„Wir waren taktisch diszipliniert, sind als Mannschaft aufgetreten und haben Einheit demonstriert“, stellte Wittlaer-Coach Montalto hinterher fest und sparte nicht an Lobeshymnen. „Alle Spieler haben in der Vorbereitung verstanden, worum es geht und die Vorgaben einwandfrei umgesetzt.“ Besonders Neuzugang Christian Schuh verlieh dem Spielverlauf seine persönliche Note. „Er hat bewiesen, was er kann“, bestätigte sein Trainer.
Für Montalto geht nun aber der ganz normale Alltag weiter. Der verblümte Weg hat die Landesliga-Fußballer aus dem Düsseldorfer Norden in die zweite Runde des Niederrheinpokals geführt. „Ein schönes Erlebnis“, wie der Wittlaerer Übungsleiter erkannte. Das Hauptaugenmerk liege ab jetzt aber wieder ausnahmslos auf den Liga-Aufgaben.
Dieses Unterfangen wird die Montalto-Truppe nun mit gestärktem Rücken in Angriff nehmen können. Denn die Leistung macht Mut. Zwar erlaubten sich die Jungs vom Grenzweg vor der Halbzeitpause eine ausgedehnte Verschnaufpause, lagen zu diesem Zeitpunkt aber durch das frühe Tor von Sam Sillah bereits mit 1:0 in Führung. Da war zumindest mit der nötigen Gelassenheit verkraftbar, dass Tom Nilgen, der seine fußballerische Ausbildung bei Fortuna Düsseldorf genoss und auch für die zweite Mannschaft der Flingerner in der Regionalliga West sein Können auspacken durfte, per Elfmeter zum 1:1 ausglich.
Das Wittlaerer Konzept stand dennoch für einige Augenblicke auf wackligen Füßen. Als Schiedsrichter Florian Kötter ein Foul an Sillah im Uedesheimer Strafraum erneut dazu veranlasste, auf den ominösen Punkt zu deuten, scheiterte Matthias Fenster an Dustin Gottlebe im Neusser Tor. Das strukturierte Spiel aus der eigenen, sehr kompakten Defensive in die Tiefe der gegnerischen Hälfte holperte plötzlich. Nervosität machte sich breit.
Montalto gelang in der Halbzeitpause dann das Kunststück, eben jene Unsicherheiten aus den Köpfen seiner Schützlinge zu verbannen. Nachdem Schuh eine druckvolle Flanke genau auf Fenster zirkeln konnte, musste der Mittelfeldakteur lediglich seinen kunstgeübten Fuß in die Flugbahn des Balles halten – und schon war die alte Führung wieder hergestellt. Ausgangspunkt des 3:1 war abermals Christian Schuh, der Neuzugang aus Unterrath. Diesmal von der Gegenseite, aber ebenso effektiv. Vor dem Uedesheimer Tor wartete Daniel Müller, der mit ein bisschen Glück das Kunstleder versenken konnte.
In der zweiten Pokalrunde erhofft sich Montalto nun einen „großen, attraktiven Gegner“. Zu gönnen wäre es der gesamten Mannschaft, deren Kampfgeist und Kompaktheit begeisterungsfähig war.