2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
F: Zobe
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Die Krönung bleibt Bielefeld versagt

Bezirksliga: Meister Rietberg ist zu stark für ein heimisches Quartett, das die Saison auf den Plätzen zwei bis fünf beendet. SCB landet im Mittelfeld, SC Hicret muss lange gegen den Abstieg kämpfen

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Gleich sechs Bielefelder Mannschaften tummelten sich in der abgelaufenen Saison in der Bezirksliga, Staffel 2. Damit war die 8. Liga geprägt von innerstädtischen Derbys, die zumeist für viel Brisanz und tolle Spiele standen. Bis zuletzt musste der SC Hicret um den Klassenerhalt bangen, während der TuS Dornberg in der ersten Saison nach der Abstinenz einen sehr guten vierten Platz belegen konnte. Vier Bielefelder Klubs belegten die Ränge zwei bis fünf – zur Krönung reichte es aufgrund der Stärke von Meister Rietberg nicht .

Der VfR Wellensiek stellte mit Felix Buba den erfolgreichsten Bielefelder Torjäger. Er traf 28 Mal ins gegnerische Gehäuse. Für Wirbel sorgte der überraschende Rücktritt von Trainer Igor Sreckovic, der von seinem Co-Trainer Dominik Popiolek als Cheftrainer beerbt wurde. Mit Popiolek als Chef geht der VfR auch in die kommende Saison. „Ich denke, diese schwierige Phase haben wir als Verein sehr gut gemeistert“, sagt Popiolek, der von Sreckovic eine eingespielte und gute Mannschaft übernehmen konnte. „Nach der Niederlage gegen Türk Sport haben wir eine Siegesserie gestartet und konnten befreit aufspielen“, erinnert er sich.

Nach einer starken Hinrunde stockte es im Verlauf der Rückserie mächtig beim FC Türk Sport. Zwischenzeitlich stand sogar ein Rückzug der Mannschaft zur Debatte, doch der FCT spielte die Saison zu Ende, musste sich aber mit einem 6-Punkte-Abzug auf Grund einer falschen Platzsperre und eines Transferfehlers abfinden. „Das ist sehr ärgerlich“, sagt Trainer Yusuf Oyluctarhan. Unter Mehmet Dagdelen, der das Team im Sommer übernommen hatte, lief es gut, seine Demission vor der Rückrunde traf die Mannschaft mitten ins Herz. Sportlich war anschließend einige Zeit „der Wurm drin“, ehe der Verein mit der Verpflichtung von Oyluctarhan wieder in ruhigeres Fahrwasser geriet. „Sicherlich war das alles relativ kurzfristig, aber ich denke, wir haben es ganz ordentlich gemacht“, so Oyluctarhan. Für ihn war der Anfang nicht leicht. „Ich kannte die Spieler nicht, wusste nicht, wer wo zum Einsatz kommt“, erzählt der Trainer, der gerne Meister geworden wäre. „Wenn man uns die Punkte nicht abgezogen hätte, wäre es möglich gewesen“, merkt der Coach an.

Saison eins nach dem „Sabbatjahr“ lief beim TuS Dornberg mit dem Trainergespann Thies Kambach und Janis Theermann sehr gut. Am Ende stand ein hervorragender vierter Platz zu Buche. „Sicherlich war es gerade zu Beginn nicht einfach, eine Einheit auf den Platz zu bringen“, erzählt Kambach. Doch die Doppelspitze meisterte die große Aufgabe, eine zu 100 Prozent neue Truppe zu einer funktionierenden Mannschaft zu formen. In der Hinrunde sah man bereits erste Erfolge, die dann in der Rückrunde weiter geschliffen wurden. „Wir sind sehr zufrieden mit unserem Abschneiden“, so Kambach. „Das hätte uns vor der Saison wahrscheinlich niemand so zugetraut“, fügt Theermann hinzu. Das Trainergespann griff selbst nur noch selten ins aktive Spielgeschehen ein, „manchmal mussten wir aber nochmal ran“, lacht Kambach, der in der kommenden Saison auf deutlich weniger Einsätze hofft.

Der TuS Jöllenbeck beendete die Saison auf Platz fünf, womit Tobias Demmer leben kann. „Sicherlich hätten wir in dem ein oder anderen Spiel auch noch ein paar Punkte mehr holen können“, meint der Trainer, doch die Ausbeute sei in Ordnung. Überhaupt nicht zufrieden zeigte sich der Coach dagegen mit der Derbybilanz. „Wir können einfach keine Derbys, das muss in der nächsten Saison besser werden“, sagt er. Kadertechnisch waren die Jöllenbecker an sich gut aufgestellt: Die Rückkehr von Sören Siek, der spielender Co-Trainer wurde, hat dem TuS-Spiel etwas mehr Kontrolle verliehen. „Natürlich ist Siggi ein wichtiger Spieler, aber nur er allein gewinnt auch kein Spiel“, erzählt Demmer, der mit Lennard Warweg vom VfB Fichte nun den nächsten „Königstransfer“ in trockene Tücher gebracht hat. „Wir müssen schauen, dass wir konstanter werden“, sagt der Trainer. „Da spielst du ein überragendes Spiel und verlierst eine Woche später in einem absoluten Grottenkick“, bringt er die Sache auf den Punkt. Ein Jöllenbecker Highlight in der abgelaufenen Saison war auch der Auftritt von Stürmer David Helbig im „Aktuellen Sportstudio“ an der Torwand. „Für Dave ein cooles Erlebnis“, lacht Demmer.

Lange wurde beim SC Bielefeld 04/26 um den Klassenerhalt gezittert. „Ich weiß nicht, warum wir uns zwischendurch so schwergetan haben“, sagt Jan Barkowski. „Da spielen wir teilweise richtig geil gegen die Mannschaften, die oben stehen, schaffen es aber gegen die Kellerkinder nicht, wichtige Punkte einzufahren“, rechnet der Trainer vor. Und auch mit der innerstädtischen Derbybilanz ist Barkowski am Ende nicht zufrieden: „Wenn du in der Rückrunde aus fünf Spielen vier Punkte holst, kannst du damit nicht glücklich sein.“, Die Leistungsschwankungen, die auch mit zahlreichen Verletzungen zu tun hatten, ärgern den Trainer. „Wenn wir konstanter gewesen wären, wäre es am Ende sicherlich mehr als Platz zehn geworden“, so Barkowski, der zum Teil auch Mentalitäts- und Motivationsprobleme ausgemacht hatte. „Diesbezüglich müssen wir uns alle hinterfragen“, fordert der Trainer.

Beim SC Hicret war in der Rückrunde einiges los. Der Rücktritt von Trainer Özgen Yildiz sorgte für Verunsicherung, zahlreiche Platzverweise und einige Verletzungen brachte das Team in Schwierigkeiten. Interne Probleme brachten Yildiz dazu, seinen Hut zu nehmen, nach seinem Abgang wurde eine Interimslösung mit den erfahrenen Spielern Ilhami Karabas und Altan Arslan her. „Es tut uns sehr leid, dass das mit Özgen so gelaufen ist“, meint Karabas, der zusammen mit Arslan die Mannschaft wieder in die Spur bringen konnte. „Aber insgesamt war das nicht wirklich gut“, so der Freistoßspezialist. Fast bis zum letzten Spieltag musste der SC Hicret zittern, ob es mit dem Ligaverbleib wirklich klappt. Zur neuen Saison gibt es mit Ali Bayburt einen neuen Chef an der Seitenlinie. Auch Bayburt ist beim SC Hicret kein Unbekannter, bereits zu Zeiten der Kreisliga B trainierte er das Team.

FC Türk Sport kann Derbys

Eindeutiger Derby-Champion der Saison ist der FC Türk Sport, der von zehn innerstädtischen Duellen sieben gewann und nur zweimal als Verlierer vom Platz ging. Am Ende der Rangliste steht der TuS Jöllenbeck mit nur einem Derby-Erfolg gegen den SCB. Vielleicht sehen die Jöllenbecker deshalb einer möglichen Einteilung in die Herforder Bezirksliga mit einer gewissen Gelassenheit entgegen . . .

1. FC Türk Sport 22 Punkte, 2. VfR Wellensiek 16, 3. TuS Dornberg 12, 4. SCB 04/26 12, 5. SC Hicret 11 und 6. TuS Jöllenbeck 8.

Aufrufe: 030.6.2017, 09:00 Uhr
FuPa / NWAutor