Der erste Blick auf die Tabelle in der B-Klasse 6 dürfte den Verantwortlichen ein zufriedenes Lächeln entlocken. Der FC Lederdorn, zu Saisonbeginn abgestiegen, steht zur Winterpause auf Platz eins. 35 Punkte hat der FC aus den bisher 16 Spielen gesammelt. Doch ein genauerer Blick zeigt, es ist eng. Der Zweitplatzierte TSV Blaibach hat 33 Punkte, aber erst 14 Spiele absolviert.
Eigentlich hätten sich die Lederdorner eine leichtere Saison erhofft, hatten aber im Hinterkopf, dass es möglicherweise nicht ganz nach Wunsch läuft. Abteilungsleiter Fabian Mühlbauer lässt wissen: „Wir haben vor der Saison einen Neustart gewagt mit jungen Spielern. Das hat ganz gut geklappt. Mitte der Saison, nach dem Trainerwechsel, haben wir eine gute Interimslösung gefunden.“
So sei es nicht selten vorgekommen, dass Spieler der ersten Mannschaft, die am Samstag aktiv war auch am Sonntag mal in der „Zweiten“ ausgeholfen haben. Zudem ist die Motivation bei den Gegnern besonders groß, wenn es gegen den FC Lederdorn geht. „Jeder will natürlich eine erste Mannschaft schlagen“, kennt Mühlbauer die Tücken in der B-Klasse ganz genau.
Auch in der Frühjahrsrunde will die Lederdorner Führungsriege keinen Druck auf die jungen Spieler ausüben. Mühlbauer sagt aber auch: „Unser Ziel ist nach wie vor der Aufstieg – allerdings, wenn wir es nicht schaffen sollten, dann ist dies auch kein Weltuntergang. Der Zusammenhalt in der Mannschaft und im Verein ist da. Für die Zukunft möchten wir schauen, ob wir nicht den ein oder anderen Spieler, aus dem Dorf noch gewinnen zu können. Dann hätten wir für die nächsten Jahre eine schlagkräftige Truppe beisammen.“
Die Lederdorner Mannschaft ist gespickt mit vielen jungen Spielern, die teilweise erst 20 Jahre alt oder gar noch jünger sind. Die Rückkehr in die A-Klasse dürfte mit so einer Truppe nur eine Frage der Zeit sein. Und danach? „Wir möchten versuchen, einen Mittelfeldplatz zu erkämpfen und uns in der A-Klasse zu etablieren, um mal etwas ruhigere Jahre zu verbringen,“, sagt Mühlbauer. Er stößt ins gleiche Horn, wie viele seiner Spartenkollegen: „Ich finde, grundsätzlich sollte der sportliche Gedanke im Vordergrund stehen, allerdings hat eine erste Mannschaft in der B-Klasse wenig verloren. Das kann auch für Mannschaften und Vereine ganz schnell existenzbedrohend werden. Du hast einfach weniger Zuschauer. Auf Dauer kann das einen Verein kaputt machen.“