafraum seinen Gegenspieler aussteigen und schoss dem Keeper durch die Beine zum 3:2 (90.). Pütz hätte beinahe noch das 4:2 erzielt, doch er scheiterte am Pfosten. Kurz darauf war Schluss. Bayer-Trainer Hyballa musste erst einmal durchatmen: „Eigentlich wollte ich mich nicht zu sehr aufregen, aber wenn das so weitergeht, kriege ich es am Herzen”, sagte der 38-Jährige, als er nach der nervenaufreibenden Partie vom Platz ging. Immerhin musste er keine Erkältung fürchten, denn zu diesem Zeitpunkt hatte es schon wieder aufgehört zu regnen.

Aufrufe: 017.8.2014, 22:43 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Wolfram KämpfAutor