2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Der FC Lederdorn will wieder in die A-Klasse. Spiele gegen Reservemannschaften sollen möglichst schnell Vergangenheit sein.  Foto: Tschannerl
Der FC Lederdorn will wieder in die A-Klasse. Spiele gegen Reservemannschaften sollen möglichst schnell Vergangenheit sein. Foto: Tschannerl

Prügelknabe ist auf einmal Spitzenreiter

Der FC Lederdorn war im Bayerwald notorisch Tabellenletzter der A-Klasse. Im Kreis Cham kam der Abstieg +++ In der B-Klasse läuft es blendend.

Der erste Blick auf die Tabelle in der B-Klasse 6 dürfte den Verantwortlichen ein zufriedenes Lächeln entlocken. Der FC Lederdorn, zu Saisonbeginn abgestiegen, steht zur Winterpause auf Platz eins. 35 Punkte hat der FC aus den bisher 16 Spielen gesammelt. Doch ein genauerer Blick zeigt, es ist eng. Der Zweitplatzierte TSV Blaibach hat 33 Punkte, aber erst 14 Spiele absolviert.

Eigentlich hätten sich die Lederdorner eine leichtere Saison erhofft, hatten aber im Hinterkopf, dass es möglicherweise nicht ganz nach Wunsch läuft. Abteilungsleiter Fabian Mühlbauer lässt wissen: „Wir haben vor der Saison einen Neustart gewagt mit jungen Spielern. Das hat ganz gut geklappt. Mitte der Saison, nach dem Trainerwechsel, haben wir eine gute Interimslösung gefunden.“

Neuer Trainer ist gefunden

Manuel Klier hatte die Mannschaft nicht mehr erreicht, es kam zur Trennung. Als Aushilfe sprang Martin Dattler ein. Mit ihm kamen die Lederdorner Kicker in die Spur zurück und fuhren wieder etliche Punkte ein. Doch im Winter machte Dattler dann Schluss. Zur Frühjahrsvorbereitung übernimmt nun Klaus Althammer (47) den Trainerposten beim FC. Zur Winterpause stehen die Lederdorner auf Platz eins der Tabelle, eine gute Ausgangsposition, um am Ziel sofortige Rückkehr in die A-Klasse festzuhalten. Nach einem halben Jahr in der B-Klasse ist Mühlbauer um ein paar Erfahrungen reicher: „Wir haben es uns keinesfalls leichter vorgestellt als es ist, uns war schon bewusst, dass dies nicht einfach ein Durchmarsch wird.“ Nicht so recht einverstanden ist der FC-Abteilungsleiter mit der Spieleinteilung. „Es ist schon komisch, wenn wir immer gegen das Reserveteam spielen müssen, dessen erste Mannschaft am Tag zuvor meist gegen den FC Miltach II gespielt hat“, sagt er.

So sei es nicht selten vorgekommen, dass Spieler der ersten Mannschaft, die am Samstag aktiv war auch am Sonntag mal in der „Zweiten“ ausgeholfen haben. Zudem ist die Motivation bei den Gegnern besonders groß, wenn es gegen den FC Lederdorn geht. „Jeder will natürlich eine erste Mannschaft schlagen“, kennt Mühlbauer die Tücken in der B-Klasse ganz genau.



Junge Elf mit Perspektive

Auch in der Frühjahrsrunde will die Lederdorner Führungsriege keinen Druck auf die jungen Spieler ausüben. Mühlbauer sagt aber auch: „Unser Ziel ist nach wie vor der Aufstieg – allerdings, wenn wir es nicht schaffen sollten, dann ist dies auch kein Weltuntergang. Der Zusammenhalt in der Mannschaft und im Verein ist da. Für die Zukunft möchten wir schauen, ob wir nicht den ein oder anderen Spieler, aus dem Dorf noch gewinnen zu können. Dann hätten wir für die nächsten Jahre eine schlagkräftige Truppe beisammen.“

Die Lederdorner Mannschaft ist gespickt mit vielen jungen Spielern, die teilweise erst 20 Jahre alt oder gar noch jünger sind. Die Rückkehr in die A-Klasse dürfte mit so einer Truppe nur eine Frage der Zeit sein. Und danach? „Wir möchten versuchen, einen Mittelfeldplatz zu erkämpfen und uns in der A-Klasse zu etablieren, um mal etwas ruhigere Jahre zu verbringen,“, sagt Mühlbauer. Er stößt ins gleiche Horn, wie viele seiner Spartenkollegen: „Ich finde, grundsätzlich sollte der sportliche Gedanke im Vordergrund stehen, allerdings hat eine erste Mannschaft in der B-Klasse wenig verloren. Das kann auch für Mannschaften und Vereine ganz schnell existenzbedrohend werden. Du hast einfach weniger Zuschauer. Auf Dauer kann das einen Verein kaputt machen.“

Aufrufe: 019.1.2017, 12:00 Uhr
Thomas MühlbauerAutor