2024-04-24T07:17:49.752Z

Pokal
Da sah es noch gut aus für den Favoriten: Tobias Zuth (li.) lässt nach dem Pass von Tim Wendt (r. hinten)  dem Niebüller Torhüter Martin Enseleit beim 0:1 keine Abwehrchance. pu
Da sah es noch gut aus für den Favoriten: Tobias Zuth (li.) lässt nach dem Pass von Tim Wendt (r. hinten) dem Niebüller Torhüter Martin Enseleit beim 0:1 keine Abwehrchance. pu

Pokal-Überraschung: Niebüll wirft SV Frisia aus dem Rennen

3:2-Erfolg am Dienstagabend - ausführlicher Spielbericht

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Riesenüberraschung im Walter-Rau-Stadion: Unter Flutlicht feierte Fußball-Kreisligist TSV Rot-Weiß Niebüll im Viertelfinale des Kreispokals gegen den SH-Liga-Aufsteiger SV Frisia 03 Risum-Lindholm einen verdienten 3:2 (1:1)-Erfolg. Vor knapp vier Wochen hatten die Niebüller dieses Derby im Pokal der „Meister der Meister“ noch mit 0:4 verloren, doch diesmal jubelte vor rund 120 Zuschauern der Außenseiter und darf sich nun auf das Halbfinale gegen die Husumer SV am 25. April 2017 freuen.

Besonders bitter für Frisia: Das Finale am 25. Mai 2017 findet im Lindholmer Niko-Nissen-Stadion statt. „Die Mannschaft steht zurzeit neben sich, nimmt die Zweikämpfe nicht an und spielt schlampigen Fußball. Niebüll hat verdient gewonnen“, sagte der verärgerte Frisia-Coach Uwe Petersen. „Vielleicht hätten wir gewonnen, wenn die Latte nicht das 2:2 verhindert hätte, aber das war deutlich zu wenig von uns. Wir haben die Chance verpasst, uns aus dem momentanen Tief zu spielen. Niebüll hat ein Superspiel gemacht, ist über sich hinausgewachsen.“

Bodo Schmidt war begeistert. „Das ist sensationell. Ein Riesenkompliment an meine Jungs. Sie haben alles gegeben, denn sie wollten heute unbedingt gewinnen“, freute sich der Niebüller Trainer. „Wir haben kaum Chancen von Frisia zugelassen und dann immer wieder gefährlich gekontert.“

Die Gäste begannen überlegen und suchten geduldig die Lücken in der TSV-Abwehr. Aber die stand sicher, ging bissig in die Zweikämpfe. Nur selten kamen die Gäste mit Tempo und zu Chancen. Daniel Johannsen (19.) scheiterte nach schönem Zuspiel aus 10 Metern an Martin Enseleit. Im Gegenzug testete Björn Petersen (20.) den jungen Simon Seger. Dem Frisia-Torhüter fehlte sichtlich Spielpraxis. Eine Minute später lief Seger ungestüm Jan-Ole Sönnichsen um, Niebüll forderte einen Strafstoß – vergeblich.

Niebüll wurde immer mutiger, ein Klassenunterschied war nicht zu sehen. Einen Freistoß von Björn Petersen (29.) lenkte Seger mit Mühe zur Ecke, den anschließenden Kopfball setzte Sönnichsen über das Tor. Lukas Pieczonka (35.) hatte nach einer zu kurzen Abwehr die Führung auf dem Fuß, verzog aber knapp. Wie aus dem Nichts ging Frisia in Führung (44.): Nach schönem Diagonalpass von Tim Wendt traf Tobias Zuth zum 0:1. Nur knapp 60 Sekunden später köpfte Steffen Grade nach einer Ecke unbedrängt das 1:1 (45.) für Niebüll.

Auch im zweiten Durchgang spielten die Gastgeber engagierter und zielstrebiger und wurden dafür belohnt. Pieczonka traf aus zwölf Metern platziert ins linke untere Eck zum 2:1 (50.). Die Rotweißen gaben jetzt alles. Frisia drängte, verstärkte zeitweise den Druck, kam aber kaum zu Chancen. Auf der anderen Seite offenbarte der junge Frisia-Torhüter Probleme bei hohen Bällen. Dann hatten die Gäste die große Chance zum Ausgleich, aber Zuth (80.) scheiterte ebenso an der Latte wie nur zehn Sekunden später Leif Johannsen mit dem Nachschuss.

Auf der Gegenseite hatte Björn Petersen mehr Glück. Sein Freistoß aus gut 30 Metern landete zum 3:1 (81.) im Tor, schien aber haltbar. Frisia stemmte sich jetzt mit aller Macht gegen das drohende Pokalaus. Der Treffer zum 3:2 (90.+3) von Mathias Bruhn in der Nachspielzeit sorgte noch einmal für Spannung, kam aber deutlich zu spät.


RW Niebüll: Enseleit – Grzybeck, Rogge, Teegen, Schilling – Stephan Christiansen, Björn Petersen, Lars Christiansen, Grade – Pieczonka (90.+1 Kirchheim), Jan-Ole Sönnichsen (72. Isak Hathat).
SV Frisia 03: Seger – Nissen (87. Momme Sönnichsen), Daniel Johannsen (59. Bartlefsen), Andresen, Heider – Wendt, Leif Johannsen, Jürgensen (59. Ruback), Mathias Bruhn – Zuth, Ferchen.
SR: Thomas Kaiser (Langenhorn).
Zuschauer: 120.
Tore: 0:1 (44.) Tobias Zuth, 1:1 (45.) Steffen Grade, 2:1 (50.) Lukas Pieczonka,3:1 (81.) Björn Petersen, 3:2 (90.+3) Matthias Bruhn.
Beste Spieler: Björn Petersen, Lukas Pieczonka, Steffen Grade, Kim-Oliver Teegen
Aufrufe: 023.11.2016, 22:45 Uhr
SHZ / puAutor