2024-03-28T15:56:44.387Z

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Auch junge Menschen können Leben retten: An einer Puppe probt Schiedsrichter Noah Rodwald für den Ernstfall
Auch junge Menschen können Leben retten: An einer Puppe probt Schiedsrichter Noah Rodwald für den Ernstfall

Potentieller Lebensretter in 90 Minuten

Deutsche Herzstiftung mit ambitioniertem Ziel: 80% der Deutschen sollen Reanimieren können

Plötzlich fallen Spieler, die gerade noch ein Tor geschossen und gejubelt haben einfach um - tot. Grund: Akuter Herzstillstand. Viele prominente Beispiele haben die Fußballwelt bereits schockiert. Eine der Risikogruppen für einen akuten Herzstillstand sind außerdem Männer zwischen 55 und 65 Jahren. Um zukünftig viele zu retten, ruft die Deutsche Herzstiftung gemeinsam mit dem Deutschen Fußballbund und dem Schleswig-Holsteinischen Fußballverband dazu auf, das richtige Handeln zu erlernen - in 90 Minuten!

Es ist eigentlich ein „schöner“ Tod. Du schläfst abends ein, dein Herz hört auf zu schlagen und den Morgen erlebst du gar nicht mehr.“ Professor Dr. Dietrich Andresen, aus dem Vorstand der Deutschen Herzstiftung, erzählte in einer kleinen Runde beim TuS Jevenstedt, wie es zum plötzlichen Herztod kommen kann. Laut der Herzstiftung erleiden mehr als 60.000 Deutsche jährlich einen akuten Herzstillstand. So „schön“ es auch ist, für hochbetagte Menschen an ihrem Lebensabend friedlich einzuschlafen. - Den plötzlichen Herztod erleiden jedoch überwiegend Menschen im mittleren Lebensalter, vor allem Männer zwischen 55 und 65 Jahren.

Auch Sportler und sogar Kinder können ein solches Schicksal erleiden. Für Angehörige eine psychoemotionale Katastrophe und familiäre Tragödie. „Es ist beschämend: derzeit werden in Deutschland lediglich 5% der Menschen mit einem akuten Herzstillstand erfolgreich wiederbelebt.“ Der Grund: Die Zeugen eines solchen Notfalls wissen nicht was sie tun müssen. „Dabei ist es so einfach. Jeder kann lernen Leben zu retten“, so Andresen.

„Es kann jeden treffen und vor allem kann jeder helfen“, betont Dr. Jan-Thorsten Gräsner aus dem Institut für Rettungs- und Notfallmedizin. Gemeinsam mit Dr. Matthias Lutz, Kardiologe des Universitätsklinikums Schleswig-Holsteins, führte er die Schulung für die Schiedsrichter des TuS Jevenstedt und weiteren Sportlern durch. „Ich möchte mich vorbereitet fühlen, wenn ich tatsächlich einmal reanimieren muss. Besser irgendwas tun, als nichts zu unternehmen, reicht mir persönlich nicht. Ich will richtig agieren“, erklärt Schiedsrichter Dajinder Pabla, der die Reanimationsschulung nach Jevenstedt holte.

Mit dem Deutschen Fußballbund und dem Schleswig-Holsteinischen Fußballverband wurden wichtige Multiplikatoren angesprochen. „Wir brauchen die Unterstützung und gerade auch die jungen Menschen, die sich engagieren, helfen uns das große Ziel zu erreichen“, sagt Dr. Lutz. In 36 Monaten sollen 80% der Deutschen in der Lage dazu sein eine Laienreanimation durchzuführen. André Bernert, Geschäftsführer von Medical Management Partner, ist Sponsor der Jevenstedter Schiedsrichterabteilung und hat schon weitere Ideen mehr Menschen mit dieser Aktion zu erreichen.

„Wir arbeiten täglich mit medizinischem Personal zusammen und wollen das Thema über unsere Praxen bis zu den Patienten bringen.“ Wie ein solches Konzept aussehen kann, soll in naher Zukunft mit den Verantwortlichen besprochen werden. Wie jetzt schon geholfen werden kann, zeigt die anhängende Anleitung

Wer Interesse an einer Schulung für seinen Verein hat, meldet sich bei Paul Musiol vom SHFV: E-Mail: p.musiol@shfv-kiel.de; Telefon: 0431/64 86 226

Informationen zu diesen Themen liefert auch die Deutsche Herzstiftung: http://www.herzstiftung.de/

Aufrufe: 010.2.2016, 22:00 Uhr
Dajinder PablaAutor