2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Augen zu und durch: Eutins Philip Nielsen (li.) steigt gegen Robin Ziesecke (Polizei-SV Union) in die zweite Etage. Foto: Lühn
Augen zu und durch: Eutins Philip Nielsen (li.) steigt gegen Robin Ziesecke (Polizei-SV Union) in die zweite Etage. Foto: Lühn

PSV Neumünster bleibt ungeschlagen

SH-Liga: Spitzenteam aus Eutin entführt nur einen Punkt von der Stettiner Straße / Drei Platzverweise

Drei Spiele – und der PSV Neumünster ist noch ungeschlagen. Gerade das 0:0 gegen Eutin 08 zauberte beim Fußball-SH-Ligisten an der Stettiner Straße entspannte Gesichter hervor. Fünf Zähler haben die Grün-Weißen in der Qualifikationssaison, an dessen Ende es mindestens sechs Absteiger geben wird, nun schon auf dem Konto.

„Den Punkt heute nehmen wir natürlich gerne mit, auch wenn wir zur Pause schon deutlich hätten zurückliegen können“, sagte PSV-Angreifer Patrick Fürst. Dafür sei die zweite Halbzeit in Ordnung gewesen. Der 29-Jährige war zudem an beiden Aktionen, die zu den Roten Karten gegen die Eutiner Kevin Wölk und Sönke Meyer führten, beteiligt. „Für mich war das beide Male unstrittig. Wölk tritt nach dem Zweikampf nach und boxt mir anschließend in den Magen. Wenn Meyer mich nicht von den Beinen holt, bin ich frei durch“, ergänzte Fürst.

PSV-Trainer Danilo Blank wollte sich zu den Platzverweisen nicht weiter äußern. „Darüber sollen sich andere Gedanken machen“, wiegelte der 42-Jährige nach dem Spiel entspannt ab. Vielmehr ärgerte den Coach, dass Eutin in zweifacher Unterzahl noch einen Konterangriff in Richtung PSV-Tor laufen konnte und nur um Haaresbreite das Tor des Tages verpasste. „Wenn in einer solchen Phase Spieler wie Patrick Nagel, Timo Nath und Robin Ziesecke nicht auf dem Feld sind, haben wir natürlich ein Problem“, erklärte Blank. Gleichzeitig nahm er aber den für Ziesecke eingewechselten Sandro Lopes Schütt in Schutz. Der 19-Jährige sei noch jung. „Vielleicht müssen wir die zweifache Überzahl besser ausspielen, aber der Punkt ist in Ordnung“, erläuterte Ziesecke. Weil Nath aus dienstlichen Gründen fehlte, hatte der Mittelfeldspieler diesmal nicht so viele Gelegenheiten zum Torabschluss wie noch bei seiner Drei-Tore-Gala am vergangenen Mittwoch gegen Concordia Schönkirchen (6:3). Dafür lobte der 29-Jährige seinen Torhüter Jan Seelow: „Er hat super gespielt.“



Überhaupt nicht mit dem Verlust von zwei Punkten einverstanden war Eutins Trainer Hans-Friedrich „Mecki“ Brunner. „Natürlich waren nach den Roten Karten Emotionen im Spiel, aber wir waren über 90 Minuten das klar bessere Team. Was uns zurzeit ein bisschen verfolgt, ist, dass wir früh eine Entscheidung hinbekommen, damit es eben nicht hektisch wird“, sagte der 56-Jährige. Sein Team hätte den Sieg aber einfach verdient gehabt, weil es sogar bei neun gegen elf noch die größte Chance des gesamten Spiels besaß.

Nach dem Abpfiff hatte sich auch PSV-Verteidiger Daniel Michalowski wieder erholt. „Ich wusste nicht, wie ich dem Ball begegnen sollte. Der hatte so eine komische Höhe, und ich bekomme den Vollspann-Schuss genau an den Kehlkopf“, sagte der 24-Jährige. Er hätte wegen der Atemnot ein wenig Panik bekommen. Aber sogar in diesem Moment war PSV-Keeper Seelow zur Stelle – als Ersthelfer.
Aufrufe: 08.8.2016, 18:30 Uhr
SHZ / Jörg LühnAutor