2024-04-24T13:20:38.835Z

Team Rückblick
Mit gerade einmal neun Treffern bester PSV-Torschütze 2016/17: Marc Barck. Foto: Malchow
Mit gerade einmal neun Treffern bester PSV-Torschütze 2016/17: Marc Barck. Foto: Malchow

PSV Neumünster: Blaues Auge dank Eutin

Ostholsteiner retten Polizei-SV Union vor dem Abstieg +++ Trainerwechsel im Saisonendspurt

„Das ist ja gerade noch mal gut gegangen“, dürfte es vielen Akteuren, Verantwortlichen oder Sympathisanten des Fußball-SH-Ligisten Polizei-SV Union von den Lippen gekommen sein, nachdem klar geworden war, dass die „Ordnungshüter“ als Tabellenzwölfter dank des Aufstiegs von SH-Liga-Meister Eutin 08 in die Regionalliga die Qualifikation für die neue Oberliga geschafft haben. Der Courier blickt auf die durchwachsene und zuweilen sogar dürftige Saison der Elf von der Stettiner Straße zurück.

Die Zielsetzung, die der damalige PSV-Trainer Danilo Blank zu Beginn seiner zweiten Spielzeit in der Böcklersiedlung genannt hatte, verfehlte Grün-Weiß. Denn der 42-Jährige wollte „besser abschneiden als im Vorjahr (in der Saison 2015/16 erreichte der PSV mit 43 Punkten Rang 11, Anm. d. Red.) und nichts mit dem Abstieg zu tun haben“. Mit dem zwölften Platz im Endklassement und 41 Zählern ist dies ebenso wenig gelungen wie der frühzeitige Verbleib in der höchsten Spielklasse des Landes. Denn die Qualifikation für die Oberliga erfolgte gewissermaßen erst in der Nachspielzeit. Doch letztlich ist er gelungen, und durch einen 4:2-Finalerfolg über den Ligarivalen VfR holte der PSV zudem seinen zweiten Kreispokalsieg. Angesichts dieser beiden Tatsachen noch verbindend mit dem Meistertitel der PSV-Reserve in der Kreisliga sprach Ligaobmann Jochen Schmahl jüngst im Courier gar von einer „recht erfolgreichen Saison, in der nicht alles schlecht war“.

Das kann man so durchaus stehen lassen, schließlich lag das Hauptaugenmerk auf der Qualifikation für die Oberliga. Doch ehe es so weit war, gab es jede Menge Querelen. Nach einem ausgezeichneten Start mit guten Ergebnissen gegen starke Teams und nur einer Pleite in den ersten sieben Partien begab sich Grün-Weiß in die Abwärtsspirale. Zu dieser führten auch eine für Blank ungenügende Trainingsbeteiligung und eine Torwartsituation, die eines SH-Ligisten nicht würdig war. Oft wurde mit nur einem Keeper trainiert – wenn Stammtorwart Philipp Reinhold anwesend war.

Weitere Probleme bereiteten besonders die Umstände, dass ein richtiger „Knipser“ fehlte (kein PSV-Akteur traf zweistellig, bester Torschütze war Marc Barck mit neun Treffern), zudem Abwehrchef Felix Schulz ab Ende Oktober ausfiel und die Auswärtsschwäche nicht abgestellt wurde. Auch die Kritik an Blank wurde immer lauter. Dies uferte darin aus, dass der PSV 14 Tage vor dem vom Chefcoach angesetzten Auftakt zur Wintervorbereitung bereits eigenmächtig Einheiten absolvierte. Trotz dessen und obwohl bereits klar war, dass die Zusammenarbeit mit Blank nicht über den Sommer hinausgeführt werden würde, zogen die PSV-Offiziellen eine Entlassung nicht näher in Betracht.

Die Ergebnisse nach Weihnachten gaben ihnen Recht. Es gab sechs Spiele ohne Niederlage (drei Siege), und alles sah nach einem Déjà-vu aus, denn in der Vorsaison legte der PSV im Frühjahr den Grundstein für den frühzeitigen Klassenerhalt. Weil aber fünf Pleiten hintereinander folgten, wurde die Lage wieder prekärer. Da auch die Leistungen für die Verantwortlichen um Obmann Volker Bernaschek immer besorgniserregender wurden, zogen sie die Reißleine und feuerten Blank nach dem 1:6-Debakel gegen Strand 08.

Nachfolger wurde der in der Folge federführende Co-Trainer Zbigniew Ilski, dem vom Coach der eigenen Reserve, Thomas Michalowski, assistiert wurde. Die Bilanz dieses Duos, das zudem von Mentaltrainer Karsten Fesser unterstützt wurde, war mit sieben Punkten aus fünf Partien letztlich ausgeglichen. Der erhoffte Sprung auf Rang 11 blieb aus. Doch es war ja Verlass auf Eutin 08 ...
Aufrufe: 025.6.2017, 08:30 Uhr
SHZ / Grischa MalchowAutor