Viele Spieler und die Leute der Vereinsführung kennt der Profi und hat einen guten Eindruck von der Entwicklung des Vereins, der finanziell nicht auf Rosen gebettet ist. „In früheren Jahren wurde einiges verwirtschaftet“, drückt es Glasner diplomatisch aus. Die Folge war, dass in der Stadt etliche kleinere Betriebe und Firmen Abstand genommen haben.
Inzwischen gebe es jedoch eine neue Generation bei der TSG mit „engagierten jungen Leuten, die alles ehrenamtlich machen“, so Glasner. „Sie haben es verdient, dass man sie unterstützt.“ Der frühere Pappenheimer hofft, dass die Aktion der drei Profikicker zugleich Signalwirkung hat, dass auch andere den Verein (wieder) unterstützen. Und er weiß, „dass es oft nur Kleinigkeiten sind, an denen es fehlt“.
Die Trikotspende war nach Sebastian Glasners Worten nur ein erster Schritt. Er will seinem Heimatverein auch in Zukunft verstärkt unter die Arme greifen. Um Weihnachten herum will er bei der TSG in der Gruppe über mögliche weitere Aktionen reden. Sein Wunsch und sein Ziel sind es, dass die Pappenheimer in einigen Jahren vielleicht wieder höherklassig spielen können. Außerdem soll der Weggang von Talenten gebremst werden. „Wenn junge Spieler sehen, dass bei der TSG etwas vorangeht, dann bleiben sie auch“, ist Glasner überzeugt. Er selber möchte noch vier, fünf Jahre als Profi weitermachen und kann sich danach vorstellen, sich verstärkt in Pappenheim einzubringen. Mit einer Wohnung in Nürnberg haben Glasner und seine Frau bereits entschieden, dass ihr späterer Lebensschwerpunkt in Franken liegen soll.
Erst einmal steht aber weiterhin die eigene Karriere im Mittelpunkt. Der Stürmer hat schon zahlreiche Stationen hinter sich: Nach dem 1. FCN folgten Wormatia Worms, der SV Darmstadt 98, Erzgebirge Aue, Wacker Burghausen, Energie Cottbus und Arminia Bielefeld. Aktuell steht Sebastian Glasner beim Regionalligisten Viktoria Köln unter Vertrag, ist aber seit Saisonbeginn an den Chemnitzer FC ausgeliehen.
Hier begann es für den 29-Jährigen sehr gut. Er eroberte einen Stammplatz, dann warf ihn jedoch eine Leistenoperation zurück. Derzeit kämpft er sich wieder heran. Der CFC ist als Vierter mit nur zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter SV Wehen Wiesbaden voll im Aufstiegsrennen. Bei den Sachsen fühlt sich Glasner rundum wohl und hofft auf ein längeres Engagement.
Auch Markus Steinhöfer und Philipp Tschauner kennen einige der Pappenheimer Jungs und erklärten sich spontan bereit, bei der Trikotspende mitzumachen. Steinhöfer (28) stammt aus Weißenburg und ist derzeit beim TSV 1860 München unter Vertrag. In der 2. Liga kam er unter dem neuen Trainer Markus von Ahlen zuletzt nicht zum Zug und spielte in der Regionalliga-Mannschaft der Löwen. Wie Glasner so hat auch Steinhöfer mit Bayern München, Red Bull Salzburg, Eintracht Frankfurt, 1. FC Kaiserslautern, FC Basel und Betis Sevilla einige Stationen hinter sich. Dritter im Bunde ist Philipp Tschauner (29), der in Schwabach geboren ist und beim TSV Wendelstein anfing. Nach der Jugendzeit beim Club spielte er ebenfalls für die Sechziger in München. Seit 2011 steht er beim Kultclub FC St. Pauli zwischen den Pfosten und zeigte jetzt zusammen mit seinen Kumpels ein Herz für den Amateurfußball. Und noch etwas eint die drei Profis: Sie haben allesamt schon Länderspiele in den deutschen Junioren-Nationalmannschaften bestritten.