2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mathias Jäckel (vorne) traf am besten.  F: Knüpfer
Mathias Jäckel (vorne) traf am besten. F: Knüpfer

Positives Premierenjahr für die Kreisoberliga

Döbern meint es ernst und Jäckel holt die Krone. Der Kreisoberliga-Rückblick

Die Kreisoberliga kann nach ihrem ersten Jahr ein positives Fazit ziehen. Die Liga gehört zu den attraktivsten Klassen der Region und konnte auch die sportliche Qualität im Gegensatz zu den Kreisligen aus den Vorjahren erhöhen. Als erster KOL-Meister ging Döbern in die Annalen ein, Sprembergs Goalgetter Mathias Jäckel erzielte mehr Tore als es Spiele gab und Kölzig und Oßnig mussten sich verabschieden.

Ein gutes Stück den anderen voraus waren im Premierenjahr der Kreisoberliga Niederlausitz der Vorjahreserste der Kreisliga Ost, SV Döbern, und der Heimkehrer aus der Landesklasse Süd, Spremberger SV. Trennte beide noch am 10. Spieltag nur die Winzigkeit eines Punktes, so zog Döbern später unaufhaltsam davon, auch weil sich der SSV beispielsweise von Lausitz Forst beim 2:3 daheim überraschen ließ. Selbst der 4:3-Sieg beim direkten Duell gegen Döbern am 17. Spieltag brachte die Männer von Ronny Noack nicht entscheidend voran.

So stand der letztjährige Kreismeister Döbern schon drei Tage vor dem Saisonende als Meister fest. Im Gegensatz zum Vorjahr will sich der KOL-Erste nun tatsächlich auch im Feld der Landesklasse beweisen. Jede andere Entscheidung wie den letztjährigen Verzicht hätte man den Glasstädtern absolut krumm genommen. Für Spremberg blieb so nur der Vizerang, doch den besten Schützen hat der SSV mit Matthias Jäckel (39 Tore!) gestellt. Die zehn Treffer des wohl besten Spielers der Saison beim 14:1 in Oßnig hatten die Weichen klar in Richtung Torjägerkanone gestellt und damit Verfolger Arkadiusz Dybka (33 Tore) auf Rang zwei verwiesen. Gegenüber FuPa Brandenburg sagte Jäckel: "Nach dem sechsten und siebten Tor war das etwas komisch. Da tat mir Leuthen fast schon Leid."

Ansonsten lebte die erste Spielzeit der neuen Kreisoberliga von einigen Überraschungen, negativer wie positiver Art. Da war der Sturz der Saspower von Vorjahresrang zwei auf Platz 13. Auch Briesen hatte sich, trotz Fusion mit Dissen, die Serie sicher anders vorgestellt, fiel doch der Westvierte des Vorjahres auf Rang acht zurück. Noch weit schlimmer erwischt hat es die Krieschower Reserve. Als Dritter des Westens ins Rennen gegangen, kam der freie Fall in Richtung Tabellenkeller allseits überraschend. Kunersdorf und Kahren blieben halbwegs im Limit, wobei auch diese beiden von erheblichen Verletzungssorgen gebeutelt wurden. Der Vorjahresiebte der Ost-Kreisliga aus Sielow kam auch in der Eliteliga des Kreises auf Platz sieben ins Ziel. Gleiches gilt für den Tabellenneunten Forst, doch blieb der ganz große Effekt der 2011 erfolgten Fusion von "Süden" und "Rot-Weiß" erneut aus.

Durchaus im Soll blieben Gubens Reserve mit 14 Punkten über dem Strich und Schorbus, das nach sieben Spieltagen mit nur einem Sieg Vorletzter war. Zufriedenheit dürfte auch an der Drachhausener Straße herrschen, konnte doch Viktoria nach dem knappen Erreichen der Kreisoberliga nun halbwegs sorgenfrei die Saison abspulen, wenngleich auch Trainer Uwe Böhm angesichts vieler Kreuzband-Verletzungen seiner Spieler stets experimentieren musste. Sowohl für Überraschungsergebnisse als auch für eine beachtliche Spielqualität haben dagegen zwei Vereine gesorgt, denen man derartige Höhenflüge nicht zugetraut hat. Ohne die Zuhilfenahme von Spielern der ersten Mannschaft hat sich Wacker Ströbitz durch die Saison gespielt und verdientermaßen Platz drei belegt. Herausragend dabei sicher die beiden 2:1-Erfolge auf den Plätzen der Spitzenteams aus Spremberg und Döbern. Mit dem gleichen Respekt kann man vom SV Guhrow sprechen. Lediglich durch die Landesklassen-Abstiegsregelung im vergangenen Sommer quasi in letzter Minute in die Kreisoberliga gerutscht, hat die Truppe von Neu-Trainer Uli Wegner diese Spielklasse bereichert und zum Höhenflug auf Platz fünf angesetzt.

Für Straupitz und Leuthen erwies sich die Qualität der neuen Liga dagegen als zu hoch, so dass beide in die Kreisliga zurückkehren werden. Ersetzt werden sie durch zwei alte Bekannte, deshalb ein Willkommen den Werbener "Rothosen" und den Männern des SV Klein Gaglow. Den Platz des ins Fußball-Land entschwindenden SV Döbern wird im kommenden Spieljahr Landesklassen-Absteiger Groß Gaglow einnehmen.

Aufrufe: 014.7.2015, 10:27 Uhr
LR-Online.de/Georg ZielonkowskiAutor