2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Der Pokal bleibt in Letschin: Die erste Mannschaft der Gastgeber feiert den Turniersieg.  ©Dirk Schaal
Der Pokal bleibt in Letschin: Die erste Mannschaft der Gastgeber feiert den Turniersieg. ©Dirk Schaal

Pott bleibt in Letschin

Acht Mannschaften von Kreisklasse bis Kreisliga spielten in der Letschiner Sporthalle um den Karl-Zeitz-Pokal

Am Ende des Karl-Zeitz-Pokals jubelte die erste Mannschaft der Gastgeber, die sich im Finale gegen den Pokalverteidiger Blau-Weiß Briesen II durchsetzte.

"Beim Oderbruch-Pokal sind wir unseren Fans etwas schuldig geblieben und bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Das wollen wir heute wieder gutmachen", erklärte vor Turnierbeginn Jan Wegener, Torhüter des ersten Letschiner Teams. Mit Spannung erwarteten die 160 Zuschauer die ersten Auftritte der Akteure, um danach erneut die Favoritendiskussion zu starten. Zwölf Minuten dauerten die Partien der Vorrunde, die Finalbegegnungen eine Viertelstunde. Da war kein langes Abtasten gefragt, sondern von Beginn an Vollgas-Hallenfußball.

So ging es gleich auch im ersten Spiel des Abends mächtig zur Sache. Keine drei Minuten waren gespielt, das klingelte es zum ersten Mal im Tor der SV Gorgast/Manschnow. David Jarke von Letschin I erzielte den ersten Turniertreffer. Im Gegenzug verzog Leon Bialek freistehend nur knapp. Gleich vier A-Junioren hatten die Gäste dabei. "Das werden wir behutsam so weitermachen, den Nachwuchs bei den Männern etablieren und die Mannschaft so nach und nach verjüngen", erklärte der Gorgaster Coach Tobias Schulz. Da tut er recht daran, denn so einige Male ließen die jungen Fußballer im Turnierverlauf ihr Talent aufblitzen. Mächtig trumpfte Herrensee Strausberg gegen den hoch gehandelten Favoriten, Pokalverteidiger Blau-Weiß Briesen II, in der Vorrunde auf. Nicht nur auf dem Hallenparkett, sondern auch die Strausberger Fans setzten die Bestmarke in Sachen Stimmung und Anfeuerung. 5:3 hieß es nach den zwölf Minuten Spielzeit für Herrensee. "Wir sind schon hierher gekommen, um den Pott auch mitzunehmen", machte Trainer Remo Seitz unmissverständlich klar. Briesens Trainer Torsten Heese sah das Turnier als Fitnesseinheit für seine Spieler an. "Wir haben im Vorfeld gefragt, wer mitkommen will, und einige wollten wohl ihren Weihnachtsspeck loswerden", verriet er schmunzelnd.

Eine bunte Seelower Truppe hatte Trainer und Torhüter Silvio Gelleszun mitgebracht. Die angekündigten Spieler von Victoria III wurden durch Kreisoberligisten und Mathias Reichelt vom Oberligateam verstärkt. "Der Spaß soll im Vordergrund stehen, aber Letzter wollen wir auch nicht werden", sagte der Trainer ziemlich zerknirscht, nachdem sein Team das Auftaktspiel gegen Letschin II mit 0:1 vergeigt hatte. Die Gastgeber hatte Enrico Synold, sonst Trainer der Kreisligamannschaft, klasse eingestellt.

Als Letzte griffen der Reichenberger SV und der PSV Frankfurt in das Geschehen ein. Aus der Spielernot eine Tugend machte der RSV, der sich vereinsübergreifend verstärkt hatte. Da wirbelten auch die beiden Rehfelder Pascal Gräben und Steffen Fechtner die PSV-Abwehr durcheinander. 1:5 hieß es am Ende gegen die Frankfurter, die aber mit ihren orangen Trikots zumindest einen besonderen farblichen Akzent setzen konnten. "Nur nicht Letzter werden", gab Erik Jagow nach der Begegnung als weitere Losung der Frankfurter aus, die auf einige Leistungsträger verzichten mussten.

In den letzten Vorrundenspielen ging dann die Rechnerei los. In Gruppe A bahnte sich ein Dreikampf an. Letschin war nach einem 4:2 gegen Herrensee durch, aber die Strausberger mussten noch bangen, wie Briesen gegen Gorgast/Manschnow abschneiden würde. Ein Tor entschied schlussendlich zu Gunsten der Briesener, was aber die Strausberger Fans nicht davon abhielt, die eigene Mannschaft zu feiern.

In der Gruppe B fing sich Seelow in den weiteren Vorrundenspielen und wurde Erster. Im sogenannten Endspiel zum Einzug in die Finalrunde setzten sich die Reichenberger im Letschiner Hexenkessel gegen die Zweite der Gastgeber mit 2:0 durch und standen im Halbfinale. Da mussten sie sich nach hartem Kampf der ersten Vertretung der Letschiner beim 2:4 beugen. Die Gastgeber fanden zu alter Stärke zurück und empfahlen sich durchaus als Favorit im kommenden Finale.

Ein Georg Krüger machte im anderen Halbfinale den Unterschied aus, auch wenn der Briesener Torjäger diesmal nicht traf. Er ackerte in der Spitze, schaffte Räume für seine Mitspieler, die das zu einem 4:1-Sieg ummünzten.

Im Finale gegen Letschin sah der Briesener dann aber keinen Stich. Zumeist in enger Manndeckung durch Rene Ziehe, konnte er kaum Akzente setzen. Das gelang aber mit dem Publikum im Rücken den Gastgebern, die nach einer schnellen Führung (nach 22 Sekunden durch David Jarke) am Ende Briesen auskonterten und verdient mit 6:2 den Pokal in Letschin behalten konnten.

Aufrufe: 03.1.2017, 07:40 Uhr
MOZ.de / Dirk SchaalAutor