PSV II enttäuscht bei Heimniederlage

Sebastian Kaiser hätte in der Schlussminute endgültig zum gefeierten Helden beim PSV Wesel II werden können. Der Schlussmann vereitelte in 90 Minuten nicht nur einige große Torchancen des Gegners. Kurz vor dem Abpfiff war der PSV-Keeper bei einer Ecke seiner Mannschaft aufgerückt, um vielleicht doch noch das Remis zu erzwingen. Er gelangte sogar an den Ball. Doch sein Schuss aus spitzem Winkel wurde kurz vor der Torlinie geklärt. Letztlich verlor der PSV Wesel II seine Heimpartie gegen die Reserve des 1. FC Kleve unnötig mit 0:1 (0:1). Ein Ergebnis, das Trainer Aycin Özbek verärgerte.

Der Coach hatte im Vorfeld Wiedergutmachung für die desolate Vorstellung am vergangenen Samstag gefordert, als seine Kicker bei Olympia Bocholt sang- und klanglos mit 0:5 untergegangen waren. Daraus wurde nichts, weil von Beginn an das nötige Selbstvertrauen fehlte, das dem PSV II nach der Niederlage abhandengekommen war. "Die Jungs haben die Köpfe hängen lassen", monierte Özbek. Trotz der Niederlage rutschte die Zweitvertretung des PSV in der Tabelle nicht weiter ab und liegt noch immer auf dem fünften Platz. Doch Sorgen macht sich der Coach mittlerweile schon um die gute Ausgangslage. "Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass diese Partie richtungsweisend für uns ist. Meinen Blick richte ich jetzt wieder auf den Tabellenkeller", sagte er.

In den ersten zehn Minuten hatte sich der Gastgeber bemüht, die Spielkontrolle zu gewinnen. Das klappte zunächst auch. Der erste Schuss von PSV-Kicker Martin Kubera ging nur äußerst knapp am Pfosten vorbei (5.). Doch der Gastgeber verlor fortan viele entscheidende Zweikämpfe gegen die robusten Kicker des 1. FC Kleve II. Hinzu kam ein Aussetzer von Stephan Sleziona. Der Innenverteidiger des PSV brachte mit einem verunglückten Pass seinen Mitspieler Orkay Güclü in Bedrängnis, statt den Ball am eigenen Strafraum zu klären. Mike Terfloth schnappte sich den Ball und wuchtete das Spielgerät zum 1:0 für den Gast ins Netz (11.). Die Hausherren konnten sich anschließend bei ihrem Keeper Sebastian Kaiser bedanken, der gleich zweimal glänzend parierte (18., 27.) und damit die Partie offen hielt.

Nach dem Seitenwechsel kassierte der Klever Thomas Karcz für ein wiederholtes Foulspiel die Gelb-Rote Karte (57.). Doch statt die Überzahl geschickt auszunutzen, agierte der PSV Wesel II anschließend häufig zu ungestüm und unkonzentriert. Die einzigen Gelegenheiten des Bezirksligisten resultierten zumeist aus hohen Bällen in den gegnerischen Strafraum, die aber nur selten einen Abnehmer fanden. "Uns haben Struktur und die nötige Effektivität im Angriff gefehlt. Trotz der Überzahl haben wir nicht clever gespielt", ärgerte sich Aycin Özbek nach dem Schlusspfiff über die Niederlage.

PSV Wesel II: Kaiser - Weinkath, Sleziona (88. Schlüter), Bruzinski, Orkan Güclü, Orkay Güclü, Kubera, Lackermann, Fondermann, Möllenbeck (80. Oomen), Berghaus.