Pokalfinale: Zweimal David gegen Goliath

Für den FC Bad Krozingen ist zum 95-jährigen Vereinsjubiläum die Ausrichtung des Pokalfinales das Highlight schlechthin. Und auch Bezirksvorsitzender Arno Heger weiß, dass es kein größeres Event wie ein Pokalfinale gibt. 3052 Zuschauer kamen im vergangenen Jahr nach Holzhausen. In der Kurstadt wird eine ähnliche Kulisse erwartet.

Das Frauen-Finale
Die SG Au-Wittnau durfte in der Bezirksliga am vergangenen Sonntag die Meisterschaft feiern. Nun kann sie die Saison mit dem Double krönen. Zudem ist die SG auch der Titelverteidiger, drehte im letztjährigen Finale einen 1:3-Rückstand und gewann noch mit 4:3 gegen die SG Winden/Simonswald. „Natürlich wollen wir nach der Meisterschaft jetzt die Saison mit dem Pokalsieg vollenden“, stellt der Hexentäler-Coach Thomas Guldenschuh klar. Die Meisterfeierlichkeiten wurden dafür am Sonntag extra kleingehalten und sollen dann am Donnerstag nachgeholt werden. Der Fokus wurde erst am Dienstagabend auf Pokalmodus gestellt, vorher hatte die Liga für die Wittnauer Priorität. „Die Vorfreude auf das Finale ist riesig, denn jeder von uns erinnert sich gern noch an das vergangene.“

Für die Spvgg Buggingen-Seefelden ist das Finale der absolute Saisonhöhepunkt. „Der Favorit ist eindeutig Au-Wittnau. Wir fahren dort hin und wollen den Tag einfach genießen“, schürt Spvgg.-Coach Jürgen Scholer keine Erwartungen und fühlt sich in der Rolle des Underdogs wohl. In der Liga hatte seine Mannschaft in beiden Begegnungen keine Chance, verlor 1:5 und 0:5 und muss als Vorletzter voraussichtlich den Abstieg in die Kreisliga hinnehmen. Das Finale soll nun einen versöhnlichen Abschluss für eine verkorkste Saison bilden.

Das Männer-Finale
David gegen Goliath heißt es auch im Finale der Männer. B-Kreisligist SC Holzhausen trifft auf den Bezirksligisten SV Kirchzarten. Das gewisse Kribbeln hat bei den Kirchzartenern bereits wieder eingesetzt. „Natürlich ist das Finale in den letzten Wochen Thema bei uns gewesen. Die Eindrücke vom letzten Jahr sind sofort präsent“, erklärt Dylan Barmani, der mit Maxhun Haxhija zusammen das Trainerteam bei den Dreisamtälern bildet. „Normalerweise hat man als Amateurkicker, wenn überhaupt, ein Finale in seiner Karriere. Wir dürfen jetzt zum zweiten Mal hintereinander ran.“ Die Titelverteidigung ist erklärtes Ziel, „der Favoritenrolle müssen wir uns stellen“. Doch unterschätzen werden sie Holzhausen keinesfalls, der Gegner wurde bereits beobachtet und analysiert. „Vielleicht ist es von Vorteil, dass wir gegen unten stehende Teams zuletzt verloren haben. Dadurch sind meine Spieler gewarnt und nehmen Holzhausen wirklich ernst.“

Für den SC Holzhausen ist es das Spiel in der Vereinsgeschichte schlechthin, keiner hatte den B-Kreisligisten im Finale erwartet. „Vor soviel Zuschauern zu spielen, ist Wahnsinn“, gibt der erste Vorsitzende Michael Metzger an, der noch die Bilder vom vergangenen Jahr vor Augen hat, als der SCH auf seinem Gelände das Finale ausrichten durfte. Bereits im Halbfinale konnte mit dem SV Ballrechten-Dottingen ein Bezirksligist ausgeschaltet werden. Auch die A-Kreisligisten SG Bremgarten/Hartheim und SF Grißheim stolperten über den SCH. Die Rolle des Underdogs gefällt den Holzhausenern, gibt Metzger zu, eine minimale Möglichkeit rechnen sie sich dennoch aus. „Im Pokal kann alles passieren, entweder wir kassieren eine Packung oder schaffen die Sensation.“ Dem pflichtet auch Trainer Janusz Malcherczyk, der in seiner Spielerkarriere immerhin auf drei Finalteilnahmen zurückblicken kann, bei: „Wir wollen nicht mit leeren Händen heimfahren.“

Finale Frauen: Donnerstag, 13 Uhr: Spvgg Buggingen/Seefelden – SV Au-Wittnau.
Finale Männer: 15.30 Uhr: SC Holzhausen – SV Kirchzarten.
Benefizspiel: 17.30 Uhr: SC-Traditionself – südbadische Bürgermeister-Auswahl.