2024-04-25T08:06:26.759Z

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"Potenzial für eine vierstellige Zuschauerzahl"

Hessenliga-Derby zwischen Wehens Zweiter und SV Wiesbaden soll kein Geisterspiel werden

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WIESBADEN. Wird das Derby der Fußball-Hessenliga zwischen SV Wehen Wiesbaden II und SV Wiesbaden (So., 14 Uhr, Brita-Arena) in sportlicher Hinsicht ein Knüller und zudem ein Zuschauer-Magnet? Werden sich Drittligist SVWWW und Traditionsklub irgendwann im Profibereich auf Augenhöhe begegnen? Vor dem Prestige-Duell hat FuPa Meinungen gesammelt.
Günther Schäfer (72, Ex-Teamkoordinator der SVWW-Zweiten und ehemaliger Fanbeauftragter des SV Wehen Wiesbaden): Beide Teams hatten sich wohl mehr versprochen, sind in der Hessenliga ein bisschen enttäuschend gestartet. Ich tippe auf ein 2:2 und hoffe auf um die 1000 Zuschauer. Und darauf, dass es auf und außerhalb des Feldes ruhig bleibt. Natürlich will man beim SV Wiesbaden irgendwann den SV Wehen Wiesbaden übertrumpfen. Doch das wird noch Jahre dauert und hängt davon ab, ob der Sponsor langfristig bei der Stange bleibt. Wobei mir eine Fusion zwischen beiden Vereinen lieber wäre. Als positiv sehe ich die Tatsache an, dass mittlerweile frühere Talente aus dem Wehener Lager beim SV Wiesbaden spielen. Das war jahrelang verpönt gewesen.

Wiesbadens Ehrenfußballwart Helmut Herrmann (72):
Klar hat diese Derby-Konstellation einen gewissen Stellenwert. Aber die Zuschauerzahl dürfte nicht ins Uferlose gehen. Was die Zukunft des SV Wiesbaden betrifft, dürfte es ein weiter Weg sein, um mit dem SV Wehen Wiesbaden gleichzuziehen. Der erste Schritt einer Weiterentwicklung des SVW wäre der Klassenerhalt in der Hessenliga.

Alexander Seitz (37, SVW-Geschäftsführer):
Für mich wäre es erst ein richtiges Derby, wenn die beiden ersten Mannschaften aufeinandertreffen. Trotzdem hat dieses Spiel Potenzial für eine vierstellige Zuschauerzahl. Angesichts von Stadtfest und verkaufsoffenem Sonntag muss man aber abwarten, ob die 1000er-Marke tatsächlich geknackt wird. Was die Zukunft betrifft, spielen viele Faktoren eine Rolle. Insbesondere die Infrakstruktur im Helmut-Schön-Sportpark. Wenn sich da nichts tut, wäre für uns allerspätestens die Regionalliga das Ende der Fahnenstange. Ohnehin ist uns der SV Wehen Wiesbaden um einiges voraus. Aber man muss auch abwarten, in welche Richtung sich Wehen Wiesbaden bewegt. Uns wäre es natürlich recht, wenn man sich irgendwann in der Dritten Liga begegnen würde. Doch das dürfte noch einige Jahre dauern.
Ferhat Gündüz (26, SVW-Stürmer/ehemals für Wehen Wiesbaden in der Regionalliga am Ball): Für mich ist das ein normales Hessenliga-Spiel, das wir gut über die Bühne bringen wollen. Ich glaube nicht, dass es da irgendwelche komplizierten Dinge geben wird. Wir sind seit vier Spielen ungeschlagen, hoffen auf die Unterstützung unserer Fans und werden natürlich versuchen zu gewinnen. Wie sich beim SV Wiesbaden in Zukunft alles entwickeln wird, dazu kann ich nichts sagen, weil ich noch zu neu in diesem Traditionsklub bin. Als Drittligist bewegt sich der SV Wehen Wiesbaden derzeit auf einer ganz anderen Ebene.

Michael Wagner (57/ehemals Manager SG Walluf und SG Germania): Rainer Wehner, Djuradj Vasic, Sascha Amstätter und alle anderen Beteiligten haben beim SV Wiesbaden Strukturen geschaffen. Es dürfte aber noch zwei, drei Jahre dauern, bis der SV Wiesbaden über die Hessenliga hinauskommt. Da muss noch einiges zusammenwachsen und man muss die Zusammenarbeit mit dem Sponsor pflegen. Davon abgesehen ist es doch schon toll für Wiesbaden, einen Drittligisten und zwei Hessenliga-Teams zu haben.
Aufrufe: 028.9.2013, 06:00 Uhr
Stephan NeumannAutor