2024-04-25T10:27:22.981Z

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Manuel Stiefler (weißes Trikot) peilt nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback an. F: Pfeifer
Manuel Stiefler (weißes Trikot) peilt nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback an. F: Pfeifer

Profi und Knochenmarkspender

Manuel Stiefler schaffte nicht nur den Sprung ins Profigeschäft, sondern rettet womöglich auch ein Leben

Er ist ein Junge aus der Region. Für Manuel Stiefler begann alles bei seinem Heimatverein TSC Pottenstein. Sein Talent blieb aber nicht lange unentdeckt. Erst wechselte er in die Jugendabteilung der SpVgg Bayreuth, ehe es ihn zur SpVgg Greuther Fürth zog. Von 2007 bis 2008 holte er im Herrenbereich dann mit der SpVgg Bayreuth die bayerische Meisterschaft. Den Altstädtern wurde aber die Lizenz für die 3. Liga verweigert und so zog es Stiefler zum 1.FC Nürnberg, wo ihm jedoch der Sprung in die erste Mannschaft verwehrt blieb. Nach der Station beim 1.FC Saarbrücken gelang ihm nun jedoch der sportliche Durchbruch. Beim SV Sandhausen wurde er endgültig zum Fußballprofi. Doch damit nicht genug. Unlängst rettete er als Knochenmarkspender wohl sogar ein Menschenleben. FuPa-Oberfranken ergatterte nun ein Interview mit dem bodenständigen Fußballprofi.

FuPa-Oberfranken: Herr Stiefler, Sie sind nach Ihrem in der abgelaufenen Saison zugezogenen Kreuzbandriss gerade wohl in der Reha. Wie geht es Ihnen und vor allem wie gehen Sie damit um?

Manuel Stiefler: Mir geht es soweit gut. Ich befinde mich tatsächlich seit zwei Monate im Aufbautraining. Das bedeutet Stabilisationsübungen, Fahrrad fahren und Muskelaufbau mit geringem Gewicht. Es wird noch eine lange harte Rehazeit auf mich zukommen, in der man auch mit Rückschlägen rechnen muss, aber ich werde mich wieder zurückkämpfen! Drei bis Vier Monate werde ich aber auf jeden fall noch ausfallen.

FuPa-Oberfranken: Es träumt ja wahrscheinlich jeder Nachwuchskicker davon, irgendwann Profi zu werden. Sie haben es tatsächlich geschafft. Haben Sie immer daran geglaubt?

Manuel Stiefler: Ja klar! Es war immer mein Traum, Fußballprofi zu werden. Dafür habe ich auch schon in meiner Jugend hart trainiert und viel an mir gearbeitet. Aber da es schwer ist,das zu schaffen, bin ich natürlich sehr glücklich, dass es geklappt hat.

FuPa-Oberfranken: Jetzt aber mal kurz weg von der schönsten Nebensache der Welt und zum Ernst des Lebens. Wie jetzt bekannt wurde, sind Sie womöglich sogar Lebensretter. Sie haben Ihr Knochenmark gespendet. Wie kam es dazu?

Manuel Stiefler: Die komplette Mannschaft des 1.FC Saarbrücken hat sich damals für einen erkrankten Spieler aus dem Saarland typisieren lassen und dadurch war ich dann in der Spenderdatei der Stefan Morsch Stiftung. 2014 bekam ich dann Bescheid, dass ich auf einen Patienten passen könnte. Daraufhin wurden nochmal Blutproben und festgestellt dass ich zu 100 Prozent als Spender in Frage komme. Da es für mich eine Selbstverständlichkeit war eventuell ein Leben retten zu können, habe ich dann im Sommer 2014 die Knochenmarkspende gemacht. Ich hoffe ich konnte ein Leben retten und würde mir wünschen dass sich viele Leute typisieren lassen, da es echt unkompliziert und eine super Sache ist!

FuPa-Oberfranken: Sollte Ihre Reha normal verlaufen, dürfen wir Sie auch in der nächsten Saison wieder auf dem Rasen bewundern. Welches Saisonziel hat sich der SV Sandhausen in der kommenden Spielzeit gesteckt und was wollen Sie persönlich erreichen?

Manuel Stiefler: Da wir mit drei Minuspunkten starten müssen und die 2. Liga dieses Jahr noch stärker zu erwarten ist, geht es für uns einzig und allein um den Klassenerhalt! Persönlich will ich natürlich so schnell wie möglich wieder fit werden, um der Mannschaft helfen zu können und dann endlich wieder kicken zu können.

FuPa-Oberfranken: Abschließend gefragt. Wie schaut Ihre fußballerische Zukunft aus?

Manuel Stiefler: Aktuell habe ich einen Vertrag bis 2017 in Sandhausen. Alles weitere wird man sehen.

Aufrufe: 024.6.2015, 14:01 Uhr
Steffen BerghammerAutor