2024-04-25T08:06:26.759Z

Halle
Durften schließlich jubeln: Die Spieler des 1. FC Kaiserslautern II F: Gert Westdörp / Neue Osnabrücker Zeitung
Durften schließlich jubeln: Die Spieler des 1. FC Kaiserslautern II F: Gert Westdörp / Neue Osnabrücker Zeitung

Prominenz, Kuriositäten und Randgeschichten

SOLARLUX Hallenfestival in Hellern mit vielen interessanten Randnotizen

Das SOLARLUX Hallenfestival, das vergangenen Samstag in Hellern die Zuschauer begeisterte, brachte mit der Reserve des 1. FC Kaislerslautern nicht nur einen gleichermaßen interessanten und verdienten Turniersieger hervor, sondern brachte nebenbei noch viele erwähnenswerte und kuriose Randgeschichten ans Tageslicht. Auch die Fußballprominenz plauderte aus dem Nähkästchen.

VfL: Eine logistische Mammutaufgabe hatte die zweite Mannschaft des VfL Osnabrück zu bewältigen, denn neben der Teilnahme am sportlich interessanten SOLARLUX Hallenfestival musste die Mannschaft zeitgleich in der Schlosswallhalle um den Einzug in die Masters-Endrunde kämpfen. Während die Truppe in Hellern von Cheftrainer Alexander Ukrow, Physio Ferdinand Hardinghaus und dem selber mitspielenden Routinier Christian Schiffbänker geführt wurde, übernahm Axel Kreutzer in der Schlosswallhalle die Regie. Die Mannschaft musste dabei auf Spieler aus der U19 und sogar aus der U17 zurückgreifen, die sich dennoch gut präsentierten. Davon konnte sich Joe Enochs, Leiter des JLZ und Trainer der U19, der die Veranstaltung privat besucht, selber überzeugen.
Etwas überraschend spielte der in die U21 versetzte Profi Andreas Glockner in Hellern mit. Doch auch er konnte das knappe Ausscheiden der jungen Truppe in der Vorrunde nicht verhindern. Weder in Hellern, noch beim Masters zeigten sich übrigens Nicolas Eiter und Kamer Krasniqi. Beide durften beim geheimen Testspiel in Hengelo gegen Twente Enschede mit den Profis mitkicken.

Prominenz: Neben den bereits angesprochenen Ex-VfL-Profis Alexander Ukrow und Joe Enochs verirrten sich noch weitere namhafte Freunde des gepflegten Fußballsports in die Ballsporthalle in Hellern. Gerald Asamoah war leider nicht dabei. Von offizieller aus zeigte sich Jürgen Luginger. Der ehemalige Erst- und Zweitligaprofi, der u.a. für Fortuna Düsseldorf, Waldhof Mannheim, Rot-Weiß Oberhausen und den FC Schalke 04 als Aktiver die Fußballschuhe schnürrte, trainiert seit Sommer 2014 die zweite Mannschaft der Schalker. Bei seiner Turnierpremiere gelang ihm auf Anhieb der dritte Platz.
Nicht "bis fünf Uhr früh in seiner Stammkneipe zu erreichen" war ein besonderer Edelfan und Aktiver des TSV Juist. Die Rede ist natürlich vom "Weißen Brasilianer" Ansgar Brinkmann, der sich das Spektakel in Hellern, wie schon im Jahr zuvor, nicht entgehen lassen wollte. Besonders freuen dürfte ihn, dass sein TSV Historisches schaffte: Nach vier zuvor punktlosen Teilnahmen am Hallenfestival holten sie in diesem Jahr im Spiel gegen die U21 vom SV Werder Bremen ihren allerersten Zähler.
Eine Rückkehr zu den Wurzeln wurde es für diverse Kicker, die schon früher ihre Stiefel hier in der Region, vornehmlich beim VfL Osnabrück, schnürrten. Nico Neidhart und Bernd Schippmann (FC Schalke 04 II), sowie Dino Bajric (1. FC Kaiserslautern II) dürften sich deswegen heimisch gefühlt haben.
VfL-Torjäger Stanislav Iljutcenko schaute ebenfalls vorbei, um seinem Ex-Verein Westfalia Rhynern die Daumen zu drücken und sich mit alten Bekannten auszutauschen. Gemeinsam mit Frau und Kind besuchte er die Veranstaltung privat.

Iljutcenko: Dennoch gab er sich sehr fannah und unterhielt sich mit den Anwesenden. Uns gegenüber gab er zu, dass er optmistisch sei, dass seine Muskelverletzung bis zum Start ins Trainingslager im türkischen Side am 16.1. auskuriert sein wird. Auf die Nachfrage, ob er eine Nachricht vom DFB erhalten hätte wegen der angeblichen Ermittlung gegen ihn nach seinem Torjubel beim ereignisreichen Spiel in Dresden, gab er zu, dass er keine noch keine Nachricht erhalten hätte und zeigte sich optmistisch, dass in dieser Richtung auch nichts kommen werde. "Die gelbe Karte wegen meines Torjubels fand ich schon fürchterlich übertrieben", erzählte der sichtlich verärgerte Iljutcenko, der im Falle tatsächlich stattfindender Ermittlungen die Welt nicht mehr verstehen würde. Er bezog sich dabei auf seinen Dresdner Gegenspieler Michael Hefele, der trotz mehrerer harter Attacken, u.a. mit einem Ellbogencheck gegen Ijutcenko selber, unbehelligt geblieben war.

Kurioses: Dass ein Autofahrer sein Auto umparken muss, weil sein Gefährt im Halteverbot steht oder andere Fahrzeuge blockiert, kommt nicht selten vor. Zumindest keine Ordnungswidrigkeit begangen hatte der Fahrzeughalter, dem während des laufenden Turniers von Hallensprecher Carsten Thye mitgeteilt wurde, dass er sich besser einen neuen Parkplatz suchen solle. Durch den draußen wütenden Sturm geriet sein Auto nämlich in Gefahr, von einem Baum getroffen zu werden, der umzustürzen drohte. Ein windiger Ordner hatte dies bemerkt. Die weiteren Schicksale von Baum und Auto blieben im Anschluss ungeklärt.

Kurioses II: Auch auf der anderen Seite der Hallenbande ereignete sich eine Kuriosität. Raphael Sallinger, Torhüter des Turniersiegers aus Kaiserslautern, hatte doppelten Grund zur Freude. Nicht nur, dass er und sein Team nach der langen Anreise bei ihrer ersten Teilnahme den Titel holten, auch die Tatsache, dass er ein Tor erzielte, stimmte ihn fröhlich. Dazu war sein Treffer aus dem Halbfinalspiel gegen den FC Schalke 04 noch besonders sehenswert: Aufgrund der Turnierregel, dass die Torhüter sich aktiv am Spiel beteiligen durften, zog er aus der eigenen Hälfte einfach mal ab und versenkte das Spielgerät unhaltbar im Winkel des gegnerischen Tores. Noch weitere Male probierte er es und offenbarte dabei eine tolle Schusstechnik. Ein weiterer Treffer sollte ihm jedoch nicht gelingen. Somit blieb er am Ende lediglich drei Treffer hinter dem Top-Torjäger Mario Pokar aus seinem eigenen Team. Im Anschluss gab er zu, dass er sich vorgenommen hatte, ein Tor zu erzielen und überglücklich sei, dass dies geklappt habe. Im nächsten Jahr würde er dann die Torjägerkanone anpeilen.

TSV Juist: Wie schon erwähnt durften sich die Kulstatus genießenden Kicker des TSV Juist in diesem Jahr über ihren ersten Punkt freuen. Gero Schönrock unterhielt sich im Anschluss ein wenig mit uns darüber, wie es ist, wenn man auf Juist Fußball spielt. Er und ein weiterer Mannschaftskollege waren übrigens die einzigen Spieler beim Turnier, die direkt von der Insel kamen. Der Rest der Truppe kommt nämlich gar nicht von der Insel, sondern von überall aus ganz Deutschland. Dazu gehören auch die beiden VfL-Fanshop-Mitarbeiter Andreas Langenberg und Jörg Pohl. Eigentlich wollten noch mehr Spieler von der Insel in Hellern antreten, doch der Sturm machte ihnen einen Strich durch die Rechnung, die Fähre fuhr nicht.
Durch die ungünstige Anreisesituation auf Juist wurde es in der Vergangenheit so gehandhabt, dass der TSV immer zwei Spiele am selben Tag hintereinander zu absolvieren hatte. Dies wollen die Juister, laut Gero, wieder abschaffen, da für die meisten Spieler des TSV sogar einmal 90 Minuten Fußball zu viel wären. Über Ansgar Brinkmann konnte er auch etwas erzählen. Ein Spiel habe er mit ihm zusammen auf dem Platz gestanden, ihm dabei eine Bude aufgelegt und selber ein Tor von Brinkmann aufgelegt bekommen. Gerne erinnert er sich auch an das Training mit Hans Sarpei zwei Jahre zuvor, das ihn und den TSV ins Fernsehen brachte.

Aufrufe: 013.1.2015, 17:00 Uhr
Fabian PieperAutor