2024-04-16T09:15:35.043Z

FuPa Portrait
Pascal Warnke (r.) durfte im Olympiastadion moderieren. F: Haffer
Pascal Warnke (r.) durfte im Olympiastadion moderieren. F: Haffer

Prenzlauer Stadionsprecher darf bei Hertha BSC ans Mikro

Pascal Warnke moderiert während einer Bundesliga-Partie vor fast 45 000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion

Pascal Warnke ist nicht nur der jüngste Stadionsprecher Brandenburgs, sondern jetzt wohl auch der Bundesliga. Denn am vergangenen Spieltag ging für den 17-jährigen Prenzlauer ein Traum in Erfüllung: Er durfte vor fast 45 000 Zuschauern bei seinem Lieblingsverein Hertha BSC ans Stadionmikro.

Seit zweieinhalb Jahren ist Pascal die Stimme des SC Blau-Weiß Energie Prenzlau. Gemeinsam mit Gunnar Haffer bildet er das Stadionsprecher-Duo im Uckerstadion bei den Heimspielen des Landesklasse-Spitzenreiters. In dieser Zeit konnte der 17-Jährige schon reichlich Erfahrung am Mikrofon sammeln, die ihm am vergangenen Bundesliga-Spieltag zu Gute kam. Denn im Berliner Olympiastadion ging für den Prenzlauer ein Traum in Erfüllung: Bei der Partie gegen Hannover 96 durfte der Prenzlauer vor fast 45 000 Zuschauern als zweiter Sprecher seine Lieblingsspieler von Hertha BSC begrüßen.

Bereits vor zwei Jahren hatte Pascal in einem Radio-Interview den Wunsch geäußert, einmal bei den Berlinern ans Stadionmikro zu dürfen. Davon wusste natürlich auch Gunnar Haffer. Im Dezember 2015 hat er sich deswegen in einem Brief an die Hertha gewandt - und vor drei Wochen klingelte bei Pascal das Telefon. „Sie haben mich zum Spiel gegen Hannover eingeladen. Ich sollte bei den Stadionsprechern hospitieren und ihnen ein bißchen über die Schulter schauen. Und vielleicht auch eine kleine Moderation übernehmen. Seitdem war ich schon etwas aufgeregt“, so Pascal.



Das Abenteuer Bundesliga begann für ihn bereits am Dienstag: Neben einer persönlichen Führung durch das weite Rund der Hertha-Heimstätte durfte er an der Redaktionskonferenz in Vorbereitung für das Freitagabendspiel teilnehmen. Pascal: „Das war schon sehr interessant, den ganzen Ablauf zu sehen und welcher Aufwand hinter so einem Spiel steckt. Und sie haben mir gesagt, dass sie schauen, wie gut es läuft und ich vielleicht auch etwas mehr sprechen darf.“

Die Ergebnisse der Juniorenmannschaften, die Spielernamen beim Einlaufen zum Aufwärmprogramm, Geburtstagsgrüße und ein Interview mit ihm: Pascal hatte schließlich vor und während des Spiels gut zu tun am Mikro. „Es waren zwar nur alles kleinere Moderationen, aber viel mehr, als ich erwartet hatte. Der Stadionsprecher hat mit hinterher gesagt, dass er zufrieden war und ich es gut gemacht habe. Da war ich schon erleichtert“, sagt Pascal.


F: Haffer

Ähnlicher Meinung war auch Gunnar Haffer, der neben der Familie Pascal ins Stadion begleitet hatte: „Es war ein absolutes Highlight. Mich hat seine gute Leistung nicht überrascht. Ich wusste, dass es für ihn keinen Unterschied macht, ob er nun vor 110 oder 45 000 Zuschauern spricht. Pascal ist sehr selbstbewusst und souverän. Man hat als Zuschauer keinen Unterschied gehört zu den Profisprechern. In den mehr als zwei Jahren hat er jede Scheu verloren. Er hat zwar riesigen Respekt, aber keine Angst davor“, so Haffer.

Davon profitiert auch der langjährige Stadionsprecher der Prenzlauer Fußballer: „Wir ergänzen uns gut und können uns inzwischen jederzeit gegenseitig ersetzen. Wer spricht, ist völlig egal. Wir können es alle. Deswegen teilen wir uns auch die Einsätze im Stadion oder bei Hallenturnieren. Das war das Ziel der Übung“, sagt Haffer stolz.


F: Haffer

Auch bei Pascal war die Freude über den Auftritt am Tag danach noch deutlich spürbar: „Es war einfach nur geil und ein unvergesslicher Tag. Es ist schon etwas anderes, vor 45 000 Zuschauern zu sprechen als vor 110 im Uckerstadion. Es hat riesigen Spaß gemacht und es ist ein geiles Gefühl, wenn das Publikum mitgeht. Mein Traum ist in Erfüllung gegangen, darüber bin ich sehr glücklich.“

Und ein weiterer Traum könnte für Pascal auch bald am Mikro in Erfüllung gehen - die Rückkehr seiner Prenzlauer in die Landesliga. "Am letzten Spieltag müssen wir beim direkten Verfolger aus Birkenwerder antreten. Da könnte es ein richtiges Aufstiegsfinale geben."

Aufrufe: 014.4.2016, 11:30 Uhr
Sven BockAutor