Der Trainer, der vor knapp einem Monat Aycin Özbek abgelöst hatte, konnte trotz aller sichtbaren Fortschritte den freien Fall des einstigen Spitzenteams nicht stoppen. Als Tabellenfünfter waren die Weseler in die Winterpause gegangen. In den bisherigen 15 Spielen der Rückrunde sammelten sie jedoch nur mickrige sechs Punkte. So war die von Verletzungen, Sperren und ausgefallenen Trainingseinheiten gebeutelte Mannschaft nicht mehr vor dem Absturz zu retten. "Wir haben es nicht geschafft, den Schalter umzulegen", sagte Daniel Bruzinski.
Dabei besaß die PSV-Reserve zahlreiche Möglichkeiten, den Umschwung herbeizuführen. Die bittere Geschichte der verpassten Gelegenheiten schien am Sonntagnachmittag noch einmal in 90 Minuten komprimiert erzählt zu werden. Hasan Hamazoglu brachte die Hausherren bereits in der vierten Minute nach einer starken Kombination über Tobias Berghaus und Marius Laub in Führung. Der Gastgeber überstand auch dank seines Torhüters Dario Abbrescia die folgende Praester Druckphase, ehe Hasan Hamzaoglu nach einem tollen Sololauf das 2:0 erzielte (28.). Der PSV II war auf einem guten Weg, zumindest seine kleine Chance auf den Klassenerhalt am vorletzten Spieltag mit einem Sieg zu wahren. Doch Michael Schulz schüttete mit seinem Anschlusstreffer noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit Wasser in den Wein.
Hasan Hamzaoglu stellte mit seinem dritten Tor zwar den alten Abstand wieder her (49.). Allerdings glichen Michael Schulz per Strafstoß (61.) - Lukas Gutenberger hatte Dennis Thyssen gefoult - und Dennis Thyssen (65.) schnell aus. In einer offenen Schlussphase vergaben beide Teams Chancen auf drei Punkte. "Wir haben den Sieg zu leicht aus der Hand gegeben", sagte Aydin. Bruzinski merkte an, "dass wir Fehler machen, die man in der Bezirksliga nicht machen darf". Deswegen muss der PSV Wesel II diese Liga jetzt verlassen.