PSV Union Neumünster zurück in der Spur

Patrick Fürst hatte nach Vorarbeit von Björn Schmidt das 1:0 auf dem Fuß. Der 29-Jährige umkurvte Torwart Felix Rathjen, traf aber nur den Innenpfosten (5.). Robert Kuberka setzte auf der anderen Seite das für lange Zeit letzte Offensivzeichen, als er PSV-Torhüter Philipp Reinhold prüfte (11.). Nur bei Florian Wurst musste der Keeper noch einmal eingreifen (89.).

Der PSV belohnte sich nach dem Wechsel und nutzte durch Fürst die erste Chance zum 1:0 (49.). Keine Zeigerumdrehung später ließen Nath und Björn Schmidt, die an Felix Rathjens guten Fußreflexen scheiterten, weitere Tore liegen. Das Spiel dümpelte nun dahin, weil Hartenholm die Ausfälle von Jannik Holz, Arne Steffens und Tim Ollenschläger nicht verkraftete. Erst ein Fürst-Schuss an die Latte (70.) brachte wieder Leben ins Spiel. Es dauerte bis in die Nachspielzeit, ehe Björn Schmidt mit dem 2:0 den PSV-Dreier vollendete.

Es war also Aufatmen beim Polizei-SV Union angesagt, war doch nach zwei Pleiten in Serie die Abwärtsspirale schon in Schwung gekommen. Ziemlich überschwänglich freute sich PSV-Trainer Danilo Blank, dem offenbar eine Zentnerlast von den Schultern fiel. „Das war richtig gut von meinen Jungs. Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die auswärts elf Punkte geholt und dabei nicht verloren hat“, sagte der 42-Jährige und ergänzte: „Wir haben sie gnadenlos an die Wand gespielt.“

Hartenholms Trainer Sönke Pries wollte das so nicht stehen lassen und konterte, dass er ohne Jannik Holz, Arne Steffens (fehlen beide bis Januar) und Tim Ollenschläger (noch vier Wochen Pause wegen eines Muskelfaserrisses) gespielt habe. „Das Trio hat uns bis jetzt durch die Saison getragen. Ich habe keinen Marc Barck, den ich auf der Bank lassen kann“, sagte Pries mit Blick auf die Möglichkeiten der „Polizisten“. Der PSV sei nicht so gut gewesen, weil seine Elf einfach kein Zweikampfverhalten und keine Körperspannung an den Tag gelegt habe, meinte Pries.

So tappte der TuS Hartenholm allein im ersten Abschnitt fünf Mal in die PSV-Abseitsfalle und brachte es nur auf drei magere Torschussversuche in 90 Minuten. „Den PSV kannst du normal mit guten Stürmern hinten bearbeiten, die habe ich aber nicht. Also muss ich nun hoffen, dass es zu schneien anfängt und erst mit Beginn der Winterpause wieder aufhört“, sagte Pries.

Im Spiel nach vorn zeigte der Polizei-SV Union mit Björn Schmidt, Timo Nath und Patrick Fürst Zug zum Tor, auch wenn der finale Abschluss nicht immer gelang. Fürst hätte zu gern einen Strafstoß bekommen, als er Björn Johannssons Berührung im Strafraum spürte (18.) „Das war Elfmeter“, sagte Fürst nach dem Spiel. Die knifflige Situation, die wohl nur ein TV-Experte hätte auflösen können, dürfte Schiedsrichter Timo Winkel jedoch richtig bewertet haben. Wie sagte Franz Beckenbauer früher oft: „Pfeifst du den, musst du zehn Elfmeter im Spiel geben.“

So mühten sich die Gastgeber trotz Ballhoheit bis in die zweite Halbzeit und ließen ihre Anhänger bis zum Ende um den vierten Saisonsieg zittern. „Vielleicht hätten wir letzte Saison noch 1:1 gespielt“, sagte Blank. Apropos Anhänger: Die von den Fans neu entdecke Liebe zu den Grün-Weißen ist nach zuletzt zwei Pleiten merklich abgekühlt. Anstelle der zuletzt fast konstanten 200 Besucher kamen nur 128 Anhänger an die Stettiner Straße. „Heute war nichts los“, sagte PSV-Schatzmeister Hans-Dieter Höft achselzuckend.

Polizei-SV Union Neumünster: Reinhold - Ulrich, Hamann, Schulz (66. Nagel), Christophersen - Sachse, Pfützenreuter - Fürst (84. W. Schmidt), Nath, Schütt (66. Barck) - B. Schmidt.

TuS Hartenholm: Rathjen - Peters, Johannsson, Wasner, Bogun (46. Quinting) - M. Möller, Voigt (72. Oldenburg) - Delfs, Wurst, Kokut (46. Gensmer) - Kuberka.

SR: Winkel (Flintbek).
Zuschauer: 128.
Tore: 1:0 Fürst (49.), 2:0 B. Schmidt (90./+3).

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