Roger Rütter meint damit aber nicht, dass der PSV Wesel die letzten sieben Partien nun abschenken und einfach über sich ergehen lassen will. Im Gegenteil: "Wir dürfen uns nicht mehr so verprügeln lassen und müssen aufpassen, dass wir nicht völlig unser Gesicht verlieren. Für uns ist der Fußball weiterhin ein Hobby, dem wir uns jetzt aber noch einmal mit ganzer Kraft hingeben müssen", meint er. Denn der PSV Wesel, der mit 102 Gegentoren die Schießbude der Liga ist, will nicht noch weitere Negativrekorde aufstellen. Dem Club droht nämlich ein Eintrag in die Geschichtsbücher der Oberliga Niederrhein/Nordrhein als das Team mit den meisten Gegentreffern aller Zeiten. Momentan stehen nur noch Rot-Weiß Oberhausen (Saison 1988/89, 153 Gegentore) und Preußen Krefeld (1995/96, 103) in dieser Rangliste vor dem PSV Wesel.
Rütter betont aber weiterhin, dass er alles noch einmal genau so machen würde. "Wir kannten die Oberliga nicht, wir wussten nicht, was auf uns zukommt. Jetzt wissen wir, dass wir in diesem Konzert nicht mitspielen können. Ich bin dennoch stolz auf mein Team und darauf, dass wir wohl der Verein in der Oberliga sind, der die meisten Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Kader hat. Wir machen eine schwere Zeit durch, werden daraus aber gestärkt hervorgehen", sagt Rütter. Er will dann in der nächsten Saison in der Landesliga, welche auch zugleich seine letzte als Trainer der ersten Mannschaft sein wird, wieder mit neuer Kraft angreifen. "Wir werden motiviert in die neue Spielzeit starten. Die Gespräche mit den Spielern laufen sehr gut. Wir werden eine starke Mannschaft zusammenhaben", sagt Rütter.
Das gilt allerdings wohl kaum für die Partie beim VfB Homberg. Denn dort muss der PSV-Trainer neben den Langzeitverletzten auch auf Matthäus Cwiek (gesperrt), Eray Tuncel, Dennis Sengbusch, Dario Floris, und Sebastian Eisenstein (alle verletzt) verzichten. Zudem stehen hinter den Einsätzen von Stephan Sanders, Hendric Storm, Niklas Egeling und Artur Cwiek noch Fragezeichen. Der Kader wird dementsprechend wohl mit Kickern aus der zweiten Mannschaft oder der A-Jugend aufgestockt werden.