2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
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Premiere für den SC Bibersfeld

3:2-Erfolg gegen Hessental

Auf dem silbernen Pokal wird ein neuer Name eingraviert: SC Bibersfeld. Dank eines 3:2-Erfolgs gegen den Bezirksligisten Hessental dürfen die Bibersfelder feiern. Erstmals spielten auch die D-Junioren um den Titel.

Dass Bibersfeld den Titel holt, überrascht. Aber wer die Spiele in der Hagenbachhalle verfolgt hat, der hat gesehen: Dieses Team wollte ihn am stärksten. Nicht von ungefähr bildete sich nach der Schluss-Sirene im Finale ein wildes Spielerknäuel. "Vor drei Jahren waren wir noch Letzter in der Kreisliga B mit sechs Punkten und neun Toren. Jetzt stehen wir auf Rang drei. Aufsteigen müssen wir aber nicht", skizziert Teambetreuer Michael Behringer die erfolgreiche sportliche Entwicklung der jüngeren Vergangenheit. Wehren würde sich der SC gegen den Aufstieg nicht - und so ein Hallentitel kann, obwohl sportlich wenig bedeutend, einen Schub für die Feldrunde geben.

Auf dem Weg ins Endspiel kochen die Emotionen über: Im Gruppenspiel gegen den TSV Hessental steht es 2:1 für den SC, als ein Hessentaler gegen die Holzwand gecheckt wird. Ob Absicht oder nicht - solche Situationen sind gefährlich, dementsprechend aufgeregt geht es auf dem Spielfeld zu. Kurz darauf ein Hessentaler Revanchefoul, Rudelbildungen und zehn Sekunden vor dem Ende ein Neunmeter für Hessental wegen Handspiels, der zum 2:2-Endstand verwandelt wird. Auch einige Zuschauer sind aufgebracht: Es kommt nach Spielende zu einigen Disputen, Stefan Effenbergs Fingergruß soll auch dabei gewesen sein.

Im Finale sehen sich beide Teams wieder. Erneut gibt es einen Neunmeter für Hessental zum 2:2, doch diesmal gelingt dem klassenunteren SC noch der Siegtreffer. Auf dem Parkett wird zwar gekämpft, aber Die Emotionen bleibt dabei die allermeiste Zeit im Rahmen. "Der Titel ist schön. Wir haben uns aber nicht besonders vorbereitet", berichtet Spielertrainer Patrik Abel. Wer mitspielen wollte, war dabei - "und alle wollten".

So stehen im Finale mit Bibersfeld und Hessental zwei Mannschaften, die auch mal den gepflegten Kurzpass spielen können. Das ist längst nicht in jeder Begegnung so. Im Gegensatz zu früheren Jahren werden heutzutage viel weniger Hallenturniere gespielt. Die Zuschauer sehen insgesamt mehr Kraft als Technik.

Doch unterhaltsam ist der gesamte Tag dennoch. Die Entscheidung, das Turnier der Senioren den Aktiven vorzuschalten, ist richtig. Zum einen kommen nun auch einige Zuschauer früher in die Halle, zum anderen sitzen viele "Alte Herren" nach ihrem Turnier - den Titel holt sich der SC Steinbach - noch auf der Tribüne und sehen sich die Spiele der Aktiven an. Man kennt sich gut, unterhält sich miteinander und guckt Fußball. So ist die Hagenbachhalle bei den Finalspielen mit 400 Zuschauern gut gefüllt.

Lediglich am Samstagmorgen ist der Zuspruch noch verhalten. Zum ersten Mal spielen acht D-Jugendteams um den Stadttitel, da es kaum noch eigenständige A-Juniorenteams gibt. Der Nachwuchs ist mit Eifer dabei, dem SC Bibersfeld gelingt beim 3:0 gegen Tüngental sogar ein Kopfballtor nach einem Eckball - in der Halle eine Seltenheit. Den Premierentitel holt sich der TSV Sulzdorf durch ein 3:1 im Finale gegen den TSV Hessental.

Veranstalter (Stadtverband für Sport) und Ausrichter (SV Gailenkirchen) ziehen ein insgesamt positives Fazit. SVG-Trainer Axel Fietz freut sich darüber, dass sich sein Team gut präsentiert hat - auch sportlich läuft es gut, der SVG belegt Rang drei. Bitter allerdings ist für Gailenkirchen die schwere Verletzung von Christopher Orthen. Im Gruppenspiel gegen die SSV Hall zieht er sich einen Innenbandabriss und einen Meniskusschaden zu. "Das Kreuzband ist wahrscheinlich auch beschädigt." Gewissheit wird erst eine CMT bringen. Orthen kommentiert es mit trockenem Humor: "Selbst schuld, wenn man Hallenfußball spielt."

Aufrufe: 019.1.2015, 08:40 Uhr
HARTMUT RUFFER | HTAutor