Seine Ziele in den ersten Spielzeiten in der Bezirksliga waren natürlich eher bescheidener Natur. Der Klassenerhalt war stets die oberste Maxime. Die Ambitionen sind beim Coach mittlerweile größer geworden, weil seine Mannschaft sich in den vergangenen drei Jahren in der höheren Klasse längst etabliert hat. Die PSV-Reserve erlebte in diesen Spielzeiten zwar diverse Höhen und Tiefen. Dadurch schritt die Entwicklung des Teams allerdings auch deutlich voran. "Wir haben viel an Erfahrung und Routine dazugewonnen. Uns wirft so schnell nichts mehr aus der Bahn", sagt Aycin Özbek. Und das sorgt für Optimismus beim Coach. Deshalb hält er mit seiner Marschroute für die kommende Saison auch nicht hinterm Berg: "Wenn wir vom Verletzungspech verschont bleiben, sind wir ein Kandidat für die Plätze eins bis fünf", sagt er.
Das Erfolgsrezept des PSV Wesel II: Die Mannschaft wird von ihrer Geschlossenheit und Kameradschaft getragen und nicht von auffälligen Einzelkünstlern. Für kostspielige Verpflichtungen wären ohnehin keine Gelder da. Aycin Özbek ist stets darum bemüht, in seinen Übungseinheiten ein "Wir-Gefühl" zu vermitteln. "Meine Jungs sollen gerne zum Training kommen", sagt der 41-Jährige. Er sorgt auch außerhalb des Platzes dafür, dass sich seine Schützlinge im Club wohlfühlen. Dieser Zusammenhalt der Mannschaft und des Trainer-Teams sorgt dafür, dass Aycin Özbek noch lange nicht an einen Rücktritt denkt, obwohl er Familienvater ist und beruflich stark eingespannt ist. "Denn die Arbeit beim PSV macht mir viel Spaß", sagt er.
Insgesamt vier Neuzugänge gilt es, für die in zwei Wochen beginnende Saison in das Teamgefüge zu integrieren. Torwart Dario Abbrescia, Dawid Marciszyn (beide eigene Jugend), Martin Kubera (PSV III) und Joshua Oomen (Hamminkelner SV) verstärken den Kader. Sie haben allesamt bisher beim Coach einen positiven Eindruck hinterlassen. "Sie sind sehr engagiert und wurden gut aufgenommen", sagt Özbek. Oomen fällt allerdings erst einmal länger aus. Er erlitt am Mittwoch beim 1:3 im Testspiel bei TuB Mussum einen Bänderriss.
Der Coach führt penibel eine Liste darüber, welcher Akteur wie häufig in der Vorbereitung beim Training aufgetaucht ist. Er duldet halt keinen Schlendrian. Das wissen seine Kicker. Für die kommende Saison plant Özbek taktische Veränderungen. "Wir werden einiges probieren. Ich möchte, dass wir im Mittelfeld deutlich kompakter agieren", sagt er. Schließlich hat Aycin Özbek die Hoffnung, dass es er mit seiner Mannschaft in der nächsten Spielzeit hoch hinauskommt.