2024-05-08T11:10:30.900Z

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Fabian Nopper (li.) schoss Waldkirch ins Pokalfinale. | Foto: Benedikt Hecht
Fabian Nopper (li.) schoss Waldkirch ins Pokalfinale. | Foto: Benedikt Hecht

Pokalkrimi: Waldkirch schlägt den Freiburger FC

Elztäler siegen vor 1200 Zuschauern mit 3:2 +++ Dramatische Entscheidung in der Nachspielzeit

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Das Finale um den SBFV-Rothaus-Pokal ist komplett! Der SV Waldkirch fordert den FC Bötzingen. Die Elztäler setzten sich in einem wahren Pokalkrimi mit 3:2 gegen den Freiburger FC durch. Ein dramatisches Ende hatte über den Sieg entschieden.
Wer sich in die Nähe von Alex Fischinger begab, der lebte gefährlich. In Sachen Bierdusche war der Waldkircher Coach ein gefragter Mann. Fischinger nahm's freudestrahlend mit. Schließlich hatte sein Team gerade den Einzug ins Pokalfinale realisiert. "Ich könnte stolzer nicht sein", lobte der Trainer seine Jungs.


Schon der Rahmen für das zweite Halbfinale zwischen den beiden Verbandsligisten war perfekt: 1200 Zuschauer sorgten für eine herausragende Kulisse im Waldkircher Elzstadion. Sie bekamen ein spannendes Duell zu sehen, sehr intensiv und mit zwei Kontrahenten auf Augenhöhe. Die Abwehrreihen verrichteten ganze Arbeit, ließen nur selten wirklich etwas anbrennen. So verwunderte es auch nicht, dass es zur Pause unentschieden stand. Zwar hatte Freiburg das Chancenplus auf seiner Seite, die Führung ging aber auf das Konto der Hausherren. Nach 26 Minuten hatte Marcel Klüber eine Flanke in den Strafraum gebracht, Fabian Nopper stieg empor und köpfte zum 1:0 ein. Jubel beim SVW. Offenbar jedoch etwas zu viel. Denn während die Elztäler noch im Freudentaumel schwelgten, war der Ausgleich schon gefallen. Keine 30 Sekunden hatte es gedauert, da tauchte Mike Enderle vor dem Waldkircher Kasten auf und schlenzte den Ball ins lange Eck.

Waldkirch macht Freiburg das Leben schwer

Die Gastgeber hatten sich überrumpeln lassen. Doch sie revanchierten sich. Kaum war die zweite Hälfte angepfiffen, wagte Gildas Asongwe ein Tänzchen durch die FFC-Defensive. Niemand vermochte den Waldkircher Offensivspieler zu stoppen, so dass er frei vor Keeper Tim Kodric einschob. 2:1 für die Fischinger-Elf, ein perfekter Start aus der Pause. Diesmal erholten sich die Gäste nicht so schnell vom Rückstand. Vielmehr bekamen die Elztäler Oberwasser und sorgten für Torgefahr.


Es dauerte eine knappe Viertelstunde, ehe sich der FFC im Angriffsspiel zurückmelden konnte. Das Startsignal für den Verbandsliga-Spitzenreiter, der nun wieder das Kommando übernahm. Doch Waldkirch machte Freiburg das Leben schwer, die Gäste mussten zudem auf gegnerische Konter achten. "Es waren heute zwei unterschiedliche Spielsysteme", analysierte FFC-Trainer Ralf Eckert nach der Partie. "Waldkirch hat die Räume eng gemacht, viele hohe Bälle nach vorn geschlagen." Die Rotjacken lagen zurück, sie waren unter Zugzwang. Immer wieder war ein Elztäler Bein dazwischen, wenn es hätte gefährlich werden können. So musste ein Standard für den Ausgleich herhalten. 74 Minuten waren vorbei, als Kevin Senftleber aus über 25 Metern abzog und SV-Schlussmann Lukas Lindl den aufsetzenden Ball nicht mehr um den Pfosten lenken konnte.

Dramatisches Ende in der Nachspielzeit

Die Partie war nach dem erneuten Ausgleich völlig offen, doch wirkte der FFC defensiv anfälliger, während Waldkirch kompakt stand. Die Entscheidung wollte zunächst aber keinem Team gelingen. Weder Michael Respondek mit einem wuchtigen Schuss, den Lindl kurzerhand wegfaustete. Noch Nopper, der aus aussichtsreicher Position den Kasten verfehlte. So richteten sich die Zuschauer bereits auf die Verlängerung ein. Vier Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Tobias Doering angezeigt - und mit der letzten Aktion bekam der Pokalkrimi sein dramatisches Finale. Ein langer Pass in den Freiburger Strafraum wurde weit nach außen getragen. Asongwe spurtete dem Ball hinterher, doch auch Kodric eilte aus seinem Kasten. Die Kontrahenten prallten zusammen - Elfmeter! Fabian Nopper legte sich den Ball zurecht und trat an. Zwar war Kodric in der richtigen Ecke, doch der scharfe Schuss des Waldkirchers war nicht zu erreichen. Das Elzstadion stand Kopf, unmittelbar nach dem Anstoß war das Pokalduell vorbei.


Enttäuschung bei den Rotjacken, Freude pur bei den Blau-Weißen. "Unglaublich! Vor solch einer Kulisse, solchen Fans", sprühte Fischinger vor Emotionen. Letzte Woche war er 50 Jahre alt geworden, nun wurde er nachträglich beschenkt. Am Mittag hatte die Mannschaft nahe der Kastelburg gemeinsam gegessen und auf das Elzstadion hinabgeblickt. Und durfte sich von einem Zeitzeugen berichten lassen, wie Waldkirch vor 40 Jahren letztmals im Pokalfinale stand. "Wir waren fokussiert auf unseren Traum", so Fischinger, der dafür allerdings auch das BAP-Konzert in Freiburg sausen lassen musste. Doch das war ihm die Sache definitiv wert: "Es könnte schöner nicht sein." Und durfte die Gratulation von Ralf Eckert entgegennehmen: "Waldkirch hat sich sehr gut verkauft und hat mehr Potenzial, als ihnen zuweilen zugeschrieben wird." Seine eigene Mannschaft konnte er für die Moral loben: "Wir sind zweimal zurückgekommen. Kurz vor Schluss so zu verlieren ist sehr unglücklich."

Das Finale um den Südbadischen Verbandspokal wird voraussichtlich am 14. Mai 2014 stattfinden. Über den Austragungsort soll über die Osterfeiertage entschieden werden. Vier Vereine aus dem Freiburger Bezirk haben sich um das Endspiel beworben: Bahlingen, Denzlingen, Teningen und Wyhl.

SV Waldkirch - Freiburger FC 3:2 (1:1)
Waldkirch: Lindl, Armbruster, Nopper, Beck, Tohmaz, J. Schützler, Asongwe, Fritz, Yordanov, Klein (83. Dufner), Klüber.
Freiburg: Kodric, M. Senftleber (75. Maier), Respondek, Hohnen, E. Reinhardt, Ruf, G. Reinhardt (46. Uetz), Sutter (61. Waldvogel), K. Senftleber, Enderle, B. Dirani.
Tore: 1:0 Nopper (26.), 1:1 Enderle (27.), 2:1 Asongwe (46.), 2:2 K. Senftleber (74.), 3:2 Nopper (90.+6/FE).
Schiedsrichter: Doering (Klengen).
Zuschauer: 1200.
Aufrufe: 016.4.2014, 22:01 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor