2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Tabellenführer: Die Prenzlauer A-Junioren führen die Landesklasse Ost an. Foto: Verein
Tabellenführer: Die Prenzlauer A-Junioren führen die Landesklasse Ost an. Foto: Verein

Prenzlauer A-Junioren jetzt Tabellenführer

Die Youngster des SC Blau Weiß liegen nach 22 Minuten mit 0:2 beim Schlusslicht in Neuenhagen zurück, drehen dann aber gehörig auf und zudem die gesamte Partie.

Verlinkte Inhalte

Die Landesklasse-Ost der brandenburgischen A-Junioren hat einen neuen Tabellenführer – den SC Blau-Weiß Energie Prenzlau: Schon in den Sommertests zeigte sich das Team um ihren neuen Trainer, Nico Hannemann (23), bestens gelaunt, wenn auch noch mit erkennbaren Schwächen.

In den bisherigen drei Pflichtspielen aber gab die Mannschaft lediglich zum Auftakt zwei Zähler beim dennoch guten 2:2 daheim gegen den geliebten Erzrivalen des VfB aus Gramzow ab (18. September). Sodann aber musste Schlussmann Pascal Warnke nicht einen Ball mehr aus seinem Netz fischen – bis zum Sonntag. Ausgerechnet beim Schlusslicht, dem FC Rot-Weiß in Neuenhagen, klapperte es früh gleich doppelt hinter ihm.

"Die Einstellung der Jungs war nicht gut. Viel zu nervös spielten wir keine klaren Bälle von hinten heraus in die Spitze und konzentrierten uns auf alles, nur nicht unser eigenes Spiel", so der Coach zu den Startproblemen seiner Blau-Weißen.

Denn nach 22 Minuten führte das Tabellenschlusslicht der Liga plötzlich mit 2:0. Nach einem langen Ball und einem individuellen Fehler in der Abwehr bedankte sich FC-Stürmer Rick Bauer mit dem 1:0 (15.). Wenig später kassierten die Uckermärker einen Konter, den Zia Hussaini zum 2:0 (22.) abschloss. "Bis dahin war der Rückstand sogar durchaus verdient, wir kamen einfach nicht ins Spiel. Erst danach hatten wir die nötige Sicherheit, verlagerten schneller die Seiten und konzentrierten uns mehr auf unser eigentliches Konzept", fuhr Hannemann in seiner Analyse fort.

Reichlich spät fiel der dringend nötige Anschlusstreffer und das, passend zum Spielverlauf, nach einer Standardsituation, da die Gastgeber sehr aggressiv und manchmal auch überhart in die Zweikämpfe gingen. Zudem lief bei den Prenzlauern spielerisch nicht viel zusammen. Den fälligen Freistoß aber flankte Ricardo Ludwig gewohnt präzise nach innen direkt auf den Fuß des aufrückenden Mohamed Almheesn – peng & drin, na endlich – 2:1 (33.). Bis zur Pause wenig Neues, das Spiel aber wurde deutlich intensiver und langsam gar richtig gut anzuschauen.

Nach dem Seitenwechsel dann ein komplett anderes Bild auf dem abermals ungewohnten und doch beneidenswert schicken Kunstrasen an der Jahnstraße. Viel früher störten die Uckermärker nun ihre Gastgeber, Tempowechsel, blitzschnelle Spielzüge und vor allem der Wille, diese Partie noch zu drehen, prägten das Energie-Team. Kurz nach dem Wiederanpfiff tobte der nimmermüde Eric Ziese über die rechte Angriffsseite nach vorn. Seine scharfe Hereingabe nutzte der prima eingelaufene Ricardo Ludwig zum 2:2-Ausgleich (56.). Nur wenig später eroberte Milad Samandari vor dem Strafraum den Ball und schickte sofort den startenden Danny Blume auf die Reise. Der legte ab in die Mitte, Ziese spurtete abermals mit – 2:3 (64.). Das Spiel gedreht, aus eigener Kraft und vor allem mit der Konzentration auf das Team – Prenzlau plötzlich wie ausgewechselt.

Und sie erhöhten den Druck erneut. Einen guten Pass von Florian Meylahn aus der Abwehrkette verwertete der eingewechselte Patryk Jankowski mit einem Schuss ins kurze Eck zur 2:4-Führung (71.). Prenzlau zündete längst alle „Energie“-Reserven und dominierte die Partie nun nach Belieben. Blume erhielt einen tollen Pass von Alexander Fischer und hatte keine Mühe, den Ball ins leere Tor einzuschieben, da FC-Torwart Pernell Fischer nach einer cleveren Schussfinte des Stürmers unglücklich ausrutschte – 2:5 (74.). Den Schlusspunkt setzte ebenso Danny Blume mit einem unhaltbaren Schlenzer ins rechte Eck – 2:6 (83.). Dies bedeutete angesichts der Ergebnisse aus den zeitgleichen Partien der Liga die Tabellenführung, auch wenn die Prenzlauer „nur“ das um einen Treffer bessere Torverhältnis gegenüber dem VfB aus Gramzow vorzuweisen haben.

"Ja, das ist eine schöne Momentaufnahme für die Jungs, mehr aber auch nicht. Wir denken von Spiel zu Spiel und es freut mich, dass sich meine Mannschaft für die vielen Mühen mit ihren eigentlichen Leistungen belohnte. Aber es kommen noch viele schwere Aufgaben", resümierte Trainer Nico Hannemann nach der Partie. Nach nun vier Spieltagen fällt ein echter Überblick noch schwer, zumal der Terminplan beider Teams in knapp einer Woche exakt die gleiche Ansetzung – quasi als Neuauflage – bereithält. Wieder werden die blau-weißen Busse an den Stadtrand der Hauptstadt düsen, wieder zum FC auf deren Kunstrasen (Anstoß: So. 10:30 Uhr). Diesmal aber steht der zweite Teil der Vorrunde um den Brandenburgischen Landespokal auf dem Terminplan.

Aufrufe: 012.10.2016, 07:55 Uhr
Anne-Frieda ReinkeAutor