2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Angriffslustig: Preussens Nick Lange (l.) und Sebastian Schmidt (Mitte) kennen nach der Balleroberung gegen Christopher Schulze (Werder, r.) nur eine Richtung - nach vorn.  ©MOZ/Thomas Burckhardt
Angriffslustig: Preussens Nick Lange (l.) und Sebastian Schmidt (Mitte) kennen nach der Balleroberung gegen Christopher Schulze (Werder, r.) nur eine Richtung - nach vorn. ©MOZ/Thomas Burckhardt

Preussens Lebenszeichen in der 91. Minute

Mit dem Elfmetertor von Steven Zimmermann ist bei Brandenburgligist Preussen Eberswalde der Glaube an den Klassenerhalt zurück - vorerst jedenfalls

Verlinkte Inhalte

Mit einem hochverdienten 1:0-Heimsieg gegen den Werderaner FC ist Preussen Eberswalde in die zweite Halbserie der Brandenburgliga gestartet. Den Last-Minute-Treffer erzielte Steven Zimmermann in der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt. Die Frage ist nun: Geht die Aufholjagd weiter?

Es besteht durchaus Hoffnung, dass der Sieg der Elf von Trainer Obrad Marjanovic nun das nötige Selbstvertrauen für die kommenden schweren Spiele bei TuS Sachsenhausen und danach gegen Tabellenführer MSV Neuruppin vermittelt. Gut wäre es in jedem Fall. Durch den Sieg gegen Werder rückte der Tabellenvorletzte in der Tabelle bis auf einen Punkt an den Oranienburger FC Eintracht heran, der als Tabellen-14. auf dem begehrten Nichtabstiegsplatz steht.

Die drei Punkte gegen den Werderaner FC, derzeit Tabellensiebter, mussten sich die Westender aber schwer erarbeiten. Die Gäste machten es Preussen äußerst schwer, einen Treffer zu erzielen. Gästetrainer Thomas Leek, der auf seinen verletzten Torjäger Rico Eichstädt (acht Treffer) verzichten musste, hatte trotzdem seine Elf hervorragend auf das Spiel bei den Preussen eingestellt. Tief in der Defensiv stehend, erwartete man den Sturmlauf der Preussen und blockte gekonnt den eigenen Sechzehner ab. Die innere Gästeabwehr um Martin Blondzik und Aaron Eichhorn (davor spielte bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung Kapitän Thomas Schultz den Staubsauger) ließ die Eberswalder fast verzweifeln.

Trotz sichtbarer Feldvorteilen blieben die Torchancen der Preussen rar. Die besten Torgelegenheiten hatte noch Neuzugang Kamil Fryszka auf dem Fuß, dessen Freigabe vom polnischen Fußballverband erst am Freitag einging und so seinen Einsatz ermöglichte. Außenverteidiger Tobias Koepnick, der eine starke Partie spielte, war bis in den Gästestrafraum vorgedrungen und bediente seinen besser postierten Stürmer. Dessen Schuss jedoch strich am linken Außenpfosten (15.) vorbei. Besser die zweite Möglichkeit für Fryszka nach Zuspiel von Steven Zimmermann, als das Leder am rechten Außenpfosten (23,) knapp vorbeiflog.

Pech hatte dann Kristian Stelse, sein platzierter Kopfball wurde von der Lattenunterkante (33.) aufgehalten. Den Nachschuss von Nick Lange konnten die Gäste gleichfalls erst auf der Linie klären.

Da Werder sich voll auf seine Defensive konzentrierte, nach vorn nur wenig Druck erzeugte, wechselte man torlos die Seiten.

Preussens Neu-Torwart Lennard Peter verlebte für seine neue Elf einen total ruhigen Abend, hatte im ganzen Spiel nicht eine brenzlige Situation zu bereinigen. Zu souverän standen seine Vorderleute in der Abwehr.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Eberswalde erarbeitete sich gute Torchancen durch Zimmermann (53.), Fryszka (70./75./84.) und Taku Hishida (77./84.), die alle ungenutzt blieben. Die Gäste, die das Unentschieden wollten, hielten die Eberswalder meist vom eigenen Strafraum fern. Als Torwart Sebastian Rauch auch gegen Hishida im direkten Duell Sieger (85.) blieb, sah alles nach einem torlosen Endstand aus.

Trainer Marjanovic reagierte, brachte für die Schlussphase noch den pfeilschnellen Eric Mba als Joker (87.). Da der sehr gut agierende Schiedsrichter Marco Schibull aus Templin nur zwei Nachspiel-Minuten anzeigte, schien das Spiel jedoch gelaufen. Den letzten Preussen-Angriff leitete Steven Zimmermann ein, spielte perfekt Eric Mba in den Lauf, der beherzt in den Strafraum stürmte. Zum Schrecken seiner eigenen Mitspieler grätschte Blondzik in den Stürmer, der die Attacke nicht schadlos überstand. Elfmeter! Zimmermann krönte daraufhin seine starke Leistung mit dem sicher verwandelten Foulelfmeter (90.+1). Sekunden später war das Spiel beendet.

"Unsere Geduld wurde lange auf die Probe gestellt, wir haben aber nie aufgehört, auf den Sieg hinzuarbeiten. Diese drei Punkte sind so enorm wichtig für uns", strahlte Preussen-Trainer Marjanovic, der seine Elf auf einem guten Weg sieht. Gästetrainer Thomas Leek sagte nachdenklich: "Einen Punkt hätten wir heute verdient gehabt, wir haben doch kaum was zugelassen."

Der dritte Heimsieg für Preussen gibt Hoffnung auf den Liga-Verbleib. Für die Marjanovic-Elf geht es am Samstag zum TuS Sachsenhausen.

Preussen Eberswalde: Peter - Schmidt, Dymek, Stelse, Koepnick, Okumura (68. Windiks), Hellmich, Lange (60. Hishida), S. Zimmermann, Sasse, Fryszka (87. Mba)

Aufrufe: 022.2.2015, 23:29 Uhr
MOZ.de / Uli GelmrothAutor