Professioneller Altherren-Fußball

Entscheidend ist die Sichtweise - meint zumindest Kolumnist Michael Meenen

Die Europameisterschaft ist Geschichte, die Stars der Szene sind im Urlaub verschwunden. Jetzt sind wir wieder an der Reihe. Wir, die Altherren-Fußballer, wobei ich mit dieser Bezeichnung so meine Probleme habe. Denn auch wir bereiten uns sehr akribisch auf unser Training vor, indem wir uns bereits am Morgen per WhatsApp-Gruppe abstimmen, wer denn am Abend überhaupt mit dabei ist.

Anschließend wird festgelegt, wer denn das Bier mit zum Training bringt, zumal unser Getränkewart derzeit auch noch im Urlaub ist.

Fünf Minuten vor dem Trainingsbeginn gehen wir dann in die Umkleidekabine und ziehen uns in aller Ruhe um. Dann noch schnell den Ball aufpumpen, Tore aufstellen und los geht's. Soll heißen: Fünf bis zehn Minuten aufwärmen und danach ein Spiel. Wenig Körperkontakt, noch weniger Taktik, überschaubares Tempo, aber jede Menge Spaß - so sieht das dann in den folgenden 90 Minuten aus. Anschließend hat sich jeder das Bier redlich verdient. Und wir legen fest, warum Deutschland im Halbfinale ausgeschieden ist. Und eine Woche später gehen wir das nächste Training mit ähnlicher Professionalität an. Von wegen Altherren!

Aufrufe: 021.7.2016, 18:02 Uhr

RP / Michael MeenenAutor