2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
In Feierlaune:  Junior Ebot-Etchi (v.li.),  Gary Noel und Maurice Maletzki hatten oft Grund zur Freude. Das Trio ist mit dem VfB erster  Verfolger von Spitzenreiter Meppen.
In Feierlaune: Junior Ebot-Etchi (v.li.), Gary Noel und Maurice Maletzki hatten oft Grund zur Freude. Das Trio ist mit dem VfB erster Verfolger von Spitzenreiter Meppen.

Premiere des VfB Lübeck bei den italienischen ,,Wölfen"

Fußball-Regionalliga: Landerl-Elf gastiert als Zweiter beim aufstrebenden Neuling Lupo Martini Wolfsburg

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„Si, io parlo italiano“, kommt es wie aus der Pistole geschossen, wenn man den polyglotten VfB-Trainer Rolf Landerl auf den Stand seiner Italienisch-Kenntnisse anspricht. Eine Fähigkeit, die der 41-Jährige, der sich in acht Sprachen problemlos verständigen kann, heute gebrauchen kann, wenn Fußball-Regionalligist VfB Lübeck bei Aufsteiger Lupo Martini Wolfsburg gastiert.

Im kleinen „Lupo Stadio“, in dem der VfB heute erstmals gastiert, ist Italienisch quasi erste Amtssprache. Die Mehrzahl der Besucher auf der kleinen Tribüne sind Italiener, die Vereinsführung und Betreuer haben durchweg ihre Wurzeln südlich der Alpen, auch Stadiondurchsagen gibt es auf Italienisch.

Es ist der Club der Gastarbeiter des VW-Werkes. Über 12 000 Italiener waren in den 1960er-Jahren nach Wolfsburg geholt worden. Sie hatten zuerst den ISC Lupo, dann US Martini als ihre Sportvereine gegründet, die sich 1981 zur heutigen Unione Sportiva Italiana Lupo Martini Wolfsburg vereinigten.

Der Name Lupo ist kein Zufall – ins Deutsche übersetzt ist es der Teil des Namens der neuen Heimat: „Wolf“.Während neben dem Platz noch immer die italienischen Wurzeln dominieren, ist das Team auf dem Feld multikulturell. Nur noch drei Italiener stehen im Kader, die Mehrzahl der Akteure sind Deutsche.

Geblieben ist die Nähe zu VW, wo viele der Lupo-Kicker beschäftigt sind. Oft profitiert man vom großen Nachbarn VfL. Spieler, die dort zu alt für die U19 oder U23 werden, landen oft bei Lupo. Eine Mischung, die offensichtlich passt. Derzeit hat der kleine Aufsteiger dem Drittliga-Aspiranten den Rang abgelaufen: Lupo ist trotz eines Saisonstarts mit vier Niederlagen in Folge derzeit Elfter, der VfL II nur Zwölfter.

Entsprechend fährt der VfB, der als Tabellenzweiter favorisiert ist, mit Respekt zum zweiten Mal in dieser Saison nach Wolfsburg, wo es am 3. September in 2,5 Kilometer Entfernung beim VfL die erste Saisonniederlage gegeben hatte. „Lupo hat eine kompakte Mannschaft, die zuletzt fünf Spiele nicht verloren hat“, weiß VfB-Trainer Landerl.

Doch die 15 Punkte aus den jüngsten sechs Spielen haben der VfB-Elf Selbstvertrauen gegeben. „Wenn wir den Anspruch haben, oben dran bleiben zu wollen, müssen wir da genauso auftreten wie in den letzten Wochen und auch etwas mitnehmen“, stellt Landerl klar. „Da gibt es kein Wenn und Aber.“

Erstmals nach sieben Wochen Verletzung ist Jan-André Sievers wieder im Kader, wird aber noch nicht beginnen. Im Mittelfeld streiten Kevin Weggen und Joshua Gebissa um den Platz des gelbgesperrten Marcello Meyer. Und vorne überlegt Landerl, ob er auf ein 4-3-3-System umstellen soll.

Denn auch wenn die Lübecker derzeit die beste Regionalliga-Abwehr stellen – italienisch spielen, also im Catenaccio-Stil, will Landerl auch gegen die Italiener nicht.
Aufrufe: 028.10.2016, 22:00 Uhr
SHZ / cjeAutor