2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

PSV Union Neumünster siegt über VfR Neumünster

Ungewohnte Kaltschnäuzigkeit bringt Derbysieg

Wie schon am Osterwochenende Ende März des laufenden Kalenderjahres ging der Polizei-SV Union auch gestern als Sieger aus dem Neumünsteraner Stadtderby hervor. Während es vor viereinhalb Monaten einen knappen 1:0-Erfolg gab, bezwangen die Grün-Weißen den Nachbarn VfR nun torreicher mit 4:2 (3:1). Es war erst der zweite Erfolg der „Ordnungshüter“ in einem SH-Liga-Duell mit Rasensport. Nicht ganz zufriedenstellend war derweil die Kulisse. Hatte man im Vorfeld noch mit einer vierstelligen Zahl gerechnet, kamen trotz guten Wetters und vergleichsweise wenigen „Konkurrenzveranstaltungen“ 860 Zuschauer an die Geerdtsstraße.

Tags vor dem Derby gab Rasensport einen weiteren Neuzugang bekannt. Mit Teyi Lawson-Body unterschrieb ein zweikampfstarker Defensivallrounder an der Geerdtstraße einen Einjahresvertrag. Der 21-Jährige spielte in den vergangenen drei Jahren für den TSV Schilksee und stand für die aktuelle Spielzeit eigentlich beim SH-Liga-Konkurrenten FC Kilia Kiel im Wort. Nun zog es den gebürtigen Togolosen allerdings zum VfR, für den er beim gestrigen Derby auf Grund einer Innenbandverletzung noch nicht auflaufen konnte.

Der VfR schien trotz kurzzeitiger Verwirrung (es war zunächst ein um zehn Minuten verzögerter Beginn durchgesagt worden, dann aber doch umgehend angepfiffen worden) gut aus den Startlöchern zu kommen. Lila-Weiß war bemüht, die Kontrolle zu übernehmen und verzeichnete auch den ersten Hochkaräter. Dabei fing Selcuk Tidim einen Fehlpass von PSV-Innenverteidiger Kennet Braasch ab und steckte umgehend auf den freistehenden Ugur Dagli durch, der aber an der Fußabwehr von Gästekeeper Philipp Reinhold scheiterte (10.).

Nun präsentierten die „Polizisten“ eine ungewohnte Kaltschnäuzigkeit. Denn nach einem Nath-Freistoß köpfte der von der VfR-Hintermannschaft kaum bedrängte Innenverteidiger Yannick Hamann zur Gästeführung ein (18.).

Kurz darauf hatte Björn Schmidt leichtes Spiel, auf 0:2 zu erhöhen. Denn VfR-Verteidiger Marco Heskamp spitzelte das Spielgerät Timo Nath zwar von den Füßen, aber genau auf den zentral postierten Schmidt, der einschob (22.). Der VfR stellte wenige Minuten später von einer Dreier- auf eine Viererabwehrkette um. Der in diesem Zuge eingewechselte und hoch gewachsene Innenverteidiger Philipp Lorenzen kam aber zu spät hinein, um den nächsten Rückschlag für die „Veilchen“ zu verhindern.

Schließlich setzte der PSV mit einem weiteren Kopfballtor nach Eckball von Christoph Pfützenreuter noch einen oben drauf. Torschütze war erneut Hamann (27.). Die Hausherren gaben mit dem 1:3 durch Tidim nach Vorarbeit von Beytullah Bilgen (34.) noch vor der Halbzeit ein Lebenszeichen. Nachdem Bilgen übers Tor gezielt hatte (36.), boten sich den Gästen aber noch zwei gute Möglichkeiten, den Vorsprung wieder auszubauen.

Zunächst strich ein sehenswerter Seitfallzieher von Nath nur knapp am Pfosten des VfR-Gehäuses vorbei (45.), ehe Marc Barck mit seinem Kopfball aus guter Position seinen Meister in Caglar fand (45./+1).

Nach dem Seitenwechsel bestimmten die um Anschluss bemühten Gastgeber das Geschehen zwar klar, doch fehlte es an jeglicher Durchschlagskraft. Erst in der 75. Minute bot sich Ihab Hathat eine gute Möglichkeit. Sein Kopfball wurde jedoch von Reinhold pariert, während ein solcher Versuch von Ugur Dagli am Tor vorbei segelte (80.).

Auf der Gegenseite verpasste Björn Schmidt, der eine Barck-Hereingabe knapp passieren lassen musste, die endgültige Entscheidung (81.). Diese wurde aber durch Wilko Schmidt, pikanterweise noch bis vergangenen Juni in VfR-Diensten, besorgt. Der Joker vollendete nach haarsträubendem Caglar-Fehlpass und anschließendem Querpass von Björn Schmidt zum 4:1 aus Gästesicht (87.). Hathats Schlenzer zum 2:4 (90./+3) war zwar schön, aber nur noch Ergebniskosmetik.

„Bei den Standards haben wir den ,Hans-guck-in-die-Luft’ gemacht, obwohl wir dicht an den Leuten dran sein wollten. Dann mussten wir uns immer weiter öffnen, um Druck zu entfalten. Wir haben dem PSV damit in die Karten gespielt“, suchte VfR-Coach Thomas Möller nach Erklärungsansätzen.

PSV-Coach Danilo Blank resümierte zufrieden: „Wir haben die richtige Antwort auf die Niederlage in Todesfelde gefunden. Wir haben defensiv wenig zugelassen, obwohl der VfR in der zweiten Halbzeit drückend überlegen war.“

VfR Neumünster: Caglar – Heskamp (68. Momo), Cornelius, Rivera – Genz (28. Lorenzen) – Hathat, Igbokwe (76. Khemiri), Falk, Bilgen – Tidim, Dagli

Polizei-SV Union:
Reinhold – Pfützenreuter (59. Ulrich), Braasch, Hamann, Michalowski – Sachse, Gülbay (76. W. Schmidt) – Fürst (71. Stoltenberg), Nath, Barck – B. Schmidt.

SR:
J. Göttsch (Lütjenburg).
Zuschauer: 860.
Tore: 0:1 Hamann (18.), 0:2 B. Schmidt (22.), 0:3 Hamann (27.), 1:3 Tidim (34.), 1:4 W. Schmidt (87.), 2:4 Hathat (90./+3).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Spielberichtssymbol klicken und unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.
Aufrufe: 014.8.2016, 19:28 Uhr
SHZ / G. Malchow/örAutor